Laut jüngsten Studienergebnissen könnte der Wirkstoff Chloroquin gegen das Coronavirus wirken. Dieser Wirkstoff findet sich in dem Malaria-Medikament Resochin von Bayer. "Es gibt Hinweise darauf, dass Resochin im Labor und in ersten klinischen Untersuchungen die Viruslast senkt", hat Bayer-Chef Werner Baumann gegenüber der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" kürzlich gesagt. Nun wird der Leverkusener Konzern im Laufe der Woche acht Millionen Tabletten mit dem Wirkstoff Chloroquin an die Bundesregierung spenden. "Sollten sich diese Erkenntnisse in weiteren Studien bestätigen, werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, durch Bereitstellung von Produktionskapazitäten für Chloroquin in Europa ausreichende Mengen des Medikaments herzustellen", so Baumann.

Das Medikament muss allerdings noch klinische Studien durchlaufen, um das Verhältnis von Nutzen und Risiko zu klären. Diese Studien werden unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) derzeit durchgeführt.

Das eigentlich gegen Malaria eingesetzte Chloroquin wirkt offenbar auch gegen zahlreiche Viren - unter anderem gegen SARS-CoV-2. Das zumindest hat das Tübinger Institut für Tropenmedizin bei Versuchen im Reagenzglas festgestellt. Und offenbar hat sich der Wirkstoff auch in chinesischen klinischen Studien bereits als wirksam gegen SARS-CoV-2 gezeigt. Das sagte laut dem Webportal apotheke-adhoc.de der Leiter des Instituts für Infektionskrankheiten in Marseille, Didier Raoult. Demzufolge war der Wirkstoff in den klinischen Studien wirksamer als ein Placebo-Medikament. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die den Einsatz des Mittels gegenwärtig als wenig sinnvoll erachten und auf die zum Teil schweren Nebenwirkungen verweisen.

Der Arzneistoff Chloroquin wurde über 60 Jahre lang vom Leverkusener Pharma- und Agarchemiekonzern Bayer unter dem Namen Resochin vertrieben. Im November 2019 hatte der Konzern aber den Vertrieb eingestellt.