ThyssenKrupp erwarte zwar in der Stahlsparte nun ein Ergebnis über Vorjahresniveau, der Ausblick für die künftigen Kerngeschäfte mit Autoteilen, Aufzügen und Anlagen falle jedoch schwächer aus, schrieb Analyst Seth Rosenfeld von der US-Bank Jefferies in einem Kurzkommentar. Positiv sei allerdings, dass die geplante Zusammenführung der Stahlsparte mit dem Rivalen Tata Steel auf einem guten Weg sei. Der Analyst bestätigte sein "Buy"-Rating und das Kursziel von 35 Euro für die Thyssen-Aktien.

Ingesamt steigerte Thyssenkrupp im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 (per Ende September) seinen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) um 21 Prozent auf 500 Millionen Euro. Die Stahlsparte konnte ihr Ergebnis auf 198 Millionen Euro mehr als verdoppeln.

Konzerchef Heinrich Hiesinger bekräftigte die Prognose, wonach der operative Gewinn im Geschäftjahr auf 1,8 bis 2,0 Milliarden Euro nach zuletzt 1,7 Milliarden steigen soll. Nach den ersten sechs Monaten hat der Konzern bereits 944 Millionen Euro in der Tasche. Im laufenden Quartal strebt Thyssenkrupp einen Wert etwas über dem Vorjahresergebnis von 519 Millionen an. "Mit dem 1. Halbjahr sind wir insgesamt zufrieden und damit auf einem sehr guten Weg, unsere Jahresziele zu erreichen", sagte Hiesinger. "Gleichzeitig arbeiten wir konsequent an unseren Programmen zur weiteren Steigerung der Leistungsfähigkeit."

ANLAGENBAU MIT VERLUSTEN IM QUARTAL



Hiesinger treibt seit Jahren den Umbau des Mischkonzerns voran. Mit Tata will er den zweitgrößten Stahlkonzern Europas nach ArcelorMittal schmieden. Hier gibt es aber noch einige Baustellen. So hatte Tata dem niederländischen Werk Ijmuiden umfangreiche Zugeständnisse gemacht. Dazu gehört, dass der Standort weiterhin die Verfügungsgewalt über die erzielten Gewinne behalten soll. Die IG Metall lehnt dies strikt ab.

Während die Stahlsparte mit der Aufzugssparte zusammen den größten Teil des operativen Gewinns im zweiten Quartal stemmte, schrumpfte das Ergebnis im Geschäft mit Autoteilen und im Werkstoffhandel. Im schwächelnden Anlagenbau fuhr Thyssenkrupp einen Verlust von 23 Millionen Euro ein.

rtr