Die erforderlichen Genehmigungen dürften bis dahin vorliegen. Bislang hätten die Wettbewerbsbehörden in Japan und Israel zugestimmt.

J&J hatte den Zukauf Ende Januar angekündigt. Der einvernehmliche Deal war unter anderem an die Bedingung geknüpft, dass dem Konzern mindestens 67 Prozent der Actelion-Aktien angedient werden. Die Amerikaner offerierten den Aktionären von Europas größter Biotech-Firma 280 Dollar je Titel. Zudem erhalten sie Anteile der Firma Idorsia, in die Actelions Forschung ausgegliedert wird und die als eigenständiges Unternehmen an die Schweizer Börse SIX kommt. Darin sehen Analysten auch den Grund, dass die Actelion-Aktien an der Börse mit aktuell 281,80 Franken mehr kosten, als J&J zahlt.

J&J sicherte sich Actelion erst im zweiten Anlauf: Nach einer ersten Verhandlungsrunde ohne Einigung hatte sich der Konzern aus New Jersey zunächst zurückgezogen und dem französischen Konkurrenten Sanofi das Feld überlassen. J&Js Angebot entspricht einem Aufpreis von mehr als drei Viertel gegenüber vergangenem November, als erste Spekulationen über ein Interesse der Amerikaner an Actelion die Runde machten.

Die Pharmabranche sorgte in jüngster Zeit mit zahlreichen Milliarden-Deals für Schlagzeilen. Angetrieben vom Auslaufen vieler Patente sowie hohen Kosten für Forschung und Entwicklung schließen sich immer mehr Firmen zusammen. Derzeit tobt ein Bieterwettstreit um den deutschen Arzneimittelhersteller Stada.

Die 1997 gegründete Actelion ist auf Medikamente zur Behandlung von lebensbedrohlichem Bluthochdruck im Lungenkreislauf (PAH) spezialisiert und hochprofitabel. J&J greift für die Firma allerdings tief in die Tasche, auch wenn in der Branche in der Vergangenheit noch höhere Prämien gezahlt wurden: Im vergangenen August etwa erwarb der US-Pharmariese Pfizer den Krebsspezialisten Medivation für mehr als das doppelt des Börsenwerts vor Bekanntwerden des Kaufinteresses.