Mit Siemens hat ein DAX-Vertreter die diesjährige Dividendensaison in Deutschland bereits eröffnet. 2018 verspricht dabei für dividendenhungrige Anleger ein besonders guter Jahrgang zu werden - sowohl international betrachtet als auch mit Blick auf den deutschen Aktienmarkt.

Zum einen winkt laut dem Vermögensverwalter Janus Henderson mit einem erwarteten Plus von 7,7 Prozent auf 1,35 Billionen Dollar wie schon für 2017 ein neuer Ausschüttungsrekord auf weltweiter Basis. Zum anderen rechnet die DZ Bank für das laufende Jahr bei den großen deutschen Konzernen mit Zahlungen von 46,5 Milliarden Euro. Mit gut plus neun Prozent wäre auch das ein neuer Rekord. Zudem rechnen die dortigen Analysten auch für die kommenden Jahre mit weiteren Anhebungen von rund zehn Prozent p.a.

Defensiv orientierten Investoren empfiehlt die DZ Bank vor diesem Hintergrund, weiterhin auf Unternehmen zu setzen, die in der Vergangenheit kontinuierlich Dividende bezahlt und auch immer wieder angehoben haben. Die Experten bei dem Frankfurter Kreditinstitut sprechen dabei von "Dividendenaristokraten". Gemeint sind damit nach der hausinternen Definition Gesellschaften, die in den vergangenen zehn Jahren stets eine Dividende gezahlt haben. Damit weicht man von der international gebräuchlichen Definition ab, bei der unter Dividendenaristokraten Unternehmen verstanden werden, die seit mindestens 25 Jahren ihre Ausschüttungen erhöht haben.

Unter Dividendenkontinuität versteht die DZ Bank außerdem, dass eine Gesellschaft mindestens in acht von zehn Jahren die Dividende angehoben bzw. stabil gehalten hat. Außerdem darf es zu keinen Dividendenkürzungen von mehr als 36 Prozent p.a. gekommen sein und die Ausschüttungs-Quote muss sich bei weniger als 90 Prozent bewegen.

Darüber hinaus muss die erwartete Dividendenrendite mindestens drei Prozent betragen, die Eigenkapitalquote muss bei mehr als 30 Prozent liegen und das Verhältnis von Nettoverschuldung zum EBITDA bei unter drei. Zudem verlangt man ein Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT von unter 20 und Kandidaten müssen mit einer DZ Bank-Kaufempfehlung ausgestattet sein.

Unternehmen nach diesem Strickmuster findet die DZ Bank interessant, weil die Ausschüttungskontinuität oft als ein Indiz für ein erfolgreiches und etabliertes Geschäftsmodell zu verstehen sei. Auch gebe es bei diesen Titeln häufig Anzeichen für eine führende Marktposition sowie von Wettbewerbsvorteilen. Zudem seien die Auswahlkriterien auch so gewählt, dass nur Gesellschaften mit einer hohen Bilanzqualität den Filterprozess überstehen.

Alles das verspreche nachhaltige Ausschüttungen. Bei den Dividendenaristokraten zu berücksichtigen sei auch noch, dass aufgrund der stetigen Dividendensteigerung die Renditen im Laufe der Zeit kontinuierlich weiter ansteigen. Somit kann der Investor von einer dynamisierten Ausschüttung sowie von einer Art Zinseszinseffekt profitieren. Die auf den nächsten fünf Seiten vorgestellten fünf deutschen Favoriten der DZ Bank sind mit Kurspotenzialen von 11 Prozent bis 30 Prozent ausgestattet.

Auf Seite 2: Deutsche Post





Deutsche Post-Aktie



Auf Platz fünf in der hauseigenen Liste der deutschen Dividendenaristokraten führt die DZ Bank die Aktie der Deutschen Post. Dieser DAX-Vertreter hat zehn Jahre in Folge eine Dividende gezahlt, die Ausschüttung neun Mal mindestens stabil gehalten und sechs Mal die Zahlungen erhöht. Die maximale Dividendensenkung betrug 33 Prozent und die Steigerungsrate für die vergangenen zehn Jahre beträgt zwei Prozent p.a.

Bei der Dividendenzahlung rechnet der zuständige Analyst Dirk Schlamp für 2018 mit einer Zahlung von 1,10 Euro je Aktie, was fünf Cent mehr wären als zuletzt. Auch für 2019 sollen es dann laut seinen Prognosen noch einmal fünf Cent mehr und damit 1,15 Euro geben. Das läuft auf Dividendenrendite von 2,93 Prozent bzw. 3,07 Prozent hinaus.

Zudem ist die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 44,00 Euro versehen, so dass sich bei einem aktuellen Kurs von 37,52 Euro ein Kurspotenzial von 17,3 Prozent ergibt. Die Schätzung für den Gewinn je Aktie bewegt sich für das laufende Geschäftsjahr bei 1,28 Euro und für das kommende Jahr bei 1,57 Euro. Daraus errechnen sich KGVs von 29,3 und 23,9.

Nach dem jüngsten Kursrückgang sieht Schlamp die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Umstellung auf IFRS 16-Rechnungslegung, etwaigen Streikrisiken und die Sorge vor zunehmendem Protektionismus ausreichend im Kurs reflektiert. Die insgesamt günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bilden nach seiner Ansicht eine gute Grundlage für weiteres Ergebniswachstum im laufenden Jahr. Zudem sei der E-Commerce-Boom ungebrochen und die Deutsche Post bleibe ein zentraler Profiteur dieses Megatrends. Vor diesem Hintergrund wurde die Einstufung am 07. Februar von Halten auf Kaufen geändert.

Zu den Chancen zählt Schlamp wie bereits angedeutet Megatrends wie Globalisierung und Outsourcing , die das Frachtwachstum unterstützen. Zudem entwickele sich der Welthandel in der Regel deutlich stärker als das weltweite Wirtschaftswachstum. Eine führende Marktposition in Asien sei aufgrund der dort überdurchschnittlichen Wachstumserwartung positiv und im Briefbereich sorge der steigende Internethandel für Wachstumspotenzial im Paketgeschäft.

Als Risiken stuft der Analyst dagegen exogene Schocks ein, die zu rückläufigen Transportmengen führen könnten. Auch könnte ein verschärfter Wettbewerb im Briefbereich zu Preisdruck führen und im Frachtbereich könnte es passieren, dass kurzfristige Erhöhungen der Einkaufspreise nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden können.

Charttechnik





Für den laufenden Bullenmarkt hat die Aktie der Deutschen Post eine starke Performance-Bilanz vorzuweisen. Schließlich stieg der Kurs von März 2009 bis Dezember 2017 von 6,65 Euro auf 40,99 Euro. Seitdem hat sich zwar ein kurzfristiger Abwärtstrend entfaltet, den bestehenden langfristigen Aufwärtstrend hat dies aber noch nicht außer Kraft gesetzt.

Profil



Die Deutsche Post DHL ist ein weltweit führender Post- und Logistikdienstleister. Die Gruppe bietet ihren Kunden sowohl einfach zu handhabende Standardprodukte als auch maßgeschneiderte Lösungen - vom Dialogmarketing über die eCommerce-bezogene Logistik bis zur industriellen Versorgungskette. Die Gruppe ist in über 220 Ländern und Territorien tätig und beschäftigt rund 510.000 Mitarbeiter.

Auf Seite 3: Siemens





Siemens-Aktie



Auf Platz vier in der Liste der von der DZ Bank als Dividendenaristokraten bezeichneten deutschen Titel ist Siemens zu finden. Diesen Rang machen zehn ununterbrochene Dividendenzahlungen möglich, zehn Mal mindestens stabil gehaltene Ausschüttungen und sechs Anhebungen in den abgelaufenen zehn Jahren. Die durchschnittliche jährliche Erhöhungsrate betrug neun Prozent.

Die Schätzung für die Ausschüttung im Geschäftsjahr 2018/19 bewegt sich bei 3,80 Euro je Anteilsschein nach 3,70 Euro für 2017/18 und für 2019/20 kalkuliert man mit einer Zahlung von 4,10 Euro. Das wäre gleichbedeutend mit Dividendenrenditen von 3,34 Prozent bzw. 3,7 Prozent. Das Kursziel hat die DZ Bank Anfang Februar von 140,00 Euro auf 144,00 Euro erhöht. Daraus ergibt sich bei einer derzeitigen Notiz von 110,80 Euro ein Kurspotenzial von 30 Prozent.

Zudem nahm das Kreditinstitut den DAX-Vertreter am 07. Februar als Kaufempfehlung in die hauseigene DZ Bank-Equity-Ideas auf. Damals hieß es, Siemens habe jüngst einen sehr starken Auftragseingang verkündet, was positiv für die kommenden Quartale stimme. Die Schwäche im Bereich Power scheine nun weitgehend Eingepreist zu sein, der Markt scheine allerdings noch skeptisch bezüglich der Erfolgsaussichten der eingeleiteten umfassenden Restrukturierungen und Kapazitätsanpassungen zu sein, welche jedoch mittelfristig durchaus zum Tragen kommen sollten.

Trotz positivem US-Steuereffekte im ersten Quartal 2017/18 sei die Prognose für den Gewinn je Aktie im Gesamtjahr vorerst noch nicht erhöht worden. Das berge Aufwärtspotential, sofern der Druck von der Währungsseite nicht noch weiter zunehme. Der angestrebte Börsengang des Healthcare-Bereichs (potentiell vor Ostern) könnte - je nach Bewertung - für Volatilität in der Siemens-Aktie sorgen und idealerweise in einer Reduzierung des Konglomeratsabschlags resultieren.

Mittelfristig rechnet man mit einem Strategie-Update ("Vision 2020+") von Seiten der Gesellschaft. Die Siemens-Aktie sei ansonsten schon vor der jüngsten Aktienmarktkorrektur im Wettbewerbervergleich relativ günstig bewertet gewesen und sollte sich in einem volatileren Umfeld besser entwickeln als der Markt. Die Schätzung für den Gewinn je Aktie in 2018/19 bewegt sich bei 9,03 Euro und für 2019/20 bei 9,58 Euro. Das entspricht geschätzten KGVs von 12,2 und 11,6.

Charttechnik





Mit Blich auf den Aktienkurs von Siemens sah im April 2017 alles noch sehr vorteilhaft aus. Denn da war es endlich gelungen, die noch aus dem Jahr 2000 stammende alte Bestmarkte zu knacken. Doch dieser Ausbruch erwies sich als Fehlsignal und die Notiz fiel stattdessen anschließend wieder in den alten Trott zurück. Statt von neuen Kursrekorden zu träumen, geht es hier charttechnisch momentan erst einmal darum, nicht unter das bisherige Jahrestief von 107,02 Euro zu fallen.

Profil



Bei Siemens handelt es sich laut DZ Bank um ein Industrie-Konglomerat mit Aktivitäten in den folgenden Bereichen: Power & Gas, Wind Power & Renewables, Energy Management, Building Technologies, Mobility, Digital Factory, Process Industries and Drives, Healthcare, Finanzdienstleistungen. Kernportfolio: Kraftwerksbau, Windradturbinen, Elektrische Energieübertragung, Gebäudetechnik, Schienenfahrzeugausrüstung, Industrielle Automationstechnik, Elektrische Antriebe, Medizin-/Diagnoseprodukte.

Auf Seite 4: BASF





BASF-Aktie



Die Nummer drei in der DZ-Bank-Dividendenaristokraten-Liste heißt BASF. Die Bilanz sieht hier wie folgt aus: Zehn Jahre mit ununterbrochenen Dividendenzahlungen, die mindestens neun Mal stabil gehalten und acht Mal erhöht wurden. Die maximale Senkung der Ausschüttung belief sich auf 13 Prozent und die durchschnittliche Erhöhungsrate p.a. auf vier Prozent.

Der zuständige Analyst Peter Stengler prognostiziert für 2018 und 2019 Zahlungen von 3,30 Euro und 3,50 Euro, nachdem für 2017 voraussichtlich 3,20 Euro je Anteilsschein fließen werden. Daraus ergeben sich Dividendenrenditen von 3,71 Prozent bzw. 3,94 Prozent. Bei der bestehenden Kaufempfehlung hat Stengler im Januar den fairen Wert für die Aktie in Reaktion auf da vom Unternehmen vorgelegte ersten Zahlen zum vierten Quartal von 105,00 Euro auf 110,00 Euro erhöht. Das heißt, das Kurspotenzial bewegt sich bei 23,8 Prozent.

Aus Sicht von Spengler überrascht der Chemiekonzern damals mit einem hohen Gewinnanstieg. Damals ließ er wissen, die positive Gewinnüberraschung im abgelaufenen Quartal bestätige seine positive Einschätzung für den Wert. Die gute Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2017 könnte sich auch positiv auf die Höhe der Dividende auswirken. Seine Gewinnschätzung erhöhte er für 2017 von 6,23 Euro auf 6,55 Euro, für 2018 von 6,36 Euro auf 6,57 Euro und für 2019 von 7,02 Euro auf 7,07 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 12,6.

Zudem ging er davon aus, dass BASF im laufenden Geschäftsjahr die außergewöhnlich starke operative Performance von 2017 bestätigen kann. Die geplante Ausgliederung der Öl- & Gas-Aktivitäten könnte ein weiterer wichtiger Kurstreiber sein. Es gebe jedenfalls eine Absichtserklärung über eine Wintershall-Fusion mit DEA und mittelfristig sei ein Ausstieg aus den gemeinsamen Öl- & Gas-Aktivitäten über einen Börsengang geplant. Die Solvay-Akquisition sollte sich außerdem ab 2019 gewinnerhöhend auswirken. Durch den Erwerb des Saatgut- und Herbizidgeschäfts von Bayer verbessere BASF seine strategische Position im Agrarbereich ab 2018 deutlich. BASF habe außerdem einen hohen betrieblichen Cashflow und eine hohe Dividendenrendite zu bieten.

Zu den Stärken zählt Spengler ansonsten allgemein den laufenden Konzernumbau zu einem Chemie-Pure Play inklusive integrierten Agrargeschäft sowie die günstige Wettbewerbssituation bei vielen Chemieprodukten. Darüber hinaus verfüge der DAX-Vertreter Top 1-3 Positionen in 75 Prozent aller Geschäftsbereiche. Als Schwächen bzw. Risiken seien aber eine starke Rohstoffkostenvolatilität zu sehen, der Chemie-Kapazitätsaufbau durch Wettbewerber in China und den USA, die hohen Energiekosten in Europa, ein erneuter zyklischer Abschwung der Chemie-, Bau- und Automobilindustrie sowie ein möglicher Verfall oder niedrige Rohölpreise (Brent) und Erdgaspreise.

Charttechnik





Charttechnisch betrachtet gibt es zu BASF ähnliches zu berichten wie zu Siemens. Der Kurs hatte hier zwar nicht so lange daran zu knabbern, neue Rekorde aufzustellen, aber ein in diesem Jahr unternommener Ausbruch auf neue Bestmarken versandete. Denn das neue Hoch von 97,67 hatte keinen Bestand, vielmehr bewegt sich die Notiz wieder in dem zuvor gültigen Seitwärtstrend. Mit der Folge, dass seit Mitte 2014 mit dem Titel keine Kursgewinne zu erzielen waren.

Profil



Das Portfolio des weltweit größten Chemieunternehmens BASF umfasst Chemikalien, Pflanzenschutzmittel und Saatgut sowie Erdöl- und Erdgas-Exploration & Produktion (100%-Gruppengesellschaft Wintershall). Das Agrargeschäft fokussiert sich auf chemischen Pflanzenschutz .

Auf Seite 5: Allianz





Allianz-Aktie



Unter den von der DZ Bank als Dividendenaristokraten bezeichneten deutschen Aktien belegt die Allianz den zweiten Platz. Der Versicherungskonzern hat zehn Jahre in Folge eine Dividende gezahlt, die Zahlungen mindestens neun Mal konstant gehalten und sieben Mal die Ausschüttungen erhöht. Die maximale Senkung betrug allerdings 36 Prozent, dafür stiegen die Ausschüttungen in den vergangenen zehn Jahren aber im Schnitt auch um neun Prozent p.a.

Die DZ Bank kalkuliert für den DAX-Konzern für 2018 mit einer Ausschüttung von 8,00 Euro auf 8,68 Euro je Aktie und für 2019 mit 8,91 Euro. Daraus ergeben sich für das laufende und das kommende Jahre zu erwartende Dividendenrenditen von 4,52 Prozent bzw. 4,64 Prozent. Das Kursziel bewegt sich bei 214,00 Euro und damit um 11,4 Prozent über den aktuellen Notierungen von 192,16 Euro. Wobei diese Vorgabe jüngst in Reaktion auf vorgelegte Geschäftszahlen von bisher 224,00 Euro gesenkt wurde.

Die Analysten sprachen damals zwar von soliden Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 und auch die Dividendenerhöhung für das abgelaufene Geschäftsjahr von fünf Prozent begrüßte man, doch der Ausblick auf das laufende Jahr sei vorsichtig ausgefallen, so das damalige Urteil. Insgesamt habe die Allianz ein solides Ergebnis für das Geschäftsjahr 2017 berichtet. Alle drei Segmente befänden sich in guter Verfassung, doch das impliziere auch, dass weitere Verbesserungen durchaus schwierig zu erreichen seien. Akquisitionen oder noch mehr Aktienrückkäufe erschienen daher im Jahresverlauf zunehmend wahrscheinlich.

In der dominierenden Schaden- und Unfallversicherung sollte es möglich sein, die Combined Ratio noch graduell zu verbessern. Die Lebens- und Krankenversicherung sei in einem schwierigen Umfeld schon bemerkenswert profitabel und werde durch neue Produkte kapitaleffizienter. Im Asset Management seien wieder hohe Nettomittelzuflüsse zu verzeichnen. Die Dividendenpolitik sei aktionärsfreundlich. Eventuell getätigte Akquisitionen stellten sowohl eine Chance als auch ein Risiko dar. Die Schätzung für den Gewinn je Aktie bewegt sich für 2018 bei 17,36 Euro und für 2019 bei 17,82 Euro. Daraus ergibt sich für das kommende Jahr ein geschätztes KGV von 11,8.

Zu den Chancen zählt Analyst Thorsten Wenzel Preiserhöhungen im Bereich Schaden/Unfall, Wachstum in den Emerging Markets (Asien und Osteuropa), zudem könnten langsam steigende Zinsen die Profitabilität im Versicherungsgeschäft verbessern. Die gute Kapitalausstattung ermögliche eine Wahrnehmung von Akquisitionschancen oder höhere Dividenden. Das Unternehmen strebe außerdem Verbesserungen beim Kundenfokus und der Digitalisierung an.

Als Risiken nennt Wenzel dagegen eine Kombination von steigenden Zinsen und Underperformance, weil das zu signifikanten Nettomittelabflüssen im Asset Management führen könnte. Gefahren stellten darüber hinaus etwaige Finanzmarktinstabilitäten, zum Beispiel durch eine neue Schuldenkrise in Euroland dar, regulatorische Unsicherheiten oder Katastrophenschäden, die im Bereich Schaden/Unfall zu einer Belastung der Profitabilität führen könnten. Erwähnung als Risiko finden auch langfristig sehr niedrige Zinsen, weil diese die Profitabilität im Versicherungsgeschäft und die Solvabilitätsquote belasten könnten.

Charttechnik





Beim Blick auf den Chart der Allianz-Aktie ist zu bemängeln, dass der Kurs noch immer meilenweit entfernt von dem im April 2000 bei 399,31 Euro markierten Rekordhoch notiert. Das heißt, wer damals einstieg, sitzt noch immer auf hohen Verlusten. Deutlich besser sieht es dafür im laufenden Bullenmarkt aus. Denn die Notiz stieg seit März 2009 bis Januar 2018 von 48,68 Euro auf 205,75 Euro. Zuletzt fiel der Kurs im Zuge der Korrektur am Gesamtmarkt zwar etwas zurück, der mehrjährige Aufwärtstrend ist aber weiter intakt.

Profil



Die Allianz ist einer der weltweit größten Versicherungskonzerne. In Deutschland ist die Allianz Marktführer. Das Geschäft gliedert sich in drei Kerngeschäftsfelder: Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und Krankenversicherung sowie Asset Management.

Auf Seite 6: Deutsche Euroshop





Deutsche Euroshop-Aktie



Als Top-Wert unter den hausintern als Dividendenaristokraten bezeichneten deutschen Aktien stellt die DZ Bank die Aktie der Deutschen Euroshop heraus. Dem ersten Platz hat dieser Wert dabei zehn Dividendenzahlungen in Folge zu verdanken, zehn Mal mindestens konstante Zahlungen sowie sieben Ausschüttungserhöhungen. Senkungen gab es somit kein und die Erhöhungen beliefen sich auf Sicht von zehn Jahren im Schnitt auf drei Prozent p.a.

Was die weiteren Dividendenzahlungen angeht, rechnet die DZ Bank damit, dass Aktionäre des Shoppingcenter-Betreibers für die Geschäftsjahr 2017 und 2018 in den Genuss von Renditen von 4,7 Prozent und 4,9 Prozent kommen. Den fairen Wert gibt man mit 39,20 Euro an, woraus bei einer aktuellen Notiz von 30,78 Euro theoretisch ein Kurspotenzial von 27,4 Prozent ergibt.

Die Gesellschaft selbst verfolgt übrigens eine klar definierte Dividendenpolitik, die wie folgt formuliert ist: "Eines der obersten Anlageziele der Deutsche EuroShop ist die Erwirtschaftung eines hohen Liquiditätsüberschusses aus der langfristigen Vermietung, der durch jährliche Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Diesen so genannten Free Cash Flow wollen wir kontinuierlich steigern und langfristig die Dividende schrittweise erhöhen."

Zu beachten ist jedoch, dass am Markt die Befürchtung kursiert, dass die Geschäfte in Zeiten des boomenden E-Commerce im stationären Handel künftig nicht mehr so gut laufen könnten wie früher. Die Analysten von M.M. Warburg bestätigten beispielsweise jüngst in diesem Zusammenhang, dass das Marktumfeld für die Eigentümer von Einzelhandels-Gewerbeimmobilien nicht rosig sei. Deutsche Euroshop trotze zwar diesem Trend und habe ein überzeugendes Geschäftsmodell gefunden. Als Gegenwind für den Umsatz erwiesen sich aber vor allem Mietverhandlungen mit Textileinzelhändlern, welche die Konkurrenz von Onlineanbietern zu spüren bekämen. Das schmälere strukturell die Mieteinnahmen.

Letztlich sollten sich die Einkünfte bei der Deutschen Euroshop aber als robust erweisen. Das Unternehmen profitiere unter anderem von einer sehr geringen Leerstandsquote von einem Prozent. Außerdem sei es flexibel genug, um mit Hilfe von Investitionen in der Größenordnung von 25 bis 30 Millionen Euro das ohnehin gute Serviceniveau in seinen Shoppingcentern noch weiter zu erhöhen und damit die Kundenströme zu seinen Mietern zu lenken. Dennoch senkte man am 16. Februar das Kursziel leicht von 40,90 Euro auf 40,60 Euro. Diese Vorgabe bewegt sich aber trotzdem sogar etwas über dem Kursziel der DZ Bank.

Charttechnik





Nachdem sich die Aktie der Deutschen Euroshop von Januar 2003 bis April 2015 mit einem Anstieg von 14,90 Euro auf 48,00 Euro, insbesondere unter Einbeziehung der Dividendenzahlungen, als recht solides Investment erwiesen hat, geht seit dem erwähnten Kursrekordwert nichts mehr. Vielmehr ist die Notiz nach und nach immer weiter abgerutscht und es hat sich ein mittelfristiger Seitwärtstrend breit gemacht. Das neue Zwischentief von 28,36 Euro stammt vom 08. Februar, ist somit noch relativ frisch und führt so zu einem intakten mittelfristigen Abwärtstrend. Charttechnisch betrachtet fällt das Urteil für diesen Titel somit derzeit negativ aus.

Portrait



Die Deutsche EuroShop ist Deutschlands einzige Aktiengesellschaft, die ausschließlich in Shoppingcenter an erstklassigen Standorten investiert. Das MDAX-Unternehmen ist zurzeit an 21 Einkaufscentern in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn beteiligt. Zum Portfolio gehören unter anderem das Main-Taunus-Zentrum bei Frankfurt, die Altmarkt-Galerie in Dresden und die Galeria Baltycka in Danzig