Anders als von Skeptikern unter den Analysten befürchtet, läuft Kukas wichtiges Geschäft mit Autobauern weiterhin gut. Zusammen mit den vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr meldete der Augsburger Roboterbauer einen Auftrag zur der Modernisierung der Fertigungsstrasse bei einem europäischen Premiumhersteller mit einem Gesamtwert im zweistelligen Millionenbereich.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte der Umsatz dagegen vor allem wegen der Übernahme des Schweizer Partners und Logistik-Spezialisten Swisslog um fast 42 Prozent auf annähernd drei Milliarden Euro. Damit bauen die Schwaben wie geplant ihr Geschäft außerhalb der Autobranchen zügig aus, ohne ihre Position als größter Roboterlieferant für globale Autoindustrie zu schwächen. Ohne Berücksichtigung der Bilanzeffekte durch den Swisslog Kauf legte der Betriebsgewinn (Ebit) um gut ein Drittel auf 194 Millionen Euro zu. "Wir haben die Digitalisierung der Fertigungsprozesse vorangetrieben. Die intelligente Produktion wird auch 2016 ein Kernthema sein, zog Vorstandschef Till Reuter Bilanz.

Die operative Marge des Konzern für 2015 lag bei 6,6 Prozent. Damit liegen die Augsburger am unteren Ende ihrer Prognose für 2015 von 6,5 bis sieben Prozent. Die Marge im Segment Robotik bleibt mit elf Prozent bisher hinter den Renditen der meisten Konkurrenten zurück: ABB 15,3 Prozent, Rockwell 13,6 Prozent, Fanuc 40 Prozent. Den japanischen Konkurrenten Yasakawa mit 8,4 Prozent Marge haben die Augsburger laut Daten des Börsendienstleisters Bloomberg allerdings überholt.

Kukas komplette Bilanz und der Ausblick auf 2016 folgen am 22. März. Eine erste Indikation für 2016 ist der Auftragseingang, der mit 2,8 Milliarden Euro, etwas unter dem Gesamtumsatz für das abgeschlossene Jahr liegt. Rund die Hälfte stammt weiterhin aus der Autoindustrie.

China bleibt für den MDAX-Konzern, auch außerhalb des Geschäfts mit Autokonzernen, ein zentraler Wachstumstreiber. Kuka erwartet, dass der Markt für Automatisierungen in der Fertigung dort während der nächsten zwei Jahre doppelt so stark zulegen wird, wir auf globaler Ebene. Mit einer eigenen Fertigung in Shanghai und einem Joint Venture mit den chinesischen Partner Yawei haben sich die Schwaben darauf vorbereitet. Um die mittelfristigen Ziele bis 2020 zu erreichen, braucht der Konzern beim Umsatz jährliche Wachstumsraten von 12,5 Prozent sowie ein Plus 14,4 Prozent beim operativen Gewinn.

Fazit: Aufgrund der anspruchsvollen Bewertung der Aktie nimmt die Skepsis bei Analysten zu. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Sorge um ein schwächeres China-Geschäft. Wir trauen Kuka jedoch zu, auch weiterhin positiv zu überraschen und bei der Marge gegenüber der Konkurrenz mittelfristig aufzuholen. Kurs- und Stoppziel werden bestätigt.

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Ziel: 98,00 Euro

Stopp: 62,50 Euro