Wie für so viele andere Marktsegmente trübte sich auch für US-Internet-Aktien das Umfeld im Verlauf des Vorjahrs ein. Ablesen lässt sich der Stimmungswandel unter den Anlegern daran, dass etwa der Dow Jones Internet Index in der zweiten Jahreshälfte ausgehend von einem noch am 25. Juli markierten Rekordhoch von 66,390 Punkten bis Weihnachten bis auf 484,10 Punkte nachgab.

Seit diesem Zwischentief hat sich der Index bei einem aktuellen Stand von Punkten aber bereits wieder merklich erholt. Und wenn es nach den Analysten der UBS geht, dann bietet das Segment auch weiterhin Chancen. Jedenfalls sei im gesamten Sektor noch immer ein solides Umsatzwachstum zu verzeichnen.

Trotzdem gebe es unter der Anlegerschaft gleichzeitig natürlich aber auch kritische Fragen. Diese reichten von etwaigen negativen Einflüssen über die Wechselkursschiene bis hin zu etwaigen regulatorischen Eingriffen zuungunsten der Branche.

Unter den von der Schweizer Großbank beobachteten 22 Vertretern aus den Internet-Bereichen Werbung & Dienstleistungen, E-Commerce, Online-Reisen und interaktive Unterhaltung sind drei Titel mit einer Verkaufsempfehlung und vier Werte mit einer Halteempfehlung versehen. Die übrigen 15 Aktien sind mit einem Kaufvotum ausgestattet.

Aus den von den UBS-Analysten als Top-Picks für 2019 ausgewählten Aktien haben wir fünf Titel herausgefiltert, die wir auf den nachfolgenden Seiten näher vorstellen. Laut den Kurszielen bergen diese Titel die Chance auf Kursanstiege von 17 Prozent bis 53 Prozent.

Auf Seite 2: Amazon.com





Amazon.com-Aktie



Zu den Top-Favoriten der UBS für 2019 unter den US-Internet-Aktien zählt auch Amazon. Den Anteilsscheinen des Online-Versandhändlers und Cloud-Plattform-Spezialisten traut der zuständige Analyst James Letten einen Anstieg bis auf 2.100 Dollar zu. Das verspricht gemessen an der aktuellen Notiz von 1.637,89 Dollar einem Plus von 28,2 Prozent für den Fall, dass er mit seiner Vorhersage Recht behält.

Das Kursziel auf Basis des Analystenkonsensus bewegt sich hier bei 2.128 Dollar. Die UBS hält im Idealfalls Kurse von 3.125 Dollar für möglich, im Negativfall seien aber auch Notierungen von 1.085 Dollar denkbar.

Die Gesellschaft könnte mit einer Geschichte von Innovationen und Disruptionen aufwarten und es bestehe die Chance auf das Erschließen neuer Umsatzquellen wie etwa im Werbungsbereich. Gefahren stellten aber eventuell die anhaltenden Investitionen ebenso dar wie etwaige regulatorische Eingriffe.

Bei den Schätzungen zu den Zahlen für das vierte Quartal, deren Bekanntgabe für den 31. Januar angekündigt ist, seien zuletzt nur geringfügige Änderungen erforderlich gewesen. Konkret rechnet man beim Umsatz mit 71,473 Milliarden Dollar statt wie bisher mit 71,813 Milliarden Dollar und beim Gewinn je Aktie mit 5,20 Dollar statt wie bisher mit 5,24 Dollar.

Im Geschäftsjahr 2019 und darüber hinaus hat man die Werbeprognosen (anhaltende Traktion bei den Vermarktern) leicht angehoben und für das Retail-Geschäft leicht gesenkt. Mit den operativen Gewinnschätzungen sei es leicht nach oben gegangen, doch auch damit liege man sich noch immer unter der Konsensschätzung. Das hat damit zu tun, dass die UBS einen erhöhten Kostendruck durch höhere Postgebühren und in geringerem Maße durch die kürzlich angekündigte Lohnerhöhung befürchtet. Konkret bewegt sich die Prognose beim Gewinn je Aktie für 2019 bei 28,00 Dollar und für 2020 bei 37,46 Dollar.

Charttechnik



Die Aktien von Amazon haben sich als Traum für jeden Langfrist-Investoren erwiesen. Steht doch von September 2001 bis September 2018 ein starker Anstieg von 5,97 Dollar auf 2.039,58 Dollar zu Buche. Danach kam es zu einem Rücksetzer, der den Titel bis Weihnachten bis auf 1.343,96 Dollar zurückwarf. Doch inzwischen scheint der Wert schon wieder in den Aufwärtsmodus eingeschwenkt zu sein. Die Notiz ist jedenfalls dabei, den bisher gültigen mehrmonatigen Abwärtstrend wieder hinter sich zu lassen.



Profil



Amazon.com ist ein international führender Online-Versandhändler. Bei Amazon finden Käufer neue und gebrauchte Waren aus beinahe allen Bereichen der Konsumgüterindustrie. Bücher, Musik, DVDs, Elektronikprodukte, Fotos, Digitale Downloads, Software, PC- und Videospiele werden ebenso angeboten wie Geräte für Küche, Haus und Garten, Spielwaren, Sport- und Freizeitartikel, Schuhe und Schmuck, Gesundheits- und Kosmetikprodukte, Kleidung, Autos, Lebensmittel und Zeitschriften. Dabei werden nicht alle Produkte von Amazon selbst verkauft. Auch private und gewerbliche Verkäufer können ihre Produkte über das Onlineversandhaus anbieten.

Darüber hinaus umfasst das Angebot des Online-Händlers noch zahlreiche weitere Produkte und Leistungen. Dazu gehört unter anderem der portable Reader Kindle, auf dem Bücher, Magazine, Zeitschriften oder persönliche Dokumente heruntergeladen und gelesen werden können, sowie das Video-on-Demand-Angebot über Amazon Prime Video oder der Streaming-Service Fire TV. Außerdem führt das Unternehmen die Cloud-Plattform Amazon Web Services, das Spracherkennungssystem Echo oder die Tablet-Reihe Fire. Über AmazonFresh können Kunden frische Lebensmittel online bestellen.

Auf Seite 3: Alphabet





Alphabet-Aktie



Auf die US-Internet-Favoritenliste der UBS haben es auch die Aktien von Alphabet geschafft. Die zuständigen Analysten haben die Kaufempfehlung für die C-Aktien der Google-Mutter mit einem Kursziel von 1.400 Dollar versehen. Damit die Rechnung aufgeht, müsste der Titel ausgehend von der aktuellen Notiz von 1.070.08 Dollar um 30,8 Prozent zulegen.

Im Idealfall sei auch ein Kursanstieg bis auf 1.795 Dollar denkbar, im Negativfall sei aber auch ein Rückfall bis auf 815 Dollar einzukalkulieren. Der Analystenkonsens für bei Alphabet derzeit Notierungen von 1.328 Dollar für angemessen. Verglichen damit ist die USB beim Grundszenario somit etwas optimistischer.

Allgemein heißt es zu dem Titel, es bestünden stabile Wachstumstrends und für 2019 dürften die Margen besser ausfallen. Außerdem gebe es Aufwärts-Optionalitäten in Bereichen Cloud und Hardware sowie bei Waymo, dem Geschäftsbereich, der sich mit der Entwicklung von Technologien für autonome Fahrzeuge beschäftigt.

Nach der jüngst erfolgten Markteinführung von Waymo schätzt die UBS, dass die selbstfahrende Auto-Einheit von Alphabet im Jahr 2030 einen Umsatz von 114 Milliarden Dollar erzielen wird. Waymo könnte nicht nur seinen Taxidienst monetarisieren sondern auf beim Fahren Unterhaltung oder Werbung anbieten und gleichzeitig die Landkarten oder das autonome Fahrzeugbetriebssystem lizenzieren. Den Wert von Waymo taxiert man auf eine weite Bandbreite von 25 und 135 Milliarden Dollar.

Mit Blick auf die am 04. Februar erwartete Bekanntgabe der Quartalszahlen ist festzuhalten, dass die UBS zuletzt keine Veränderungen bei ihren Umsatzschätzungen vorgenommen hat. Das heißt, man rechnet weiter mit Bruttoerlösen von 39,025 Milliarden Dollar. Auch die Schätzung für den Gewinn je Aktie bewegt sich unverändert bei 9,94 Dollar.

Kaum Anpassungen gab es im Übrigen auch zu den Vorhersagen für die Fiskaljahre 2019 und 2020. Das heißt, beim Umsatz geht die UBS von 159,906 Milliarden Dollar bzw. von 180,006 Milliarden Dollar aus und beim Ergebnis je Aktie von 44,26 Dollar bzw. von 48,67 Dollar.

Ganz allgemein heißt es ansonsten, Alphabet genieße Vorteile dadurch, dass es sich um den Marktführer in der digitalen Werbung (Mobile/Desktop) handele. Auch gebe es eine starke Position in den Bereichen Mobile (Betriebssystem, Hardware) und Enterprise (GCP, Apps).

Zudem habe man eine Unternehmensgeschichte vorzuweisen, die Innovationen und Disruption gespickt sei. Nachteilig sei dagegen der Druck auf die Margen aufgrund von Investitionen in langfristig angelegte Projekte. Hinzu kommen außerdem regulatorische Bedenken.

Charttechnik



Der Aktienkurs der erst seit März 2014 gehandelten Alphabet C-Aktien kann von Januar 2015 bis Juli 2018 auf einen Anstieg von 492,55 Dollar auf 1.268,33 Dollar zurückblicken. Das letztgenannte Rekordhoch liegt allerdings schon einige Monate zurück und im Anschluss daran sackte der Titel im Zwischentief bis Weihnachten bis auf 976,22 Dollar ab. Davon hat sich der Wert zuletzt aber wieder merklich abgesetzt. Es gelang sogar, den mittelfristigen Abwärtstrend zu knacken, womit sich die charttechnische Ausgangslage inzwischen wieder freundlicher gestaltet.



Profil



Alphabet Inc. (vormals Google Inc.) ist eine global agierende Holding, die unter ihrem Dach verschiedene Tochterunternehmen verwaltet. Die größte davon ist Google - die Online-Suchmaschine wird weltweit am häufigsten verwendet und wird in über 130 verschiedenen Sprachen angeboten. Die zahlreichen Produkte rund um Google haben das Ziel, Menschen miteinander zu verbinden und ihnen das Informationsangebot des Internets zugänglich zu machen. Zu den angebotenen Applikationen gehören beispielsweise der Emaildienst Google Mail, die Social-Network-Plattform Google+ und der Webbrowser Google Chrome. Das geografische Produktangebot umfasst den Kartendienst Google Maps, den Locationdienst Google Local Search und die Satellitenkarten von Google Earth, für welche der Konzern gezielt Reiseratgeber aufkauft.

Nexus bedient. Die Innovationen des Unternehmens in der Suchmaschinen-, Smartphone- und Internetwerbungsindustrie haben Google zu einer der bekanntesten Marken weltweit gemacht. Zur Alphabet-Holding zählen außerdem das Bio-Unternehmen Calico oder das Technologieunternehmen NestLabs. Im Oktober 2015 wurde der Konzern Alphabet gegründet und löste damit den bestehenden Namen Google ab - dadurch sollen die einzelnen Unternehmensteile wie das Web-Geschäft (weiterhin unter dem Namen Google) oder die Entwicklung selbstfahrender Autos unabhängiger als einzelne Tochtergesellschaften arbeiten. Die Google-Aktien wurden bei diesem Vorgang zu Alphabet-Aktien umgewandelt.

Auf Seite 4: Ebay





Ebay-Aktie



Auch die Aktien von Ebay konnten sich für die UBS-Auswahlliste qualifizieren. Die zuständigen Analysten haben ihre Kaufempfehlung für den mit einem Kursziel von 40,00 Dollar versehen. Das heißt, gemessen an der aktuellen Notiz von 34,02 Dollar hat dieser Wert 17,6 Prozent Luft nach oben.

Allerdings hat man kürzlich das Kursziel von bisher 42,00 Dollar gesenkt. Wie es weiter heißt, seien im Idealfall Kurse von 50,00 Dollar vorstellbar, im Negativfall seien aber auch Notierungen von 22,00 Dollar nicht auszuschließen. Der Analystenkonsens hält Kurse von 36,00 Dollar für angemessen.

Allgemein sieht die UBS bei der Internet-Tauschbörse und Handelsplattform Vorteile darin, dass die Nutzer ohnehin bereits mit Konsumabsichten auf die Seite kommen. Hinzu kämen verstärkte Personalisierungsbemühungen und strukturierte Dateninitiativen. Positiv falle auch die Erfolgsbilanz von strategischen Akquisitionen aus.

Nachteile sieht man dagegen daran, dass das Unternehmen noch immer dabei sei, den bestehenden Gegenwind beim Datenverkehr zu bekämpfen, der unter anderem aufgrund von Sicherheitsverletzungen und einen Google Algorithmus-Wechsel entstand. Auch stünden zunächst nennenswerte Investitionen an und auch die Präsenz in den Schwellenländern sei erst im Entstehen begriffen.

Bei den Schätzungen zu den Zahlen für das vierte Quartal, deren Bekanntgabe am 29. Januar ansteht, wurden zuletzt keine Änderungen vorgenommen. Das heißt, beim Umsatz beträgt die Vorhersage weiterhin 2,867 Milliarden Dollar und beim Gewinn je Aktie 0,68 Dollar. Die Prognosen für 2019 und 2020 beim Gewinn je Aktie wurden von 2,65 Dollar auf 2,63 Dollar zurückgenommen bzw. von 3,22 Dollar auf 3,10 Dollar.

Die UBS-Analysten davon aus, dass Ebay im Geschäftsjahr 2019 und darüber hinaus eine moderate Margenausweitung erzielen kann und gleichzeitig weiterhin in Zahlungs- und Werbemöglichkeiten investiert wird. Außerdem rechnet man damit, dass das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 jedes Quartal 950 Millionen Dollar in den Kauf eigener Aktien investiert.

Zu erwähnen ist mit Blick auf Ebay noch, dass zuletzt mehrere bekannte Aktionärsaktivisten eingestiegen sind. Diese Investoren wünschen sich dem Vernehmen nach eine umfassende Überprüfung des Portfolios der Gesellschaft. Als Optionen zählen dazu eine Abspaltung von Stubhub - der Online-Ticketbörse - sowie des Anzeigengeschäfts.

Charttechnik



Der zuvor eher volatile Kursverlauf bei den Aktien von Ebay mündete von März 2009 bis Februar 2018 bei einem Anstieg von 4,32 Dollar auf 46,19 Dollar in einen soliden Aufwärtstrend ein. Im Verlauf des Vorjahres ging die Aufwärtsdynamik dann aber verloren und es kam zu einem Rücksetzer bis auf 26,14 Dollar. Die Tatsache, dass der dabei ausgebildete Abwärtstrend jüngst nach oben hin verlassen wurde, nährt charttechnisch die Hoffnung, dass der zuvor zu beobachtende Abwärtsdruck vorbei ist.



Profil



Ebay Inc. ist der Anbieter der gleichnamigen und weltweit größten Internet-Tauschbörse und Handelsplattform. Das ursprüngliche Online-Auktionshaus wurde zu einer allgemeinen Handelsplattform weiterentwickelt, auf der gewerbliche wie private Akteure Waren und Dienstleistungen zum Festpreis oder im Auktionsformat austauschen. Mit weiteren Plattformen wie Half.com, StubHub, Fashion und mobile.de hat sich das Unternehmen in spezifischen Branchen mit vertikalen Shopping-Seiten etabliert. Ebay Inc. bietet darüber hinaus maßgeschneiderte E-Commerce-Lösungen für andere Unternehmen an.

Auf Seite 5: Twitter





Twitter-Aktie



Als Mitglied in der US-Internet-Aktien-Favoritenliste für 2019 beurteilt die UBS auch die Anteilsscheine von Twitter als besonders aussichtsreich. Das Kursziel bewegt sich bei 40,00 Dollar, so dass sich bei einer aktuellen Notiz von 33,13 Dollar für die Anteilsscheine des digitalen Kurznachrichtendienstes theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 20,7 Prozent ergibt.

Die zuständigen Analysten bei der Schweizer Großbank sind hier somit deutlich zuversichtlicher als der Analystenkonsens, denn der taxiert den fairen Wert nur auf 35,00 Dollar. Allerdings ist auch die UBS jüngst beim bisherigen Kursziel von 44,00 Dollar um vier Dollar nach unten gerudert.

Allerdings heißt es auch, bei einer besonders günstigen Konstellation seien auch Kurse von 53,00 Dollar denkbar. Bei einer besonders ungünstigen Konstellation müssten gleichzeitig aber auch Notierungen von nur noch 21,00 Dollar einkalkuliert werden.

Vorteile ergäben sich allgemein dadurch, dass das Unternehmen einen Mobile-first-Ansatz verfolge. Außerdem sei es positiv, dass das Dienstleistungsangebot persönlicher und sozialer Natur sei. Hinzu kämen einzigartige Alleinstellungsmerkmale wie öffentlich zugängliche Echtzeit-Informationen.

Als nachteilig seien dagegen das Langsame Benutzerwachstum zu werten, die Herausforderungen, die auf das Management warten sowie Probleme bei der Expansion des Anzeigengeschäfts. Hinzu kämen ein verschärfter Wettbewerb bei der digitalen Werbung und die erforderlichen Investitionen zur Skalierung des internationalen Geschäfts.

Vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen am 07. Februar haben die UBS-Analysten ihre Umsatzschätzung von 870 Millionen auf 864 Millionen Dollar gesenkt. Beim angepassten Gewinn je Aktie rechnet man mit 0,25 Dollar je Anteilsschein. Für das laufende und das kommende Geschäftsjahr bewegen sich die Schätzungen beim Ergebnis je Aktie bei 0,87 Dollar bzw. bei 1,02 Dollar.

Charttechnik



Verglichen mit anderen US-Aktien aus dem Internet-Segment ist es für die Anteilsscheine von Twitter in den Vorjahr nicht so toll gelaufen. Der Titel notiert jedenfalls deutlich unter dem im Dezember 2013 bei 73,31 Dollar aufgestellten Rekordhoch. Immerhin ist es dem Wert aber gelungen, sich deutlich von dem im Mai 2016 bei 14,01 Dollar markierten Rekordtief zu lösen. Wobei die Notiz seit rund einem Jahr per Saldo wieder nur noch seitwärts tendiert und somit derzeit eine klare Kursrichtung Fehlanzeige ist.



Profil



Twitter, Inc. bietet eine Kommunikationsplattform, die auf digitalen Kurznachrichten basiert. Jede Mitteilung (Tweet), die über den Dienst veröffentlicht wird, ist maximal 140 Zeichen lang und sofort für jedermann sichtbar. In die Texte können zudem Bilder und Videos eingebettet werden. Für die Nutzung des Services stehen mittlerweile zahlreiche Apps und Add-ons beispielsweise für Web-Browser zur Verfügung, die die abonnierten Tweets übersichtlich darstellen.

Besonders während Fernsehausstrahlungen oder anderen Großereignissen werden Tweets als Diskussionsmedium über das aktuelle Geschehen genutzt. Umsatz generiert das Unternehmen durch das Hinzufügen von Anzeigen in Form von Tweets, das Hinweisen auf bestimmte Nutzer (zahlende Kunden) oder das Einblenden von gesponserten Schlagworten in die Top-10 Themenliste.

Auf Seite 6: ANGI Homeservices





ANGI Homeservices-Aktie



Über das größte Aufwärtspotenzial unter den UBS-US-Internet-Aktien -Favoriten für 2019 verfügen die Aktien von ANGI Homeservices. Denn das Kursziel beträgt hier 25,00 Dollar. Das heißt, die zuständigen Analysten trauen den Anteilsscheinen des digitalen Marktplatzes für Heimdienste ausgehend von einer aktuellen Notiz von 16,34 Dollar einen Anstieg von rund 53 Prozent zu.

Allerdings war das im Zuge einer Kaufempfehlung vergebene Kursziel jüngst um zwei Dollar von 27,00 Dollar gesenkt worden. Der Analystenkonsens bewegt sich mit einer Kurszielvorgabe von 22,00 Dollar noch tiefer. Bei der UBS kann man sich im Idealfall einen Kursanstieg bis auf 34,00 Dollar vorstellen, im Negativfall sei aber auch ein Rückgang bis auf neun Dollar nicht auszuschließen.

Als vorteilhaft zu werten sein es, dass es sich hier um einen führenden digitalen Marktplatz für Heimdienste und -verbesserung handele. Es bestehe außerdem Potenzial für Umsatzwachstum und für eine Margenausweitung. Zu beachten seien als potenzielle Nachteile aber der eventuell zunehmende Wettbewerb durch Großunternehmen sowie der damit dann möglicherweise verbundene Zwang zu höheren Investitionen.

Was das theoretisch vorhandene Potenzial angeht, ist zu erwähnen, dass die Gesellschaft annimmt, dass derzeit nur etwa zehn Prozent der US-Heimdienstleister online aktiv sind. Und wenn die Millennials als Digital Natives zunehmen zu Hausbesitzern werden, sei das eine gute Ausganglage für weiteres Wachstum. Der neue Vorstand will sein Unternehmen jedenfalls zur Amazon in dem beackerten Segment machen.

Mit Blick auf die am 07. Februar erwarteten Quartalszahlen halten die UBS-Analysten an ihrer Umsatzschätzung von 281 Millionen Dollar fest. Auch die Prognose für den Gewinn je Aktie blieb zuletzt mit 0,04 Dollar unverändert.

Für das Fiskaljahr 2019 hat man dagegen die Vorhersage beim Ergebnis je Aktie von 0,15 Dollar auf 0,17 Dollar angehoben. Auch mit der Schätzung für das Fiskaljahr 2020 ging es um zwei Cents auf 0,31 Dollar nach oben. Auf letztgenannter Basis ergibt sich somit ein geschätztes KGV von 52,7.

Charttechnik



Die Aktien von ANGI Homeservices spiegeln derzeit noch weitgehend den Kursverlauf von Angie´s List wieder, deren Anteilsscheine 2011 an die Börse kamen. Die Kursausschläge waren dabei zumeist von volatilen Richtungswechseln geprägt. Ausgehend von einem Rekordtief von 3,76 Dollar im Juli 2015 reichte es anschließend bis September 2018 zu einem starken Anstieg bis auf 23,48 Dollar. Die allgemeine Marktschwäche war den Titel dann jedoch wieder bis auf rund 14 Dollar zurück. Wie viele andere Tech-Aktien hat der Wert zuletzt den bisher gültigen mittelfristigen Abwärtstrend geknackt und so die charttechnische Ausgangslage verbessert.



Profil



ANGI Homeservices Inc. verbindet Millionen von Hausbesitzern mit Heimwerkern durch sein Portfolio an digitalen Heimservice-Marken, darunter HomeAdvisor, Angie's List und Handy. Zusammengenommen haben diese führenden Marktplätze im Laufe von 20 Jahren mehr als 15 Millionen Bewertungen gesammelt, so dass sich Hausbesitzer nach Bedarf mit dem größten Netzwerk von Serviceprofis online, über mobile Apps oder durch Sprachassistenten recherchieren, abgleichen und verbinden können.

ANGI Homeservices besitzt und betreibt Marken in acht Ländern und hat seinen Hauptsitz in Golden, Colorado. In seiner jetzigen Form entstand das Gebilde ANGI durch den Zusammenschluss von Angie's List, dem abonnement- und prüfungsorientierten Verzeichnis von Dienstleistern, sowie von HomeAdvisor, einem Online-Marktplatz, der Kunden mit unabhängigen Anbietern zusammenbringt.