Am vergangenen Freitag war es wieder einmal soweit. Da wurden in den USA die 13F-Filings offen gelegt. Hinter dem Formblatt 13F steckt, wie bei Wikipedia nachzulesen ist, ein vierteljährlicher Bericht, der gemäß den Vorschriften der US-Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission) von "institutionellen Anlageverwaltern" bei der SEC eingereicht wird.

Zu entnehmen sind daraus sämtliche verwalteten Aktienwerte im Wert von mindestens 100 Millionen Dollar. Wobei es übrigens nur eine Verpflichtung zur Offenlegung der Long-Positionen, nicht aber der Short-Positionen gibt.

Viele Anleger warten ganz gespannt auf die Bekanntgabe der 13-Filings. Denn man verspricht sich daraus wertvolle Hinweise auf interessante Aktien von professionellen Anlegern, bei denen schon alleine deren Größe die Annahme nahelegt, dass sie es verstehen, an der Börse Geld zu verdienen.

Wie genau das funktioniert, hat der 89-jährige Warren Buffett in seinem Leben schon zur Genüge vorgemacht. Denn der Selfmade-Milliardär hat mit seinen Investments ein Vermögen angehäuft, das sich derzeit grob gesprochen auf rund 90 Milliarden Dollar belaufen dürfte. In der Rangliste der reichsten Menschen belegt er damit den vierten Platz.

Die von ihm im Laufe der Jahrzehnte erzielten Anlageerfolge haben Buffett auch den Spitznamen "Orakel von Omaha" eingebracht. Und wegen seiner langfristig so starken Performance-Bilanz finden seine Anlage-Schachzüge im Rahmen der 13-Filings vermutlich am meisten Beachtung. Deshalb berichten die Medien über die Positionsveränderungen bei Berkshire Hathaway und damit über die von Buffett gelietete Investmentgesellschaft am häufigsten.

Das war auch im aktuellen Fall wieder so und wir bei BÖRSE ONLINE ziehen bei dieser Berichterstattung nach, in dem wir uns fünf von Berkshire Hathaway zuletzt getätigte Investments nachfolgend näher ansehen.

Kroger-Aktie



Als Neuling im Portfolio von Berkshire Hathaway taucht neuerdings die Einzelhandelskette Kroger auf. Nach dem vierten Quartal weist die Investmentgesellschaft jedenfalls eine Beteiligung in Höhe von 549 Millionen Dollar aus. Das entspricht 2,4 Prozent der Aktien an dieser US-Supermarktkette.

Konkret hat man 18.940.079 Aktien erworben. Das klingt nach einer ganzen Menge, relativierend ist aber zu sagen, dass diese Position am Depot von Berkshire Hathaway nur einen Anteil von 0,23 Prozent ausmacht.

Was das Für und Wider zu diesem Titel angeht, dazu haben sich unter anderem die Analysten bei Julius Bär Gedanken gemacht. Die Analysten bei der Schweizer Privatbank zählen zu den Stärken von Kroger, dass es sich um eine der führenden traditionellen Supermarkt- und Convenience-Store-Ketten in den USA mit einem diversifizierten Ladenformat handelt.

Außerdem verfüge man über ein breites Angebot an margenstarken Natur- und Bio-Lebensmitteln, was einen gewissen Puffer gegen den Druck auf die Bruttomarge biete. Zudem stütze die Leitphilosophie, wonach der Kunde zuerst kommt sowie die starke Nutzung von Daten und der Ansatz der Clusterbildung in den Geschäften das Umsatzwachstum auf vergleichbarer Fläche.

Chancen ergäben sich darüber hinaus aus einer stärkeren Konzentration auf Fertiggerichte und mehr Speisemöglichkeiten in den eigenen Geschäften. Auch die Flächenverwendung sei noch weiter zu optimieren, wobei auch eine Erhöhung des Angebots von margenstärkeren Produkten als bisher denkbar sei.

Als Schwächen bezeichnet Julius Bär dagegen die erhöhten Investitionsausgaben aufgrund der E-Commerce-Expansionsstrategie mit Ocado, die anhaltend niedrige Margen aus dem Geschäft mit organischen Produkten sowie das zuletzt trotz Preissenkungen anhaltend gedämpfte Umsatzwachstum auf vergleichbarer Fläche.

Eine Bedrohung stelle darüber hinaus der intensive Preiswettbewerb zwischen den traditionellen Discountern und den digitalen Lebensmitteleinzelhändlern dar. Negativ wären auch steigende Benzinpreise und Mitarbeitergehälter. Ansonsten wäre es natürlich für ein Unternehmen wie Kroger eine ungünstige volkswirtschaftliche Entwicklungen (wie z.B. eine nachlassende Konsumentenstimmung, Deflation usw.) nachteilig.

Der Analystenkonsens sieht den Gewinn je Aktie von 2019 bis 2023 relativ moderat von 2,11 Dollar auf 2,69 Dollar steigen. Auf letztgenannter Basis bewegt sich das geschätzte KGV lediglich bei 10,5, was Buffett als Value-Investor gefallen dürfte.

Der Analystenkonsens billigt dem Titel dennoch nur ein durchschnittliches Kursziel von 27,95 Dollar zu. Das ist eine Vorgabe, die praktisch deckungsgleich ist mit den aktuellen Notierungen von 28,23 Dollar. Aus unserer Sicht ist die Bewertung zwar durchaus attraktiv, was uns fehlt ist aber ein sich abzeichnender Kurskatalysator.

Charttechnik

Die Aktien von Kroger können mit einem langfristigen Chart aufwarten, an dem Langfrist-Anleger wie Buffett sicherlich viel Gefallen finden. Denn der Kurs ist hier von November 1977 bis Dezember 2015 von 0,23 Dollar auf 42,64 Dollar gestiegen, was eine reife Leistung war. Allerdings signalisiert das Datum des zuletzt genannten Schlussrekordhochs auch, dass es seitdem nicht mehr weiter nach oben gegangen ist. Vielmehr kam es im Anschluss an die Bestmarke erst zu einer Korrektur und zuletzt hat sich unter dem Strich ein Seitwärtstrend breit gemacht. Insgesamt führt das dazu, dass sich der Titel aus charttechnischer Sicht nicht zwingend als ein unbedingter Kauf anbietet. Wobei für diese Haltung auch spricht, dass der Wert im laufenden Bullenmarkt seit März 2009 im relativen Performance-Vergleich nicht mit dem S&P 500 Index mithalten konnte.

Profil

The Kroger Co. ist ein führender Betreiber von Supermärkten und Convenience Stores sowie von Juweliergeschäften und Tankstellen. Das Unternehmen betreibt Supermärkte, die unter verschiedenen Namen wie Kroger, Food 4 Less, Smith’s oder King Soopers auf dem Markt auftreten. Bei ungefähr der Hälfte der Läden findet sich eine angeschlossene Tankstelle. Des Weiteren besitzt Kroger Fabriken, vor allem Bäckereien und Molkereien, in denen unterschiedliche Produkte der eigenen Labels hergestellt werden.

Biogen-Aktie



Als zweiter Neuzugang im Portfolio von Berkshire Hathaway entpuppen sich die Aktien von Biogen. Bei diesem US-Biotechkonzern hat das Anlage-Vehikel von Buffett Anteilsscheine im Wert von 192,4 Millionen Dollar erworben.

Die insgesamt eingekauften 648.447 Aktien bedeuten aber nur einen fast schon verwindend geringen Anteil von 0,08 Prozent am Berkshire Hathaway-Portfolio. Das ist so wenig, dass fast zu unterstellen ist, dass diese Position noch weiter aufgestockt werden soll. Mit der aktuellen Gewichtung hat der Wert jedenfalls kaum Einfluss auf die Gesamt-Performance.

Die Hoffnungen der Bullen unter den Anlegern ruhen bei Biogen vor allem auf Aducanumab, das zum ersten Alzheimer-Medikament auf dem Markt werden könnte. Jedenfalls plant der Konzern, nach zusätzlichen Auswertungen und Rücksprache mit der FDA den Alzheimer-Entwicklungskandidaten Anfang 2020 zur Zulassung einzureichen.

Die DZ Bank sieht außerdem Chancen in der Stellung als Voll-Service-Anbieter im lukrativen Segment der MS-Medikamente aufgrund der breiten Produktpalette. Positiv Erwähnung finden zudem die viel versprechenden Produktkandidaten in weiteren neurologischer Indikationen (Parkinson, Schmerz) sowie die Ausweitung der Aktivitäten auf Augenerkrankungen durch die Akquisition von Nightstar.

Als Risiken bezeichnet die DZ Bank dagegen die Konkurrenz von Novartis und demnächst Roche, was dem Wachstumsträger SPINRAZA mehr als erwartet zusetzen könnte. Hinzu kämen hohe Pipelinerisiken gerade in neurologischen Krankheiten wie Alzheimer sowie die Tatsache, dass Roche, Novartis und Merck verstärkt in unterschiedliche Nischen des Markts für MS-Medikamente drängten.

Alles das bringt die DZ Bank zu einem Haltevotum und auch der Analystenkonsens taxiert das Kursziel im Schnitt nur auf 331,26 Dollar, was praktisch identisch ist mit der aktuellen Notiz von 333,00 Dollar.

Das KGV bewegt sich bei rund zehn, was optisch sehr moderat aussieht. Allerdings ist es gleichzeitig auch so, dass der Analystenkonsens den Gewinn je Aktie im Jahr 2023 mit 32,82 Dollar etwas unter dem Vorjahreswert von 33,57 Dollar sieht. Zumindest basierend auf den aktuellen Schätzungen mangelt es somit völlig an Ergebnisdynamik.

Das ist auch ein Grund, warum BÖRSE ONLINE nur mit Beobachten eingestuft hat. Ändern würde sich daran möglicherweise dann etwas, falls sich beim Alzheimer-Mittel Aducanumab tatsächlich ein Erfolg abzeichnet. Und möglicherweise ist es genau das, worauf Buffett mit seinem Positionsaufbau bei Biogen setzt.

Charttechnik

So wie bei Kroger stimmt auch bei Biogen der langfristige Performance-Ausweis. Ist dieser Titel doch von Dezember 1994 bis März 2015 von 0,33 Dollar auf 438,43 Dollar gestiegen. Aber auch hier liegen die Glanzzeiten schon einige Jahre zurück. Zuletzt war der Titel jedenfalls nicht mehr in der Lage, neue Bestmarken zu setzen. Vielmehr sind Notierungen auf dem Niveau des Jahres 2014 zu konstatieren. Das heißt, es hat sich ein Seitwärtstrend breit gemacht, der auch nach wie vor intakt ist. Ein wirklich nachhaltig neues charttechnisches Kaufsignal entstünde hier streng genommen erst bei einem Vorstoß auf neue Höchstkurse.

Profil

Biogen Idec Inc. ist ein US-Biotech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung lebensrettender, lebensverlängernder und die Lebensqualität verbessernder Medikamente spezialisiert hat. Der Konzern forscht im neurologischen Bereich und beschäftigt sich insbesondere mit der multiplen Sklerose, sowie - in Deutschland - mit der Schuppenflechte. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen in den Bereichen Onkologie, Rheumatologie und Hämophilie. Zu den ersten großen Erfolgen zählt ein erstmalig gentechnisch hergestellter Impfstoff gegen Hepatitis B. Außerdem produzierte das Unternehmen verschiedene Medikamente die bei Krebs, Hepatitis und Multipler Sklerose eingesetzt werden.

RH-Aktie



Bei den von Berkshire Hathaway aufgestockten Positionen fällt auf, dass man die Beteiligung an der RH, ehemals Restoration Hardware, um 41,44 Prozent erhöht hat. Im Quartal hatte man erstmals RH-Aktien erworben.

Insgesamt hält man hier jetzt 1.708.348 im Wert von 364,732 Millionen Dollar. Daraus errechnet sich für das US-Einrichtungsunternehmen ein Anteil am Depot von Berkshire Hathaway von 0,15 Prozent.

Man sagt Buffett ja nach, dass er bei seinen Investments Wert darauf legt, dass Unternehmen über einen wirtschaftlichen Schutzgraben verfügen, der im Kampf mit der Konkurrenz um Marktanteile zu Vorteilen verhilft. Genau das sprechen die Analysten von Morningstar RH aber ab. Dafür spreche auch die Beobachtung, dass in der Vergangenheit die bereinigten Renditen auf das investierte Kapital (ohne Goodwill) volatil ausgefallen seien.

Eine Reorganisation des Unternehmens und die Straffung der Strategie hätten zwar zu Verbesserungen geführt, doch es fehle an Wechselkosten bei den Kunden und auch an der Fähigkeit, die Preise während des gesamten Konjunkturzyklus konsequent zu erhöhen. Das differenzierte Angebot der Gesellschaft sei zwar ein Pluspunkt, doch man müsse vermutlich noch einiges an Kapital in den Markenaufbau stecken, um den Bekanntheitsgrad zu steigern.

Die Marke RH befinde sich zwar im Aufwind, aber es gebe dennoch auch ein erhebliches Risiko für das Unternehmen durch den Wettbewerb durch Online-Anbieter wie Amazon und anderen Massenhändlern, die ihre Größen- und sonstigen Kostenvorteile in niedrigere Preise für die Verbraucher münden lassen könnten.

Darüber hinaus sei die Nachfrage weitgehend an die Entwicklung des heimischen Baumarktes und das Verbrauchervertrauens gebunden. Doch diese neige im Laufe eines Konjunkturzyklus zu Schwankungen, was zu einer erheblichen Volatilität der Verkäufe auf vergleichbarer Fläche führen könne.

Wie bei den ersten beiden besprochenen Werten bieten auch die Aktien von RH kein Kurspotenzial. Zumindest dann nicht, wenn die Kurszielschätzungen der Analysten aufgehen. Denn im Schnitt bewegt sich deren Vorgabe bei 236,00 Dollar, was sich leicht unter dem aktuellen Kurs von 238,18 Dollar bewegt.

Aber dafür verspricht der Titel einiges an Gewinndynamik. Denn die Prognosen zum Ergebnis je Aktie sehen im Schnitt von 2019 bis 2022 eine Verbesserung von 8,54 Dollar auf 15,64 Dollar vor. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 15,2.

Charttechnik

Die Aktien von RH können mit einem Kursverlauf aufwarten, dem sicherlich auch viele Charttechniker etwas Positives abgewinnen können. Denn seit Februar 2017 ist der Kurs von 25,08 Dollar auf 241,97 Dollar gestiegen, wobei das letztgenannte Schlussrekordhoch vom Dezember 2019 stammt. Aktuell ist die Notiz mit 238,18 Dollar dicht dran an dieser Bestmarke und der charttechnische Aufwärtstrend somit intakt. Auch gegenüber dem beim Börsengang im Jahr 2012 auf 24,00 Dollar festgezurrten Ausgabepreis ergeben sich überaus ansehnliche Gewinne.

Profil

RH (ehemals Restoration Hardware Holdings Inc.) ist ein Anbieter für Einrichtungsgegenstände im Luxussegment. Zum Sortiment des Unternehmens gehören Möbel, Beleuchtung, Textilien, Badezimmereinrichtung und -zubehör, Dekorationsartikel, Gartenzubehör sowie Produkte für Babys und Kinder. Restoration Hardware vertreibt seine Waren in Geschäften, aber auch über Kataloge und Websites.

Occidental Petroleum-Aktie



Auch bei den Aktien von Occidental Petroleum kam es laut den 13F-Filings im vierten Quartal 2019 zu einer Positionsaufstockung. Den Angaben zufolge hat man das Engagement bei diesem Wert um 153,54 Prozent erhöht.

Das heißt konkret, es gab zum Ende des Vorjahres 18.933.054 Aktien im Bestand. Diese hatten einen Wert von 780,231 Millionen Dollar, woraus sich eine Gewichtung im Berkshire Hathaway-Portfolio von 0,32 Prozent ergibt.

Erwähnen ist in diesem Zusammenhang, dass die Beteiligungsgesellschaft im Sommer 2019 zehn Milliarden Dollar investierte und dem US-Ölkonzern so bei der Finanzierung der 38 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Anadarko Petroleum half. Dadurch besitzt man auch Vorzugsaktien von Occidental.

Konkret war es so, dass Occidental im April 2019 ein feindliches Übernahmeangebot für die ehemalige Anadarko Petroleum vorgelegt und damit ein Angebot von Chevron überbot. Um zum Zug zu kommen, musste die Barkomponente erhöht werden und dazu arrangierte man ein Finanzierungsgeschäft mit Warren Buffett, in dessen Rahmen Buffett zehn Milliarden Dollar in bar im Austausch gegen 100.000 Vorzugsaktien mit einem Zinssatz von acht Prozent und einem Warrant zum Kauf von Occidential-Aktien im Wert von bis zu fünf Milliarden Dollar.

Das ist ein Deal, bei dem man als kritischer Investor, wie etwa der aktivistische Anleger Carl Icahn, zu dem Schluss kommen könnte, dass Buffett die Gegenpartei über den Tisch gezogen hat und es sich somit um einen jener vielen Deals handelt, bei denen das Orakel von Omaha ähnlich vorgegangen ist.

Morningstar billigt Occidential zwar zu, früher bessere Renditen für die Aktionäre erzielt zu haben als die meisten primären Öl- und Gasproduzenten, aber diese Erfolgsbilanz sei durch den Ende 2014 einsetzenden Rückgang der globalen Rohölpreise verloren gegangen. Auch könne das hausinterne Vorgehen bei der Gesellschaft dazu führen, dass überdimensionale Renditen ausgewiesen werden, selbst wenn keine echten wirtschaftlichen Gewinne erwirtschaftet werden.

Darüber hinaus werde durch die Übernahme von Anadarko Petroleum die Fähigkeit des Unternehmens, seine Kapitalkosten zu verdienen, zunächst weiter eingeschränkt, da Anadarko so wie Occidential selbst keinen wirtschaftlichen Schutzgraben habe und Occidential dennoch eine beträchtliche Übernahmeprämie gezahlt habe.

Im Schnitt beziffert der Analystenkonsens das Kursziel aber auf 51,11 Dollar, was klar über den aktuellen Notierungen von 41,60 Dollar liegt. Den Gewinn je Aktie sieht man in diesem Jahr von 1,90 auf 0,97 Dollar zurückgehen. 2021 und 2022 sollen dann wieder höhere 1,75 Dollar bzw. 2,89 Dollar herausspringen. Aber auch das würde sich noch immer deutlich unter den in 2018 verdienten 4,98 Dollar je Anteilsschein bewegen.

Interessant sieht es auf Dividendenebene aus. Denn auf Basis der für 2020 erwarteten Zahlung von 3,18 Dollar ergibt sich eine Rendite von 7,64 Prozent.

Charttechnik

Anders als bei RH, wo das Chartbild recht positiv aussieht, sieht es bei Occidental Petroleum in dieser Hinsicht eher ziemlich trübe aus. Denn der Kurs ist seit Mitte 2018 deutlich abgesackt und gegenüber dem Rekordhoch von 115,74 Dollar vom Mai 2011 sind die Einbußen noch größer. Der Abwärtstrend ist intakt, weshalb von der Charttechnik derzeit kein grünes Licht für ein Investment kommt. Weil zudem Ölproduzenten in Zeiten des Klimawandels einen schwierigen Stand bei den Anlegern haben, zwingt sich hier ein Engagement zum aktuellen Zeitpunkt nicht wirklich auf.

Profil

Occidental Petroleum Corp. ist ein global tätiges Erdöl-, Erdgas-, Chemie- und Rohstoffunternehmen. Hauptgeschäftsfeld ist die Förderung von Rohöl, Erdgas, Erdgaskondensat und anderen Kondensaten, schwerpunktmäßig in den USA, jedoch auch in anderen Ländern wie Oman, Ecuador, Kolumbien, Pakistan, Russland, Katar und im Jemen. Als Hersteller von Chemikalien produziert und vertreibt das Unternehmen unter anderem Polyvinylchlorid (PVC), Natriumhydroxid, Vinylchloridmonomer, Chlor, Ethylendichlorid, verschiedene Polymere sowie Petrochemikalien. Ein weiterer Bereich ist die Gewinnung von Energie. Das Segment unterhält Gasförderwerke, Pipelines sowie Kraftwerke in Oklahoma, Kalifornien, Colorado, Texas, New Mexico, Louisiana, Kanada, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Apple-Aktie



Die einzige von Berkshire Hathaway zuletzt abgebaute Position, über die wir hier berichten, heißt Apple. Hier sank durch den Verkauf von 3,7 Millionen Aktien der Anteil um 1,48 Prozent.

Mit einer Gewichtung von 29,74 Prozent ist der iPhone-Hersteller aber nach wie vor das Schwergewicht im Depot von Buffett. Die Zahl der gehaltenen Aktien beträgt 245.155.566 und der Wert beläuft sich auf fast 72 Milliarden Dollar. In Medienberichten ist übrigens von Schätzungen die Rede, dass man im Schnitt 149,26 Dollar für die bestehenden Anteilsscheine gezahlt hat.

Die etwas abgebaute Apple-Position dürfte eher kosmetischer Art sein. Buffett ließ bisher jedenfalls stets durchblicken, dass er Apple für eine Art Cash-Generierungs-Maschine hält und noch lange investiert bleiben will.

Im Zuge einer detaillierten Analyse kommt Independent Research zu dem Schluss, dass zu den Schwächen von Apple ein kurzer Produktlebenszyklen und die fehlende Kompatibilität zu anderen Konkurrenz-Produkten (Apple-Geräte und -Software sind ein zum großen Teil in sich geschlossenes System). Außerdem sei Apple nicht im unteren Preissegment vertreten, was den Marktanteilsausbau bremse und es gebe auch Nachholbedarf beim wichtigen Thema Künstliche Intelligenz (Alphabet sei hier mit Abstand führend).

Zu den Risiken zählt man die Gefahr, dass regelmäßige Preisanhebungen bei den neuen iPhone-Modellen die loyale Apple-Kundschaft verprellen, sich der technische Wandel sehr schnell vollziehe und der Konzern eventuell Zukunftstrends verpassen könnte. Nicht auszuschließen sei auch der Verlust der Technologie- und Innovationsführerschaft, die neben dem "Lifestyle"-Image entscheidend für den Erfolg der Marke Apple sei. Zudem könnten die Kunden nicht mehr bereit sein, den für Apple üblichen Aufpreis auf die Produkte zu zahlen. Zu beachten seien auch Wechselkursschwankungen und die etwaige Abwanderung von wichtigen Mitarbeitern.

Als Stärken bezeichnet Independent Research dafür im Gegenzug die bisher außergewöhnlich loyale Kundenbasis, das starke Management, die hohe Bekanntheit der Marke, das Lifestyle"-Image und das attraktive Produktportfolio. Positiv Erwähnung finden zudem die sehr guten Bilanzkennzahlen.

Chancen wittern die Analysten außerdem durch neue Produktkategorien bzw. die Erweiterung des bisherigen Produktportfolios (z.B. Apple Watch und Home-Pod), was neue Umsatzquellen sowie neue Wachstumspotenziale biete und den Lock-in-Effekt verstärke. Hinzu kommen ein Aktienrückkaufprogramm und Dividendenanhebungen sowie die stetig zunehmende Bedeutung des Servicegeschäfts (vor allem Abodienst Apple Music, Apple Pay, Video-Streaming), was die Abhängigkeit vom volatilen und wettbewerbsintensiven Hardwaregeschäft verringere. Auch versprächen die Geschäftskunden hohes Wachstumspotenzial (Kooperationen mit u.a. IBM, SAP und Cisco) und eine künftig möglicherweise weniger werdende Abschottung (v.a. im Bereich Künstliche Intelligenz sei das wichtig).

Der Analystenkonsens lässt sich von den erwähnten Stärken und Chancen allerdings nicht mehr richtig hinter dem Ofen hervorlocken. Das Kursziel bewegt sich jedenfalls im Schnitt nur bei 334.45 Dollar und damit nur wenig über der aktuellen Notiz von 324,95 Dollar.

Vielleicht hat die Zurückhaltung damit zu tun, dass man Apple zwar von 2019 bis 2022 zutraut, den Gewinn je Aktie von 11,89 Dollar auf 15,91 Dollar zu steigern. Für die Jahre 2023 und 2024 bewegen sich die Schätzungen aber nur bei 13,98 bzw. bei 14,87 Dollar.

Charttechnik

Was die Charttechnik angeht, gibt es bei Apple nicht viel aussetzen. Außer vielleicht die Tatsache, dass sich die Notiz aktuelle etwas zu weit von der 200-Tage-Durchschnittslinie entfernt hat. Entscheidend ist aber, dass der langfristige Aufwärtstrend intakt ist und erst wenn sich daran etwas ändert, wird der Titel eventuell zu einem Verkauf. BÖRSE ONLINE riet hier zuletzt jedenfalls weiterhin zum Kauf.

Profil

Apple Inc. ist ein global führender Technologiekonzern. Das Unternehmen entwickelt, produziert und verkauft in sich geschlossene End-to-End-Elektronikprodukte wie Mobilgeräte, Computer und tragbare Musikplayer. Außerdem vertreibt Apple die dazugehörige Software, Peripheriegeräte, Netzwerkprodukte sowie digitale Inhalte und Apps.

Zu den bekanntesten Hardwareprodukten des Unternehmens gehören das Smartphone iPhone, die Tabletprodukte der Reihe iPad, die Desktopcomputer und Notebooks aus der Reihe Mac, die tragbaren Musikplayer iPod in verschiedenen Ausführungen, die Apple Watch sowie der Fernsehdienst Apple TV. Digitale Inhalte und Apps können über die unternehmenseigenen Dienste iTunes Store, App Store, iBookstore und Mac App Store erworben werden.

Seit Juni 2015 ist die Apple Music™ App auf dem Markt, eine Kombination aus Musik Streaming Dienst, weltweitem Liveradiosender und Kontaktmöglichkeit zu den Künstlern. Apple-Produkte werden in Apple Stores sowie über den Online-Store des Unternehmens und über Drittanbieter verkauft.