Indien bietet Anlegern nicht nur bei Aktien Investmentchancen. Auch Anleihen-Freunde kommen auf ihre Kosten. Grund: Denn die Renditen der indischen Festverzinslichen liegen weit über denen europäischer Papiere. Mit dem neuen LAM Sun Global ZyFin India Sovereign Enterprise Bond UCITS ETF (ISIN: IE00BYZ5HD97) können deutsche Anleger jetzt leicht in diese Papiere investieren.

Im BÖRSE ONLINE-Interview erklärt der Emittent, worum es geht.

BÖRSE ONLINE: Warum setzen Sie auf Anleihen und nicht auf Aktien?


Sanjay Sachdev: Indische Anleihen bieten wesentlich höhere Renditen als europäische Zinspapiere bei - wenn Sie die richtigen Emittenten auswählen - einem sehr begrenzten Risiko. Indische Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit rentieren derzeit mit mehr als sieben Prozent. Trotz dieser hohen Renditen ist die Inflation in Indien mit gut vier Prozent relativ niedrig und zudem auf dem Rückzug. Auch die Zinsen werden wahrscheinlich weiter sinken. Mit unserem physisch replizierenden ETF können europäische Anleger jetzt zum ersten Mal unkompliziert, preiswert und diversifiziert in indische Anleihen investieren.

BÖRSE ONLINE: In welche Anleihen investiert Ihr neuer ETF?


Sachdev: Der Sun Global Zyfin SOE Bond Fund hält Anleihen von sechs oder mehr Unternehmen, an denen der indische Staat mehrheitlich beteiligt ist. Diese Sovereign Owned Enterprises sind für Indien strategisch wichtige Unternehmen, beispielsweise die Indian Railway Finance Corporation oder der Stromversorger Power Grid Corporation of India. Die Rendite dieser in indischen Rupie denominierten Anleihen ist mit rund acht Prozent sehr hoch. Trotzdem ist das Ausfallrisiko äußerst begrenzt: Alle im ETF enthaltenen Anleihen wurden von indischen Ratingagenturen mit der höchsten Bonitätsnote ausgezeichnet und die Emittenten sind sehr profitable Unternehmen.

BÖRSE ONLINE: Welche Risiken sehen Sie?


Sachdev: Wer an den Fortbestand des indischen Staates glaubt, der muss keinen Ausfall der SOE-Anleihen fürchten. Nach meiner Einschätzung wird der indische Staat immer dafür sorgen, dass die Staatsunternehmen ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen können. Es bleibt natürlich das bei Anleihen übliche Zinsänderungsrisiko sowie für europäische und andere nicht-indische Investoren ein Währungsrisiko. Auch diese potenziellen Risiken sind nach meiner Einschätzung aber begrenzt.

BÖRSE ONLINE: Wie dramatisch sind Zins- und Währungsrisiken?


Sachdev: Die indische Zentralbank hat kürzlich bereits die Leitzinsen gesenkt; weitere Zinssenkungen dürften folgen. Das spricht also dafür, das die Anleihenkurse eher steigen als fallen dürften. Die indische Rupie hat in den letzten drei Jahren gegenüber dem US-Dollar um mehr als 20 Prozent abgewertet. Gegenüber dem Euro waren es jedoch nur zehn Prozent. Im letzten Jahr hat sich zudem die Rupie gegenüber dem Dollar deutlich stabiler präsentiert als viele andere Währungen.

BÖRSE ONLINE: Können Sie uns noch einige Informationen zu ZyFin geben?


Sachdev: Zyfin Research startete 2011 in Bombay. Zyfin hat sich darauf spezialisiert, den Verbrauch der privaten Haushalte in Indien zu messen. Mit 55 Prozent Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung spielen die Verbraucher in Indien eine wichtige Rolle. Mit unserem neuen SOE Bond ETF eröffnen wir ein neues Geschäftsfeld. Wir arbeiten dabei mit dem britischen Finanzdienstleister Sun Global Investments zusammen. In den nächsten Monaten werden wir gemeinsam weitere ETFs im Zinsbereich auflegen.