Dank der anhaltenden Hoffnung auf ein schnelleres Wachstum der Weltwirtschaft haben die europäischen Aktienmärkte ihre kräftigen Vortagesgewinne behauptet. Zur positiven Stimmung trügen Aussagen von US-Notenbankern bei, die auf eine behutsame Straffung der Geldpolitik hindeuteten, sagte Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus City of London.

Der Dax gewann 0,6 Prozent auf 10.087 Punkte, auch beim EuroStoxx50 ging es um 0,6 Prozent auf 3058 Zähler nach oben. Am Vortag hatten die beiden Indizes um jeweils rund drei Prozent zugelegt. "Die Zuversicht der Anleger ist zurück", sagte Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. Die Chancen, dass Investoren auch oberhalb eines Dax-Kurses von 10.000 Punkten bereit seien, in den Markt einzusteigen, sei größer als noch im März. Damals hatte der Leitindex diese Marke nur kurzzeitig übersprungen.

In den USA signalisierten steigende US-Futures Kursgewinne an der Wall Street - obwohl zahlreiche US-Bilanzen für Investoren alles andere als überzeugend waren. Vor allem von Finanzinstituten kamen schlechte Nachrichten: Die Bank of America vergraulte ihre Anleger mit einem Gewinneinbruch im Auftaktquartal wegen eines schleppenden Anleihen- und Aktienhandels. Im vorbörslichen Handel verloren die Aktien gut ein Prozent. Wells Fargo tendierte 0,8 Prozent schwächer, nachdem sie im ersten Quartal wegen höherer Rücklagen für faule Kredite einen Gewinnrückgang verkraften musste. Bei Blackrock ging es ebenfalls bergab, weil der Vermögensverwalter im ersten Quartal wegen der Börsenturbulenzen weniger verdient hat.

Der Festplattenhersteller Seagate Technology verprellte seine Investoren mit einem schwächeren Ausblick. Vorbörslich verlor das Papier gut 13 Prozent.

ROCKET INTERNET BRICHT EIN



Wenig zu lachen hatten in Deutschland Rocket-Internet -Aktionäre. Der Startup-Finanzierer gab für das vergangene Jahr einen hohen Verlust bekannt. Die Berliner bekräftigten allerdings den Plan, drei ihrer Beteiligungen bis Ende 2017 profitabel zu machen. Anleger nutzten dennoch die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen. Rocket-Papiere, die in den vergangenen Tagen um rund 20 Prozent zugelegt hatten, verloren bis zu 12,2 Prozent auf 25,45 Euro.

Die rote Laterne im MDax trugen Gerresheimer nach einem negativen Analystenkommentar der Deutschen Bank. Die Analysten stuften die Titel auf "hold" zurück. Gerresheimer verloren gut vier Prozent.

BURBERRY LÖST VERKAUFSWELLE IN LUXUSGÜTERBRANCHE AUS



An der Londoner Börse standen stand eine enttäuschende Unternehmensbilanz von Burberry im Fokus, die für eine Verkaufswelle in der Luxusgüterbranche sorgte. Die für ihre Karomuster bekannte Modefirma verbuchte wegen der Sparsamkeit von Touristen in Europa und einer rückläufigen Nachfrage in Hongkong einen Umsatzrückgang. Burberry-Aktien fielen in London um 7,3 Prozent. Papiere der Konkurrenten Hugo Boss, Kering, LVMH Richemont und Salvatore Ferragamo gaben bis zu 2,2 Prozent nach.

Reuters