Der Konzern habe einen Apple Store in China geschlossen und Reisen von Mitarbeitern in das Land reduziert, sagte Cook in einer Telefonkonferenz am späten Dienstag. Auch einige chinesische Einzelhandelspartner hätten Geschäfte geschlossen oder die Öffnungszeiten verkürzt und in die Läden kämen weniger Käufer.

Die Unsicherheit rund um das Coronavirus sei der Grund dafür, dass bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal eine ungewöhnlich breite Spanne von 63 bis 67 Milliarden Dollar gewählt worden sei, sagte Apple-Finanzchef Luca Maestri. Das ist aber in jedem Fall ein deutliches Plus im Vergleich zu den 58 Milliarden Dollar Umsatz im Vorjahresquartal.

Im jüngsten Weihnachtsquartal überwand Apple unterdessen die längere Schwäche im iPhone-Geschäft und schloss es mit Rekordzahlen ab. Der Quartalsgewinn erreichte 22,2 Milliarden Dollar (20,12 Mrd Euro) nach knapp 20 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um neun Prozent auf 91,8 Milliarden Dollar.

Beim iPhone, dem mit Abstand wichtigsten Produkt des Konzerns, gab es nach einigen Quartalen mit Rückgängen ein deutliches Umsatzplus von 7,6 Prozent auf knapp 56 Milliarden Dollar. Apple macht keine Angaben zur Anzahl der verkauften Geräte mehr. Im vergangenen Herbst waren zum Teil teurere neue Modelle auf den Markt gekommen.

Eine tragende Säule des erfolgreichen Weihnachtsquartals waren die kleinen tragbaren Geräte wie die Computer-Uhr Apple Watch und die AirPods-Ohrhörer sowie das Abo-Geschäft mit Diensten.

Das Geschäft der Sparte mit den Wearables schoss um fast 37 Prozent auf gut zehn Milliarden Dollar hoch. Es hat damit erstmals den Umsatz mit Mac-Computern überholt, der auf 7,1 Milliarden Dollar zurückging. Apple hatte in der Weihnachtszeit neben einer neuen Watch-Generation auch eine verbesserte - und teurere - Pro-Version der AirPods herausgebracht.

Bei den Services wie Apple Music oder dem iCloud-Speicher gab es ein Plus von rund 17 Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar. Apple hat nun 480 Millionen Abo-Kunden. Das Ziel von 500 Millionen Kunden werde nun im laufenden Vierteljahr erreicht, sagte Maestri. Zum Jahresende will Apple nun 600 Millionen Abo-Kunden haben. Das Geschäft mit iPad-Tablets schrumpfte unterdessen um elf Prozent auf knapp sechs Milliarden Dollar.

Im Weihnachtsgeschäft 2018 hatte Apple einen ungewöhnlichen Rückschlag mit einem Umsatzrückgang erlitten. Der Konzern machte dafür vor allem eine Abschwächung im China-Geschäft verantwortlich. Jetzt legten die Erlöse in China von 13,2 auf 13,6 Milliarden Dollar zu.

Unsere Einschätzung zur Apple-Aktie


Die überraschend starken Quartalszahlen und das wieder lukrative iPhone-Geschäft kamen am Markt gut an. Auch Apple-Aktionäre dürfte das freuen - seit Jahresanfang legte die Aktie um 8,19 Prozent zu und zählt damit zu den Top-Werten im Dow Jones. Nur Intel war mit 12,46 Prozent besser. Der amerikanische Leitindex legte im vergleichbaren Zeitraum um 0,65 Prozent zu.

Der Kurs jagt seit August vergangenen Jahres von einem Rekordhoch zum nächsten. Das sehen einige Experten als kritisch. Auch der weite Abstand von knapp 40 Prozent zur 200-Tage-Linie mahnt zur Vorsicht. Aus taktischer Sicht drängt sich kurzfristig somit kein Einstieg auf, mittel- bis langfristig bleibt das Papier aber aussichtsreich.

Die positiven Impulse des iPhone-Herstellers sorgte auch bei Technologiewerten für steigende Kurse: So notieren die Chiphersteller Infineon und Dialog Semiconductur mit einem und 1,3 Prozent im Plus.

dpa-AFX/ak

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