Nach drei Jahren mit fallenden Gewinne, konnte Fresenius Medical Care (FMC) im zweiten Quartal 2016 erstmals wieder steigende Ergebnisse präsentieren. Der Umsatz stieg organisch um sechs Prozent auf 4,42 Milliarden Dollar, während das operative Ergebnis mit 641 Millionen Dollar um 17,2 Prozent nach oben kletterte. Das größte Plus konnte FMC jedoch beim Nettogewinn erzielen, der über ein Fünftel auf 294 Millionen Dollar anstieg. Der Konzern konnte mit den Ergebnissen die Markterwartungen übertreffen, was der Aktie im Tagesverlauf zu einem Kursplus von bisher fast zwei Prozent verhalf.

Am meisten dürfte die Aktionäre dabei das gestiegene operative Ergebnis sowie der Gewinnsprung gefreut haben, denn mangelndes Umsatzwachstum war nicht das Problem des Konzerns in den vergangenen Jahren. Stattdessen hatte FMC ein Kostenproblem aufgrund von Leistungskürzungen im US-Gesundheitssystem. Nun aber scheint der Dialyse-Experte die Früchte des Sparprogramms von Rice Powell ernten zu können. Der FMC-Chef hat nicht nur ein Effizienzprogramm ins Leben gerufen, sondern auch das Geschäft rund um die Dialyse ausgebaut.

Dazu gehört unter anderem die Kontrolle der Gefäßpflege und des Medikamenten-Einsatzes. Lohn der Mühen ist eine in den USA im zweiten Quartal um 1,7 Prozentpunkte bessere Marge. Die Gewinnspanne stieg auf 16,2 Prozent. Da Steuern und Zinsenausgaben weitgehend stabil blieben, resultierte die höhere Profitabilität in einem Gewinnsprung. Neben gesenkten Kosten halfen allerdings auch niedrigere Medikamentenausgaben und leicht gestiegenen Erstattungssätzen für staatlich versicherte Patienten in den USA.

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Einschätzung der Redaktion



Da sämtliche Profittreiber auch in der zweiten Jahreshälfte weiter greifen dürften, sollte sich der Trend wachsender Gewinne fortsetzen. Während FMC seine Kosten zunehmend unter Kontrolle hat, dürfte sich auch das Umsatzwachstum fortsetzen. So strömten bereits von April bis Ende Juni mehr Nierenkranke in die Kliniken von FMC als bisher. Erstmals in einem Quartal behandelte das Unternehmen weltweit mehr als 300.000 Patienten. Powell ist daher trotz negativer Währungseffekte und anhaltendem Kostendruck überzeugt seine Ziele zu erreichen. Der Umsatz soll 2016 demnach währungsbereinigt um sieben bis zehn Prozent steigen, der Überschuss um 15 bis 20 Prozent zulegen.

Vor diesem Hintergrund empfehlen wir die Aktie mit erhöhtem Kursziel und nachgezogenem Stoppkurs zum Kauf.

Kursziel: 94,00 €

Stoppkurs: 71,00 €