Bei diesen Werten dürfte Investoren das Wasser im Mund zusammenlaufen: 21 Prozent Dividendenrendite und 91 Prozent Kurspotenzial. Doch ist die angesprochene Aktie mit diesen Werten jetzt ein Kauf?

Aktuell bahnt sich in den USA eine Schlacht zwischen zwei Giganten der Finanzwelt an und in dessen Zuge sehen manche Anleger einige Chancen, während andere in Panik verkaufen. Die Rede ist von Hindenburg Research, die den aktivistischen Investor und Selfmade-Milliardär Carl Icahn in einem Short-Report des Betruges bezichtigt haben.

Hindenburg vs. Carl Icahn

Konkret lauten dabei die Vorwürfe, dass Icahn eine Art von Ponzi-Schema aufgebaut hat. Denn die zweistellige Dividendenrendite seines Fonds sei eigentlich nicht durch die operativen Zahlen (die in der Vergangenheit sogar auf Cashflowbasis negativ waren) gedeckt.

Hinzu kommt, dass Icahns Holding zu einem satten 218 Prozent Premium zum NAV notiert, was die Zahlung der jährlich wachsenden, massiven Dividende noch viel unwahrscheinlicher macht.

Aus diesem Grund warf Hindenburg Icahn vor, mit dem Geld neuer Investoren die Alten auszuzahlen, was letztlich nach der Darstellung der Shortseller ein klares Ponzi-Schema wäre. Auch spricht dafür, dass der Finanzinvestor aufgrund seiner großen Anteile an seiner Holding (über 85 Prozent) dazu auch in der Lage wäre ohne gleich den Verdacht eines Betruges zu erwecken.

21 Prozent Dividendenrendite und 91 Prozent Kurspotenzial mit dieser Aktie

Daraufhin stürzte die Aktie des Milliardärs, besser bekannt als Icahn Enterprises mehr als 20 Prozent ab. Aktuell weist die Aktie, welche eine für europäische Anleger unvorteilhafte MLP (Master Limited Partnership) ist, eine Dividendenrendite von 21 Prozent und ein Kurspotenzial laut Analysten von 91 Prozent aus. Eine MLP ist eine ausländische Holdingstruktur und muss deswegen 39,6 Prozent der Ausschüttung als Quellensteuer einbehalten.

Viele Anleger reiben sich deswegen hier schon die Hände, glauben den Berichten von Hindenburg nicht und kaufen kräftig nach. Doch ist das eine gute Idee?

Trotzdem kein Kauf?

Auch wenn die Betrugsvorwürfe aktuell weder belegt noch bestätigt sind und Hindenburg in der Vergangenheit auch gezeigt hat, dass nicht alle ihre Short-Opfer sich als Betrug entpuppt haben, heißt es für Anleger zunächst Finger weg.

Zum einen scheinen die Argumente zur Instabilität der Dividende sehr logisch. Zum anderen ist das Kurspotenzial allein auf dem Votum eines Analystenhauses basiert, nämlich von Jefferies. Diese sind allerdings seit den 80er-Jahren dafür bekannt, extrem enge Beziehungen zu Icahn zu pflegen und eigentlich ist die Holding des Milliardärs so verzweigt und kompliziert, dass sie nicht in das normale Analysefeld eines Marktbeobachters gehört.

Dementsprechend heißt es für Investoren trotz der optischen Chancen: Finger weg. Denn auch wenn hier keine der Vorwürfe bestätigt sind, hängt weiter ein Damoklesschwert über der Aktie, das Anleger kaum ruhig schlafen lassen wird.

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