Dank des gut geölten US-Konjunkturmotors und der Aussicht auf neue Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) blicken Börsianer verhalten optimistisch auf den Jahreswechsel. "An Aktien führte 2014 kein Weg vorbei. Und diese Aussage gilt auch für 2015", betont Asoka Wöhrmann, der bei der Deutschen Asset & Wealth Management die Investitionsentscheidungen verantwortet.

Aktienstratege Carsten Klude von MM Warburg zufolge könnte der Dax zum Jahreswechsel wieder auf Tuchfühlung mit der 10.000er Marke gehen, wenn die Wall Street ihre Rekordjagd wieder aufnimmt. Wegen der geringen Handelsumsätze seien Vorhersagen aber schwierig. In der alten Woche gewann der deutsche Leitindex gut zwei Prozent auf etwa 9800 Punkte.

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US-KONJUNKTUR BLEIBT WOHL AUF IHREM WACHSTUMSPFAD

Von den anstehenden Konjunkturdaten aus den USA erhoffen sich Börsianer eine Bestätigung des dortigen Aufschwungs. Am Tag vor Heiligabend stehen die Zahlen zum US-Konsum auf der Agenda. Die Ausgaben der Verbraucher gelten als Hauptstütze der heimischen Wirtschaft. Mit Spannung warten Anleger zudem auf die Beschäftigtendaten für Dezember am 9. Januar. Zwei Tage zuvor liefern die Zahlen der privaten Arbeitsagentur ADP Hinweise auf den offiziellen Bericht.

Ebenfalls am 7. Januar veröffentlicht die US-Notenbank Fed die Protokolle ihrer jüngsten Ratssitzung. Börsianer werden den Text auf Signale für den Zeitpunkt der geplanten Zinserhöhung abklopfen.

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DAMOKLES-SCHWERTER GRIECHENLAND UND RUBEL

Griechenland könnte den Anlegern einen Strich durch die Rechnung machen. Sollten sich die Abgeordneten in den bis Ende Dezember geplanten Wahlgängen nicht auf einen Kandidaten einigen, muss das Parlament neu gewählt werden. Umfragen zufolge kann die oppositionelle Partei Syriza, die gegen den Sparkurs der aktuellen Regierung ist, bei einer Parlamentswahl mit einem Sieg rechnen. Bei einer erfolgreichen Präsidentenkür werde vor allem die Athener Börse mit einer Erleichterungsrally reagieren, sagt NordLB-Aktienstratege Tobias Basse. Aber auch den übrigen europäischen Börsen werde es Schub verleihen.

Nach dem jüngsten Kurssturz des Rubel ist Börsianern zufolge auch Russland ein Unsicherheitsfaktor. "Der niedrige Ölpreis ist für die russische Wirtschaft wegen deren Abhängig von Rohstoff-Exporten zwar ein Problem", betont Basse. Allerdings habe die Regierung in Moskau noch andere Möglichkeiten als nur den Verkauf von Devisenreserven, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Hierzu gehöre unter anderem die Privatisierung von Staatsfirmen.





HEILIGABEND UND SYLVESTER BLEIBT DIE DEUTSCHE BÖRSE ZU

Die Deutsche Börse bleibt an Heiligabend sowie an den Weihnachtsfeiertagen geschlossen. An der Wall Street endet der Handel am 24. Dezember vorzeitig und geht bereits am 26. Dezember wieder weiter. Das Börsenjahr 2014 endet in Deutschland am 30. Dezember um 14 Uhr (MEZ). In den USA wird am Tag darauf noch gehandelt.

Reuters