Trotz der massiven Kursverluste beim DAX-Neuling Wirecard, dem Umsatzmanipulationen in großem Stil vorgeworfen wurden, zeigen sich zwei Unternehmensmanager von der negativen Presse unbeeindruckt und haben sich mit Aktien "ihres" Unternehmens eingedeckt. Dabei handelte es sich um Jan Marsalek (COO) und Alexander von Knoop (CFO). Letztgenannter fungiert als Wirecard-Finanzchef und sollte mit Blick auf die Finanzlage des Unternehmens über einen besonders guten Einblick verfügen. Beide Manager haben jeweils 1.000 Aktien gekauft und dafür jeweils rund 110.000 Euro bezahlt. Verglichen mit den Investments von Markus Braun (CEO und CTO) sind das aber eher "Peanuts". Er hat nämlich im vergangenen Jahr rund 58.000 Wirecard-Aktien erworben und hierfür über 5,6 Millionen Euro bezahlt.

Charttechnik Wirecard

Aus charttechnischer Sicht entwickelte sich das im DAX und im TecDAX enthaltene Unternehmen seit dem Jahreswechsel desaströs. Auf einen Kurssprung von 130 auf 168 Euro folgte ein temporärer Kurseinbruch auf ein Jahrestief von knapp 85 Euro. Zugleich explodierte die historische 30-Tage-Volatilität auf 139 Prozent und die langfristige Variante (250 Tage) auf über 59 Prozent. Zur Erinnerung: Am 1. Februar schwankte der DAX-Wert in einer Range von 99,86 Euro bis 151,40 Euro - wohl gemerkt innerhalb eines Tages. Mit dem Sturz unter die langfristige 200-Tage-Linie wurde ein starkes Verkaufssignal ausgelöst. Dieses wurde durch das sich abzeichnende Drehen der Durchschnittslinie nach unten verstärkt. Höchste Priorität hat nun das erfolgreiche Verteidigen der im Bereich von 90 Euro verlaufenden Unterstützungszone. Sollte dieser Boden wegbrechen, würde sich aufgrund fehlender "Haltezonen" erhebliches Abwärtspotenzial eröffnen.

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Markante Kaufwelle unter Daimler-Managern



Im Februar haben zahlreiche Daimler-Manager in den Autobauer aus dem "Ländle" investiert. Unter ihnen befinden sich einige international bekannte Wirtschaftsgrößen wie Bernd Pischetsrieder (571 Stück), Josef Kaeser (568 Stück), Jürgen Hambrecht (565 Stück), Clemens Börsig (565 Stück), Manfred Bischoff (1.700 Stück) und Paul Achleitner (569 Stück). Insgesamt wurden im Februar von Unternehmensinsidern 6.700 Aktien gekauft. Trotz der im Februar angekündigten Dividendenkürzung von 3,65 auf 3,25 Euro scheinen sie von der Zukunft des Automobilproduzenten weiterhin überzeugt zu sein - trotz der Unsicherheitsfaktoren wie Diesel-Fahrverbote, Umweltproblematik, E-Mobilität und autonomes Fahren.

Charttechnik Daimler

Seit über zwölf Monaten befindet sich die Daimler Aktie auf einer rasanten Talfahrt, die zu Kursverlusten von in der Spitze mehr als 40 Prozent geführt hatte. Im Januar brach der DAX-Wert zwar aus diesem Trendkanal nach oben aus, doch mittlerweile dominieren unter den Börsianern wieder die Molltöne. Die Chance auf eine erfolgreiche Bodenbildung dürfte derzeit um einiges wahrscheinlicher sein als ein nachhaltiger Trendwechsel nach oben. Vor allem die steile Abwärtstendenz der 200-Tage-Linie macht derzeit wenig Mut. Sie verläuft aktuell bei über 55 Euro und scheint somit bis auf Weiteres unerreichbar zu sein. Eine markante Widerstandszone zwischen 50 und 52 Euro dürfte den Titel ebenfalls vor große charttechnische Herausforderungen stellen. Trotz der oben erwähnten Insiderkäufe sollten Privatanleger erst einmal abwarten und beobachten.

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Ströer-Chef Müller im Kaufrausch



Bei Ströer, einem führenden Anbieter von Außen- und Online-Werbung, hat sich der Unternehmensgründer und -Vorstandschef Udo Müller wieder einmal kräftig mit Aktien eingedeckt. Allein im Februar erwarb er 9.600 Anteilsscheine und bezahlte hierfür fast 500.000 Euro. Insgesamt beläuft sich sein diesjähriges Investment auf fast 110.000 Ströer-Aktien zum Kaufpreis von über fünf Millionen Euro. Dem Titel bekam diese Entwicklung ausgesprochen gut, schließlich brach die Aktie daraufhin aus dem Abwärtstrend aus und startete einen Angriff auf die langfristige 200-Tage-Linie.

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