Ein Wert, auf den das zutrifft, ist die Aktie von Madison Square Garden (MSG).

MSG ist eine Holding, die ihr Geld in der Sport- und Unterhaltungsindustrie verdient. Zum Konzern gehört beispielsweise die bekannte New Yorker Veranstaltungsarena mitten in Manhattan. In New York werden aber noch zwei weitere Veranstaltungsorte bespielt. Daneben besitzt MSG auch Event-Stätten in Chicago und bei Los Angeles. Zum Unternehmen gehören weiter die bekannte Basketballmannschaft New York Knicks und das Eishockeyteam New York Rangers. MSG erzielt seine Einnahmen mit Großveranstaltungen, Ticketverkäufen und durch die Vermarktung der Medienrechte. In den vergangenen vier Quartalen erzielte MSG einen Umsatz von 1,47 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis lag bei nicht ganz 100 Millionen Dollar. Angesichts eines Börsenwerts von 3,8 Milliarden Dollar ist die Aktie kein Schnäppchen.

Verborgene Werte



Wer jedoch wie Boyar tiefer gräbt, findet viel Verwertbares. Das Unternehmen, das aus einer Abspaltung der Kabelfirma Cablevision hervorging, wird von der Familie Dolan über nicht notierte B-Aktien kontrolliert. Die Dolans haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie hohe Werte schaffen können und Boyar sieht diese Option auch bei MSG - etwa mit den sogenannten Air Rights: Luftrechten. Das Bauen in New York ist begrenzt, wer hoch hinaus will, muss viel zahlen. Madison Square Garden, das direkt über der Pennsylvania Station liegt, besitzt bereits das Recht, höher zu bauen. Dieses Recht kann verkauft werden. Weil das Unternehmen über hohe Bargeldreserven verfügt, dürften etwaige Verkaufserlöse direkt an die Aktionäre fließen.

Hohe Reserven sieht Boyar auch bei den Sportteams. Neben einer Abspaltung sei ein Verkauf denkbar. Dann würden Milliarden fließen. Das im Vergleich zu den Knicks weniger bekannte Basketballteam LA Clippers wurde von Ex-Microsoft-Boss Steve Ballmer 2014 für zwei Milliarden Dollar erworben. Das entspricht fast 40 Prozent des Börsenwerts von MSG. Auch wenn eine Chance auf Gewinne aus der Realisierung stiller Reserven vorhanden ist, kann damit nicht kurzfristig gerechnet werden. Anleger sollten Geduld mitbringen. Dabei federt die Aktie durch ihre Substanz aber ein gewisses Rückschlagsrisiko ab.