Gewinnwachstum ist im Normalfall das beste Schmiermittel für steigende Kurse bei einer Aktie. Zumindest sind langfristig gesehen steigende Ergebnisse eine unabdingbare Voraussetzung für dauerhaft anziehende Notierungen.

Dividenden wiederum haben sich historisch betrachtet als wichtiger Faktor bei der mit einer Geldanlage zu erzielenden Gesamtperformance erwiesen. Zwischenzeitlich waren Dividenden zwar etwas in den Hintergrund gerückt, doch anders als in den Jahren 2019 und 2020 legen die Anleger neuerdings wieder mehr Wert auf Ausschüttungen.

Da es sich historisch betrachtet gelohnt hat, sich bei Aktieninvestments auch mit auf Wachstum sowie auf Dividendenzahlungen zu fokussieren, macht es Sinn, diese beiden Faktoren miteinander zu kombinieren. Jedenfalls empfehlen das die Analysten von Jefferies in einer aktuellen Studie. Darin rät die US-Investmentbank dazu, dass sich langfristig orientierte Anleger auf Unternehmen konzentrieren, die in Bezug auf Dividendenrendite und Wachstum das Beste aus beiden Welten bieten.

Genau damit könnten laut den Studienautoren die so genannten GARY-Aktien aufwarten. Das Akronym steht für "growth at a reasonable yield" und es geht somit um eine Fokussierung bei Aktien auf Wachstum bei einer angemessenen Rendite.

Jefferies setzt darauf, dass die GARY-Aktien nach den oftmals vorgenommenen Kürzungen im Vorjahr aufgrund der negativen Einflüsse der Covid-19-Pandemie in diesem Jahr von der Welle an wieder aufgenommenen oder erhöhten Dividendenzahlungen besonders profitieren dürften. Außerdem wiesen die GARY-Aktien in jüngster Zeit auch die besten Aufwärtsrevisionen bei den Unternehmensgewinnen auf. Darüber hinaus handelten sie im Vergleich zur eigenen Vergangenheit zu niedrigen Bewertungen. Alles Punkte also, die theoretisch für GARY-Aktien sprechen.

Auf der Suche nach zu dieser Anlagestrategie passenden Aktien hat Jefferies folgende Auswahlkriterien festgezurrt: Das Anlageuniversum besteht aus globalen Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als zwei Milliarden Dollar. Als überdurchschnittlich dividendenstark gelten Aktien, bei denen die auf Sicht von zwölf Monaten geschätzten Dividendenrendite über dem regionalen Median liegt.

Wachstumsstark sind für Jefferies zudem Gesellschaften mit einer durchschnittlichen jährlichen Gewinnwachstumsraten in 2021 und 2022 von mehr als zehn Prozent. Wert legt man außerdem auf Nachhaltigkeit bei den Ausschüttungen. Fest macht man das unter anderem an einer Ausschüttungsquote von unter 80 Prozent und an einer Nettoverschuldung von unter 100 Prozent.

Wir haben die so ermittelten Favoritenliste nach deutschen Unternehmen durchforstet. Aus dem DAX haben unter anderem Siemens, Münchener Rück und Deutsche Post die Qualifikation geschafft. Nachfolgend zeigen wir auf, warum dieses Trio den "Cut" geschafft hat, wie es jeweils um Charttechnik, Strategie sowie Bewertung bestellt ist und warum auch BÖRSE ONLINE bei diesen drei Aktien zum Kauf rät.

Siemens-Aktie





Als GARY-Aktie hat Jefferies aus Deutschland unter anderem die Anteilsscheine von Siemens eingestuft. Geschäftlich gesehen handelt es sich bei diesem Konzern bekanntlich um ein weltweit tätiges Unternehmen mit Fokus auf Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung.

Die US-Investmentbank traut diesem DAX-Vertreter im laufenden Geschäftsjahr eine Verbesserung beim Ergebnis je Aktie von 4,2 Prozent zu und für das kommende Geschäftsjahr von 22,9 Prozent. Die geschätzte Ausschüttungsquote beziffert man auf 52 Prozent und zum Punkt Dividendenkontinuität heißt es, die Zahlungen habe Siemens in den vergangenen 26 Jahren nur ein einziges Mal gekürzt.

Charttechnik: Beim Blick auf den Langfrist-Chart von Siemens fallen vor allem die häufigen abrupten Kurswechsel auf. Allerdings ist auch zu konstatieren, dass es der Titel beim aktuellen Stand geschafft hat, trotz allem von 19996 bis heute einen Aufwärtstrend zu etablieren. Denn der Kurs stieg in dieser Zeit von 23,31 Euro auf 145,96 Euro.

Das letztgenannte Schlussrekordhoch stammt von Mitte April. Die Notiz befindet sich somit schon seit einigen Monaten in einer Konsolidierungsbewegung. Doch es besteht weiterhin enger Kontakt zu der zuvor genannten Bestmarke und aktuell ist das Chartbild so zu interpretieren, dass die Chancen auf eine Wiederaufnahme des übergeordneten langfristigen Aufwärtstrends nicht schlecht stehen.

Aufstellung/Strategie: Siemens ist ein Industriekonzern mit Schwerpunkten in der Infrastruktur (Bahn- und intelligente Gebäudetechnik) sowie der Industrieautomatisierung (Fabrik- und Prozessautomatisierung). Die Medizintechnik (Diagnostics, Computertomographie) wird laut Landesbank Baden-Württemberg weiterhin als zentrales Element der Konzernstrategie betrachtet, ist aber in rechtlich eigenständiger Form an der Börse gelistet.

Die Energietechnik (Gas- und Windkraftwerke, Stromübertragung) soll als Minderheitsbeteiligung fortgeführt werden. Die größten Anteile am Unternehmensertrag haben die Produktsegmente Digital Factory (Fabrikautomatisierung) und Healthineers (Computertomographen). Die solide Positionierung dürfte auch längerfristig eine unverändert hohe Ertragsqualität ermöglichen, so die Landesbank Baden-Württemberg.

Das Unternehmen hat zuletzt mehrfach die Geschäftsprognosen angehoben. Die Citigroup erhöhte vor diesem Hintergrund jüngst das Kursziel von 168,00 Euro auf 184,00 Euro. Zur Begründung dafür verwies man unter anderem auf die anhaltende Stärke der Endmärkte bei Digital Industries und der bessere Margenausblick bei Smart Infrastructure, was ermutigend sei. Die Bewertung sei weiter anspruchslos. Der rund 75-prozentige Anteil an Siemens Healthineers stehe nun für 40 Prozent der Marktkapitalisierung von Siemens, das sei der höchste Anteil seit über zwölf Monaten.

Die Stärken von Siemens bestehen laut Raiffeisen Research in der Stellung als weltweiter Technologie- und Marktführer in vielen Bereichen, einer großen installierten globalen Basis als solide Wachstumsplattform, in einer starken Marktstellung im Wachstumsbereich Digital Industries und Industriesoftware. Positiv Erwähnung finden zudem die verschlankte Unternehmensstruktur und die erhöhte Transparenz sowie die Schärfung des Unternehmensprofils im Nachhaltigkeitsbereich.

Als Schwächen bezeichnen die Analysten dagegen eine durchwachsene Erfolgsbilanz bei der Ausführung von Großprojekten sowie eine ebenfalls nur durchwachsene Erfolgsbilanz bei Akquisitionen in der Vergangenheit.

Bewertung: BÖRSE ONLINE traut Siemens im aktuellen Geschäftsjahr 2020/21 (30.09.) eine Verbesserung beim Gewinn je Aktie von 5,00 Euro auf 7,16 Euro zu. Im Jahr 2021/22 sollen basierend auf unseren Schätzungen dann 7,58 Euro herausspringen. Der Analystenkonsens sagt für das Jahr 2023/24 ein Ergebnis je Aktie von 9,82 Euro voraus. Gemessen daran ergibt sich ein geschätztes KGV von 14,4, was angesichts der zukunftsträchtigen Ausrichtung und der erwarteten Ergebnisverbesserungen vertretbar erscheint.

Bei der Dividende kalkulieren wir für das laufende Geschäftsjahr mit einer Anhebung von 3,50 Euro auf 3,70 Euro je Aktie und im Jahr danach könnten die Aktionäre aus unserer Sicht dann 3,90 Euro je Anteilsschein erhalten. Der Analystenkonsens geht für die beiden Geschäftsjahre danach von erneut höheren Zahlungen von 4,16 Euro bzw. von 4,41 Euro je Aktie aus. Wie auch von Jefferies unterstellt, geht man somit am Markt bis auf weiteres sowohl von steigenden Ausschüttungen als auch von steigenden Gewinnen aus.


Quelle: https://www.boerse-online.de/

BÖRSE-ONLINE-Einschätzung: Zu Siemens gibt es eine bestehende Kaufempfehlung der BÖRSE ONLINE-Redaktion. Diese ist mit einem Kursziel von 170,00 Euro versehen sowie mit einem Stopp-Loss-Kurs von 116,00 Euro. Den Handel am Mittwoch beendete der Titel bei 141,66 Euro.

Als Kaufargumente zugunsten der Aktie erklärten wir in früheren Ausgaben wie etwa in 24-21, dass Siemens die Entwicklung der Werttreiber des Konzerns beschleunigen will. Die Münchner seien in den großen Themen wie Digitalisierung und Technologie zur Senkung der Kohlendioxidemissionen hervorragend positioniert. Das dürfte angesichts der Konjunkturpakete, die genau diese Aspekte adressieren, dafür sorgen, dass der Konzern schneller wachsen könne als die Wirtschaft.

Münchener Rück-Aktie





Ebenfalls in der Jefferies-Liste mit den GARY-Aktien ist Münchener Rück enthalten. Dahinter steckt die weltweit größte Rückversicherungsgesellschaft, wobei der Konzern gleichzeitig über die ERGO-Versicherungsgruppe in der Erstversicherung aktiv. Hier verfügt ERGO laut Independent Research über eine führende Marktstellung in der Kranken- und Rechtsschutzversicherung in Europa. Die Vermögensverwaltung erfolgt über die Tochtergesellschaft MEAG (Munich ERGO Asset Management).

Die US-Investmentbank sieht hier den Gewinn je Aktie in 2021 um 3,6 Prozent steigen und in 2022 um 66,2 Prozent. Die geschätzte Ausschüttungsquote gibt man mit 50,8 Prozent an und zur Dividendenpolitik in der Vergangenheit heißt es, bei den Ausschüttungen sei nur einmal in 26 Jahren zu einer Kürzung gekommen.

Charttechnik: Nach einer zuvor von 1996 bis zum ersten Quartal 2003 sehr volatilen Kursentwicklung befindet sich der Aktienkurs von Münchener Rück unter dem Strich seit Ende März 2003 im Aufwind. Los ging die Kursreise nach oben damals bei 49,93 Euro. In der Spitze hat sich die Notiz bei Mitte Februar 2020 bis auf 282,60 Euro nach oben geschraubt.

Doch dann machte die allgemeine Coronavirus-Baisse einen Strich durch die Rechnung. Der Kurs fiel deswegen im Zwischentief bis auf 145,75 Euro zurück. Danach ging es zwar wieder aufwärts, aber aktuell steckt der Titel weiter in einer Seitwärtsrange. Für neue nachhaltige Chartimpulse wäre es wichtig, das Jahreshoch von 267,35 Euro zu knacken, oder noch besser wäre es, dass zuvor genannte Vorjahreshoch zu überwinden.

Aufstellung/Strategie: Die Wertschöpfungsstrategien von Munich Re stützen sich nach Angaben des Vorstands auf den Wettbewerbsvorsprung in den beackerten Kompetenzfeldern. Dabei kann man laut den Verantwortlichen mit einer soliden Kombination aus Finanzkraft, Risikowissen und Lösungskompetenz aufwarten, ergänzt durch die genaue Kenntnis der Marktabläufe.

Der übergreifende Strategieplan stützt sich demnach auf eine starke Bilanz, die zur nötigen Flexibilität verhelfe, um organisch oder durch Zukäufe zu wachsen. Für die Umsetzung des Plans hat man sich drei Prioritäten gesetzt: Erstens die Ertragskraft zu steigern, zweitens die digitale Transformation im Unternehmen voranzutreiben und drittens die Komplexität abzubauen.

Independent Research sieht Stärken in der Stellung als weltweit führender Rückversicherer sowie als zweitgrößter Erstversicherer in Deutschland. Hinzu kommen eine attraktive Dividendenrendite sowie eine selektive Zeichnungspolitik. Als Chancen bezeichnet man ein ansteigendes Zinsniveau, die Auflösung von Rückstellungen, eine Fortsetzung der selektiven Zeichnungspolitik sowie eine nachhaltige Trendwende bei den Preisen in den kommenden Erneuerungsrunden.

Zu den Schwächen zählen die Analysten ein Niedrigzinsumfeld, welches die Wiederanlagerendite beeinträchtigt, die hohe Wettbewerbsintensität in der Rückversicherung, die Ergebnisvolatilität durch zyklisches Rückversicherungsgeschäft sowie eine hohe Abhängigkeit vom Kapitalanlageergebnis. Risiken stellten zudem ein weiter zunehmender Wettbewerb in der Rückversicherung mit negativen Implikationen auf die anstehenden Erneuerungsrunden dar, ein lang anhaltendes Niedrigzinsniveau sowie eine signifikant höhere Großschadenbelastung.

Bewertung: Die Schätzung von BÖRSE ONLINE zum Gewinn je Aktie bei Munich Re beträgt für das laufende Jahr 20,46 Euro. Verglichen mit den im Vorjahr verdienten 8,63 Euro wäre das eine klare Verbesserung. Unsere Prognose für 2022 beträgt 24,06 Euro je Anteilsschein.

Der Analystenkonsens hält bis 2025 beim Ergebnis je Aktie eine weitere Verbesserung bis auf 29,96 Euro für möglich. Gemessen daran errechnet sich ein geschätztes KGV von 8,2. Ein Multiplikator, der optisch moderat erscheint, wobei einstellige KGVs im vernachlässigten Versicherungssektor allerdings auch keine Seltenheit sind.

Bei der Dividende kalkulieren wir für 2021 mit einer Zahlung von 10,25 Euro je Aktie, nach zuletzt 9,80 Euro und für 2022 mit 10,50 Euro. Der Analystenkonsens ist noch zuversichtlich. Mindestens bis zum Jahr 2025 sieht man die Zahlungen steigen und konkret rechnet man für 2025 mit einer Ausschüttung von 13,37 Euro je Aktie. Auch gemäß dieser Schätzungen ist dem Titel ein Status als GARY-Aktie zuzubilligen.


Quelle: https://www.boerse-online.de/

BÖRSE-ONLINE-Einschätzung: In Ausgabe 16-21 nahmen wir zuletzt ausführlich zu Münchener Rück Stellung. Damit verwiesen wir als Kaufargument auf die Ziele des Konzerns bis zum Jahr 2025. Demnach soll eine Eigenkapitalrendite von zwölf bis 14 Prozent erwirtschaftet werden, nachdem sie 2020 auf 5,3 Prozent eingebrochen war. Bereinigt um den Corona-Effekt waren es 11,7 Prozent.

Zudem will der Chef den Gewinn je Aktie zwischen 2020 und 2025 um durchschnittlich mindestens 5,0 Prozent pro Jahr steigern. Die Bezugsgröße hierfür ist aber nicht der tatsächliche 2020er-Profit von 1,2 Milliarden, sondern der bereinigte von 2,8 Milliarden, was 20 Euro je Aktie entspricht. Ebenso stark wie das Ergebnis je Aktie soll die Dividende im Schnitt zulegen, wobei sie selbst in geschäftlich schwierigen Jahren mindestens auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden soll.

Unser Kursziel im Rahmen einer Kaufempfehlung zugunsten der Münchener Rück-Aktien beträgt 300,00 Euro, was sich mit einer Schlussnotiz am Mittwoch von 245,50 Euro vergleicht. Der Stopp-Loss-Kurs bewegt sich bei 195,00 Euro.

Deutsche Post-Aktie





Als dritten Vertreter aus dem Dax unter den von Jefferies als GARY-Aktien eingestuften Aktien haben wir die Aktien der Deutschen Post AG ausgewählt. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als der weltweit führende Logistikanbieter, der mit rund 570.000 MitarbeiterInnen in über 220 Ländern aktiv ist.

Die US-Investmentbank sieht den Gewinn je Aktie in diesem Jahr um 30,3 Prozent steigen und im kommenden Jahr um 24,2 Prozent. Die geschätzte Ausschüttungsquote beziffert man auf 45,7 Prozent und zur Dividendenkontinuität verweist man darauf, dass der Konzern in den vergangenen 20 Jahren die Zahlung nur einmal gekürzt hat.

Charttechnik: Nach dem Börsengang im Jahr 2000 hatten die Aktien der Deutschen Post erst einige Jahre lang um Anerkennung am Aktienmarkt zu kämpfen. Erst im Jahr 2009 fand die Notiz bei 6,65 Euro einen Boden. Das heißt, gegenüber dem Ausgabepreis von 21,00 Euro hatte der Titel massiv an Wert verloren.

Doch in den vergangenen Jahren hat sich der Titel dann bei den Börsianern doch noch einen sehr guten Ruf erworben. Denn am 23. Juli reichte es mit 59,37 Euro zum aktuellen gültigen Schlussrekordhoch und das heißt, der Kurs hat sich seit 2009 vervielfacht. Zu konstatieren ist ansonsten ein intakter Aufwärtstrend, dessen einziges Manko ist, dass er etwas steil ausfällt, was die Gefahr einer zunächst anhaltenden Konsolidierung/Korrektur birgt.

Aufstellung/Strategie: Die Deutsche Post vereint im Konzernverbund nach eigener Aussage zwei starke Marken. Dabei biete DHL ein umfangreiches Serviceportfolio aus Paketversand, internationalem Expressversand, Frachttransport, Supply- Chain-Management und E-Commerce-Lösungen, während die Deutsche Post Europas führender Post- und Paketdienstleister sei.

Die Vision besteht den weiteren Angaben zufolge darin, DAS Logistikunternehmen für die Welt zu sein. Man wolle die Kunden, Mitarbeiter und Investoren erfolgreicher machen - ohne Kompromisse bei den Resultaten. Zentrale Bedeutung haben dabei laut Vorstand die beiden Säulen Brief und Logistik.

Im Bereich Post liegt der Schwerpunkt auf Qualität und Einführung neuer Produkte für die elektronische Kommunikation. Im Bereich DHL ist man dabei, die Geschäftsfelder enger zu verzahnen, um die Ansprüche der Kunden optimal zu erfüllen. Der Bereich DHL Customer Solutions & Innovation soll dabei helfen, innovative Ideen besser in marktfähige Lösungen zu übersetzen. Außerdem verstärkt man die Entwicklung gezielter Lösungen für spezifische Branchen wie Life Sciences oder Technologie.

Für die Bank Julius Bär ist die Deutsche Post DHL dank der Marktführerschaft und des globalen Netzwerks gut positioniert, um von langfristigen Wachstumschancen (z.B. im E-Commerce) zu profitieren, und dies trotz der Risiken, dass neue Marktteilnehmer das Wachstumspotenzial im hochprofitablen deutschen Paketmarkt beeinträchtigen könnten.

Trotz der mit dem Covid-19 verbundenen Unsicherheiten habe die Gruppe bewiesen, dass sie über ein ausreichendes Selbsthilfepotenzial verfüge, um ihre Erträge zu stabilisieren und den Cashflow deutlich zu verbessern. Dies sei auf die Umsetzung der Geschäftsstrategie 2021-2023 zurückzuführen, die sich auf Wachstum, Margen- und Cashflow-Verbesserung konzentriere.

Bewertung: Unsere Prognosen zur Deutschen Post sehen beim Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr einen Anstieg von 2,41 Euro auf 3,67 Euro vor. Die Vorhersage für 2022 geht von 3,78 Euro aus. Der Analystenkonsens kann sich bis 2024 eine weitere Verbesserung beim Ergebnis je Aktie bis auf 4,30 Euro vorstellen. Auf dieser Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 13,35. Damit scheint die Bewertung nicht überzogen zu sein.

Laut unserer Dividendenprognose ist für das Geschäftsjahr 2021 mit einer Anhebung der Zahlung von 1,35 Euro auf 1,45 Euro je Anteilsschein zu rechnen. Für das Geschäftsjahr 2022 sollen dann laut unserer Vorhersage 1,55 Euro je Aktie fließen. Der Analystenkonsens ist noch optimistischer und rechnet außerdem bis mindestens 2025 mit steigenden Zahlungen. Folglich steht Jefferies nicht alleine da mit der Meinung, dass es sich hier um einen nachhaltigen Zahler handelt und auch die allgemeinen Ergebnisschätzungen bestätigen die Ansicht von Jefferies.


Quelle: https://www.boerse-online.de/

BÖRSE-ONLINE-Einschätzung: In Ausgabe 28-21 lobten wir im Rahmen einer bestätigten Kaufempfehlung, dass die Deutsche Post beflügelt vom weiterhin anhaltenden Boom des Paket- und Expressgeschäfts den operativen Gewinn (Ebit) im zweiten Quartal mehr als verdoppelt hat. Auf Basis vorläufiger Zahlen sei dieser in der Zeit von April bis Juni auf rund zwei Milliarden Euro gestiegen. Das nähre die Zuversicht bei Vorstandschef Frank Appel, der die Ziele prompt erneut höhersteckt habe: Für das laufende Gesamtjahr rechne er nun mit einem operativen Gewinn von mehr als sieben Milliarden Euro.

Für 2023 erwarte er ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von mehr als 7,4 Milliarden Euro - bislang seien sieben Milliarden Euro angepeilt gewesen. Die weltweit rund 550 000 Beschäftigten erhielten erneut einen Corona-Sonderbonus. Dieser betrage 300 Euro für sämtliche Vollzeitbeschäftigte. Die Summe dieser Einmalzahlungen in Höhe von rund 200 Millionen Euro sei in der von Appel angehobenen Prognose bereits enthalten.

In Ausgabe 31-21 erhöhten wir das Kursziel von 65,00 Euro auf 70,00 Euro und den Stopp-Loss-Kurs von 38,90 Euro auf 45,00 Euro. Dem steht ein Schlusskurs von 57,41 Euro am Mittwoch gegenüber. Im Falle einer Zielerreichung hat dieser Titel somit fast 22 Prozent Luft nach oben.