Das teilten die Österreicher am Freitag abend mit. Die übrigen Osram-Aktionäre hätten jetzt noch bis 24. Dezember Zeit, das Angebot anzunehmen. Damit endet vorläufig ein mehr als einjähriger Übernahmekrimi um den Münchner Traditionskonzern. Anfang Oktober war AMS noch am Widerstand der Osram-Aktionäre gescheitert. Die Osram-Aktie legte nachbörslich um zwölf Prozent zu.

AMS rechnet nun im ersten Halbjahr 2020 mit einem Abschluss der Transaktion. Die AMS-Aktionäre sollen im Januar auf einer außerordentlichen Hauptversammlung die geplante Kapitalerhöhung im Zusammenhang mit dem Angebot beschließen. "Der Erfolg ist auch ein Resultat des konstruktiven Verhältnisses, das wir aufgebaut haben", sagte AMS-Vorstandschef Alexander Everke. Man wolle nun einen weltweit führenden Anbieters von Sensorlösungen und Photonik schaffen.

Weitere Annahmefrist


Osram-Aktionäre, die ihre Aktien noch nicht angedient hätten, könnten dies im Rahmen einer weiteren Annahmefrist noch bis zum 24. Dezember 2019 tun, ergänzte Everke. Auch Osram-Chef Olaf Berlien begrüßte das Ergebnis. "Nun können wir einen Photonik- und Sensorik-Champion von Weltrang auf den Weg bringen", sagte Berlien,

Hedgefonds, die auf eine höhere Abfindung nach Zustandekommen der Offerte spekulierten, hatten die Übernahme bis zum letzten Moment zu einer Zitterpartie werden lassen. Bis zum Schluss war deshalb unklar, ob die Mindestannahmeschwelle von 55 Prozent überhaupt erreicht wird. Um die Fonds zur Annahme des Angebots zu bewegen, waren AMS-Chef Everke und Berlien Anfang der Woche eigens nach New York und London gereist.

Die Österreicher zielen nun darauf ab, zunächst weitere zehn bis zwölf Prozent der Anteile einzusammeln, die bei Indexfonds liegen. Ziel ist es dann, bis zur Osram-Hauptversammlung eine Mehrheit von 75 Prozent zu bekommen, um mit AMS einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag abschließen zu können. Der endgültige Zusammenschluss könnte dann im zweiten Halbjahr 2020 eingeleitet werden.

Allerdings ist fraglich, ob die Fonds das AMS-Angebot über 41 Euro annehmen, wenn die Aktie am Markt höher bewertet wird. Sie könnten nun tatsächlich auch auf eine höhere Abfindung spekulieren.