Kurz nach dem Übernahmegebot durch Nokia hat sich der Chef des französischen Netzwerkausrüsters Alcatel-Lucent für eine Fusion ausgesprochen. Zugleich machte Michel Combes am Mittwoch öffentlich, Nokia selbst davon überzeugt zu haben, nicht nur das Mobilfunkgeschäft der Franzosen zu kaufen, sondern den gesamten Konzern. Die Finnen hätten es zunächst nur auf die Sparte für Mobilfunknetze abgesehen. Alcatel wäre jedoch ohne diesen Geschäftsbereich zu klein und spezialisiert gewesen, um zu überleben, sagte Combes. Er selbst will in dem fusionierten Unternehmen, der in der Netzwerkbranche zum Marktführer nach Umsatz noch vor Ericsson aufsteigen wird, nicht als Vize-Chairman agieren. Wie bereits vorab erklärt, wird Nokia nicht das Untersee-Kabelgeschäft von Alcatel-Lucent übernehmen. Dieses soll laut Combes privatisiert oder an die Börse gebracht werden.

Die Alcatel-Aktie gab nach den Gewinnen am Vortag, als die Fusionsgespräche öffentlich wurden, zum Handelsbeginn acht Prozent nach. Das Nokia-Papier erholte sich hingegen um rund drei Prozent.

Reuters