Nach einem Erlös von 2,4 Milliarden Euro und einem Nettogewinn von 14 (Vorjahr 36) Millionen Euro stellte Heideldruck für 2018/19 einen "moderaten" Zuwachs beider Größen in Aussicht. Die operative Rendite (Ebitda) soll nach 7,1 Prozent zwischen 7,0 und 7,5 Prozent rangieren. Anleger reagierten enttäuscht: Der SDax-Titel sackte zeitweise um rund zehn Prozent auf 2,80 Euro ab.

Nach langem Kampf gegen hohe Verluste, verursacht durch die Finanzkrise vor zehn Jahren, steckt der Weltmarktführer für Bogenoffset-Druckmaschinen mitten im Umbau zu neuen Produkten und Vertriebsmodellen im Digitaldruck. So brachten sie neue Maschinen für Verpackungsdruck auf den Markt und bieten Kunden an, Maschinen zu mieten statt sie ihnen zu verkaufen. Das bringe neue Kunden, die sich bisher keine Heidelberger Anlage anschaffen wollten, erklärte Hundsdörfer. Derzeit liefen Vertragsverhandlungen mit rund 100 von etwa 600 Kunden, die als Interessenten ausgemacht wurden. "Es wird in Zukunft mehr gedruckt werden, aber mit weniger Maschinen." Zudem könne der Maschinenbauer gut am Verbrauchsmaterial verdienen. Schon nach drei bis fünf Jahren übertreffe der Umsatz mit Tinte zum Beispiel den mit der Maschine.

Die Kurpfälzer planen zudem weitere Zukäufe. Nach zwei kleineren Akquisitionen für 20 bis 40 Millionen Euro im vergangenen Jahr wäre laut Finanzchef Dirk Kaliebe auch etwas "Größeres" möglich. Der Finanzierungsrahmen des Konzerns ermögliche das. Gesucht werde sowohl ein Software- als auch ein Industrieunternehmen. "Schon in den nächsten zwölf Monaten hoffen wir, dass wir da was bringen können."

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 sorgten die Belastungen aus Währungseffekten für einen Umsatzrückgang auf 2,42 (2,52) Milliarden Euro. Zudem war das Vorjahr vom Schub der nur alle paar Jahre stattfindenden Branchenmesse Drupa geprägt. Der Auftragseingang lag mit 2,59 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Das Ebitda ohne Restrukturierungsergebnis schrumpfte auf 172 (179) Millionen Euro.

rtr