Am Mittwoch entscheidet die US-Notenbank Federal Reserve (Fed), ob sie die Zinsen erstmals seit Dezember 2015 wieder nach oben schraubt oder nicht. Auch an der Wall Street bahnte sich eine freundliche Eröffnung an. Die US-Futures notierten je 0,4 Prozent höher.

Widersprüchliche Aussagen von Fed-Vertretern hatten in den vergangenen Wochen für Verwirrung gesorgt. Anleger sehen die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung der Leitzinsen, die derzeit in einer Spanne von 0,25 und 0,5 Prozent liegen, in dieser Woche nur bei zwölf Prozent. Analyst Jochen Stanzl warnte aber vor zu viel Optimismus. "Eine Zinserhöhung in den USA wäre nach den letzten Wirtschaftsdaten zwar eine knallharte Überraschung. Aber die US-Notenbank ist auch bekannt dafür, nicht immer das zu tun, was von den Finanzmärkten erwartet wird."

Unterstützung für die Börsen kam vom Ölmarkt. Die Aussicht auf die Vereinbarung einer Obergrenze für die Ölproduktion trieb die Preise für den Rohstoff in die Höhe. Nach den Worten des venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro stehen die ölproduzierenden Länder innerhalb und außerhalb der Opec kurz vor einer Übereinkunft zur Stabilisierung des Ölmarktes. Eine Einigung könnte noch diesen Monat verkündet werden. Die richtungsweisende Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich um bis zu knapp zwei Prozent auf 46,62 Dollar je Fass.

INDEXÄNDERUNGEN IM TECDAX UND SDAX UMGESETZT



Im Dax setzten die Aktien der Deutschen Bank ihre Talfahrt vom Freitag zeitweise - wenn auch stark abgebremst - fort und fielen um bis zu 2,6 Prozent auf 11,68 Euro. Dem Geldhaus droht aus den USA im Hypothekenstreit eine Strafe von umgerechnet rund 12,5 Milliarden Euro, was die Titel am Freitag um über acht Prozent ins Minus gedrückt hatte.. Andere Finanzwerte, die am Freitag ebenfalls unter die Räder gekommen waren, konnten sich dem Abwärtstrend der Deutschen Bank entziehen und legten zu. Royal Bank of Scotland gewannen ein Prozent, Unicredit knapp vier Prozent und ING 1,7 Prozent.

Unter Druck standen am deutschen Markt auch die Immobilienwerte: Vonovia fielen im Dax um 1,4 Prozent, Deutsche Wohnen im MDax um 1,5 Prozent. Die Papiere litten unter einem kritischen Analystenkommentar von Bank of America Merrill Lynch, die Deutsche Wohnen zum Verkauf empfohlen hatten.

Im MDax zogen die Aktien von Bilfinger um 2,8 Prozent an. Der angeschlagene Industriedienstleister hat sich in den USA einen Großauftrag im Volumen von mehr als 100 Millionen Euro gesichert.

Im Blick hielten Investoren zudem die Aktien der neu im TecDax gelisteten österreichischen IT-Firma S&T, die bis zu 2,4 Prozent auf ein Zwölfeinhalb-Jahres-Hoch von 9,52 Euro zulegten, ehe Gewinnmitnahmen den Kurs belasteten. Comdirect, die im SDax ihren Platz Leifheit überlassen mussten, verloren vier Prozent. Leifheit kletterten um drei Prozent.

rtr