D as Angebot an ESG-Fonds steigt. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 250 neue Fonds zugelassen, die nachhaltige Kriterien berücksichtigen. Die Vielzahl erschwert die Auswahl - die FondsNote, vergeben von unserem Schwestermagazin €uro, bietet Orientierungshilfe. Der von Alliance Bernstein aufgelegte, über 760 Millionen Dollar schwere AB Sustainable US Thematic Portfolio verbesserte sich jüngst von Note 2 auf Note 1, in puncto ESG wird der Fonds mit der guten Note B beurteilt. Seit Jahresanfang legte er um 21 Prozent zu, in den vergangenen fünf Jahren um 150 Prozent.

Empfehlung: Kaufen

Fondsmanager Daniel Roarty und sein Team suchen nach US-Unternehmen, deren Produkte und Strategien im Einklang mit den 17 Zielen der Vereinten Nationen (UN) stehen beziehungsweise dazu beitragen, diese zu erreichen. Die UN streben unter anderem einen verbesserten Zugang zu medizinischer Versorgung an und wollen die negativen Folgen des Klimawandels bekämpfen. Konzerne aus dem Gesundheitsbereich, aber auch Firmen, die Windturbinen, Batterien für die Energiespeicherung und intelligente Netzsysteme anbieten, sind daher für den Fonds interessant. Bedingung für den Einstieg des Managers ist aber auch, dass die Unternehmen Geld verdienen. Danaher etwa erfüllt diese Kriterien. Der US-Mischkonzern, zu dem rund 400 Unternehmen zählen, die in den Bereichen Technologie und Medizin tätig sind, erzielte im vergangenen Quartal einen Nettogewinn von 1,7 Milliarden Dollar. Die Aktie erreichte vor Kurzem ein neues Allzeithoch. Auch Labcorp findet sich im Portfolio. Das Unternehmen mit Sitz in Burlington, North Carolina, bietet klinische Labordienste und - derzeit besonders gefragt - die zur Erkennung von Corona-Infektionen eingesetzten PCR-Tests an. Die Aktie legte innerhalb eines Jahres um 51 Prozent zu.

Zeit und Geduld






Zu den Unternehmen im Fonds, die einen Beitrag zur Lösung der CO2-Emission leisten, zählt der weltgrößte Hersteller von Windkraftanlagen Vestas Wind Systems. Auch Homedepot erfüllt die Anlagebedingungen. Die Baumarktkette ist ein Beispiel für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Das Management habe während der Pandemie den bezahlten Sonderurlaub für ältere Mitarbeiter verlängert, die am stärksten gefährdet waren, an Corona zu erkranken, lobt Roarty.

Seine Aufgabe als Portfoliolenker versteht der langjährige Investmentprofi jedoch nicht allein darin, aussichtsreiche und nachhaltig orientierte Unternehmen zu identifizieren. Roarty will mit den Managern eine produktive Partnerschaft aufbauen, um sich einzubringen und positive Veränderungen in den Unternehmen zu fördern. "Dazu aber braucht es Zeit und Geduld", erklärt er.