Der Verkauf eines Gefechtsübungszentrums an Russland hätte dem Rüstungsunternehmen RHEINMETALL 100 Millionen Euro eingebracht. Allerdings kassierte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Genehmigung für den Deal. Der Konzern schraubte daraufhin das Jahresziel für den Betriebsgewinn um 30 Millionen Euro nach unten.

Die russische Tochter des Energieunternehmens E.ON peilt zwar in diesem Jahr eine Steigerung des Nettogewinns auf 15 Milliarden Rubel (umgerechnet gut 300 Millionen Euro) an. Beim deutschen Mutterkonzern E.ON kommt davon aber kaum noch etwas an, weil der Rubel durch die Krise stark an Wert verloren hat. Der Dax-Konzern tritt dennoch die Flucht nach vorne an und will das Russlandgeschäft weiter ausbauen.

Auch der Sportartikelhersteller ADIDAS hat mit dem schwachen Rubel zu kämpfen. Zwar ist Adidas nach wie vor Marktführer in Russland und schreibt auch schwarze Zahlen, nur bleibt von den Zuwächsen in Euro umgerechnet wenig übrig. Die bisherigen Expansionspläne in Russland hat der Konzern deshalb kassiert.

Die Pläne des Handelskonzerns METRO für den milliardenschweren Börsengang des russischen Großmarktgeschäfts liegen vorerst ebenfalls auf Eis. Metro begründete dies mit der politischen Instabilität in Russland.

Auch HENKEL bereiten die politischen Unruhen in Osteuropa Kopfzerbrechen. Der Konsumgüterhersteller erwartet aufgrund der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten ein schwächeres Ergebniswachstum im zweiten Halbjahr als bislang veranschlagt.

AIR BERLIN schließt wegen der Ukraine-Krise eine Kürzung der Kapazitäten im zweiten Halbjahr nicht aus. "Wir haben eine Nachfrageschwäche aus den russischen und ukrainischen Märkten", erklärte die Fluglinie.

Der Bierproduzent CARLSBERG ist in Russland besonders stark aufgestellt. Wegen der dortigen Wirtschaftskrise stampften die Dänen ihr Gewinnziel für das Jahr ein, weil Russland üblicherweise ein Drittel zum Gewinn beisteuert. Carlsberg kündigte außerdem an, in Osteuropa womöglich Brauereien zu schließen.

Auch der französische Ölriese TOTAL bekommt die Folgen der Ukraine-Krise zu spüren. Die Partnerschaft mit dem zweitgrößten russischen Gasförderer Novatek ist bereits beeinträchtigt. Total hatte den Kauf weiterer Novatek-Aktien an dem Tag gestoppt, an dem die malaysische Passagiermaschine in der Ostukraine abstürzte.

Der britische Rivale BP zeigte sich ebenfalls besorgt über die Sanktionen. Der Ölmulti fürchtet, dass die Strafmaßnahmen das Verhältnis zur Regierung in Moskau und zu dem Staatskonzern Rosneft beeinträchtigen, mit dem BP eng zusammenarbeitet.

Die russischen Behören schlossen in Moskau vier MCDONDALDS -Filialen - angeblich wegen Hygienemängeln. Viele Russen verstanden den Schritt jedoch als verkappte Sanktion.