Doch Analysten hatten mit mehr gerechnet. Weil die Preisverhandlungen für die Netzmiete derzeit wegen der laufenden Frequenzauktion stocken, schlugen Mehrkosten in Höhe von 17,5 Millionen Euro zu Buche.

Anleger liefen davon: Die im MDax notierten Aktien von United Internet rutschten um bis zu 7,4 Prozent auf 31,24 Euro ab. Die Papiere der ebenfalls im Nebenwerteindex gelisteten Tochter Drillisch stürzten zeitweise um sechs Prozent auf ein Viereinhalb-Jahres-Tief von 29,42 Euro ab.

Konzernchef Ralph Dommermuth rechnet damit, dass es nach dem Ende der Versteigerung der Funklizenzen für das ultraschnelle Internet innerhalb weniger Monate eine Entscheidung für niedrige Preise gibt. United Internet und Drillisch haben keine eigenen Mobilfunknetze, sie mieten Dienste der drei Betreiber Deutsche Telekom, Telefonica Deutschland und Vodafone. Während der in Mainz laufenden 5G-Auktion, an der Drillisch erstmals teilnimmt, dürfen keine geschäftlichen Verhandlungen geführt werden. Zum Erwerb der 5G-Netze sicherte sich Drillisch von einem Bankenkonsortium Kreditlinien in Höhe von 2,8 Milliarden Euro. Die Gebote bei der seit März laufenden Auktion belaufen sich inzwischen auf 5,8 Milliarden Euro. 5G soll den Weg ebnen für neue Schlüsseltechnologien wie autonomes Fahren und Industrie 4.0.

Die Erlöse von United Internet legten im ersten Quartal vor allem dank neuer Kunden um 1,2 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro zu. Auch Drillisch steigerte Umsatz, Ergebnis und die Zahl der Nutzer. Dommermuth bestätigte die Jahresprognose von United Internet, die er jedoch erst vor wenigen Wochen zurückgenommen hatte. Demnach soll der Umsatz um vier Prozent steigen, das Betriebsergebnis um rund acht Prozent. Drillisch zeigte sich zurückhaltender, da das Geschäft mit Hardware im ersten Quartal schlechter gelaufen sei als erwartet.

rtr