Vincorion liefere die Stromversorgung für Patriot-Abwehrraketen, die dem Exportstopp an Länder mit Beteiligung am Jemen-Krieg unterliegen, sagte Jenoptik-Chef Stefan Traeger. Die Produkte seien bereits hergestellt. "Und sobald irgendjemand sagt, wir dürfen die ausliefern, gehen die auf den Lkw und werden ausgeliefert. Momentan stehen sie eben auf dem Hof."

Die Bundesregierung hatte einen Waffenexportstopp für Saudi-Arabien unter anderem wegen der Rolle des Landes im Jemen-Krieg verhängt und zuletzt bis Ende September verlängert. Jenoptik-Chef Traeger hält an der Verteidigungstechnik fest, die erst kürzlich für mehr Eigenständigkeit mit dem neuen Namen Vincorion ausgerüstet worden war. Vincorion sei ein fester Bestandteil von Jenoptik, und es werde derzeit nicht aktiv an einer Trennung gearbeitet, sagte Traeger auf Nachfrage. "Wir wollen aber auch ganz explizit nicht ausschließen, dass es zu diesem Schritt mal kommt."

Bei den Aufträgen lief es im Rüstungsgeschäft besser: Unter anderem wegen neuer Projekte für die Patriot-Systeme und den Eurofighter meldete das Unternehmen aus Jena insgesamt einen Anstieg des Ordereingangs von 5,6 Prozent. Der Umsatz fiel dagegen um gut drei Prozent auf 184 Millionen Euro.

DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp erklärte, die Quartalszahlen lieferten mit dem Auftragsplus und der Gewinnentwicklung unter den Erwartungen ein gemischtes Bild. An der Börse überwog die Enttäuschung: Jenoptik-Aktien gaben fünf Prozent nach.

rtr