Am 1. April 1976 und somit vor gut 40 Jahren wurde Apple gegründet. Seitdem hat der Kult-Konzern mit einigen Produkten die Welt verändert. Die Marke steht für clevere Innovationen, vor allem der Erfolg mit den iPhone-Modellen füllte in den vergangenen Jahren die Konzernkasse. Inzwischen scheint aber auch den Apple-Technikern ein wenig die Fantasie zu fehlen. Während Steve Jobs auf den legendären Apple-Events immer wieder ein überraschendes Ass aus dem Ärmel zauberte - "One More Thing" - sind ähnliche Neuerungen seit längerer Zeit Mangelware. Sein Nachfolge Tim Cook verspricht zwar immer wieder erstaunliche Produkte in der Pipeline zu haben, mehr aber auch nicht.

Besonders der Erfolg des iPhones ist für Apple sehr wichtig, dass Smartphone steht für rund 70 Prozent der Erlöse. Die zunehmende Konkurrenz durch Billiganbieter aus Asien und die oft schon gesättigten Märkte in den Industrienationen sind daher als großes Risiko zu sehen. Erst vor wenigen Tagen senkte das Institut IDC die Wachstumserwartungen für den Weltmarkt. In diesem Jahr rechnen die Experten bei Apple erstmalig mit einem rückläufigen iPhone-Absatz von zwei Prozent.

iPhone 7 weckt Fantasie



Die Hoffnungen ruhen vor allem auf dem iPhone 7, das im Herbst dieses Jahres das Licht der Welt erblicken soll. Ob das Smartphone ähnliche Begeisterung bei den Fans auslösen wird wie die Vorgängerversionen bleibt derzeit noch offen. Gerüchten zufolge soll es eine "doppeläugige" Kamera haben und weitere technische Verbesserungen. Entscheidend für Anleger ist die Frage, wie sich die Apple-Aktie in der Vergangenheit vor den Veröffentlichungsterminen entwickelt hat. Die Statistik kann hier durchaus überzeugen, wie der Chart zeigt. Demnach wären Kursgewinne von 25 bis 60 Prozent ab dem Spätsommer zu erwarten (siehe Rechtecke).



Kurzfristig rücken hingegen die Zahlen für das dritte Quartal am 26. Juli in den Fokus. Analysten haben in den vergangenen Wochen ihre Prognosen deutlich reduziert und rechnen mit einem Gewinn je Aktie von 1,40 Dollar. Vor drei Monaten lag die Messlatte noch bei 1,77 Dollar. Ähnlich fällt der Trend für das Fiskaljahr 2016/17 aus: Die Schätzungen sanken von 9,05 Dollar auf 8,24 Dollar. Obwohl die Aktie auf Basis der Bewertung mit einem 2017er-KGV von 10,8 deutlich unter dem teuren Niveau des Gesamtmarktes liegt, zählen die Papiere mit minus zwölf Prozent seit Jahresbeginn zu den schlechtesten im Dow Jones.

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Nervosität bleibt hoch



Aus charttechnischer Sicht dominiert weiterhin ein intakter Abwärtstrend, der bei rund 105 Dollar verläuft und von der fallenden 200-Tage-Linie verstärkt wird. Auf der Unterseite ist das Indexschwergewicht bisher gut im Bereich um 90 bis 93 Dollar abgesichert. Der Druck nimmt aber zu, vor allem wenn die Zahlen enttäuschen sollten ist mit einem schärferen Rücksetzer in Richtung 82 Dollar zu rechnen. Anschließend könnte die iPhone 7-Fantasie für Auftrieb sorgen.



Fazit: Ein klarer Trend zeichnet sich kurzfristig nicht ab. Für eine solche Ausgangslage bieten sich - auch vor dem Hintergrund der erhöhten Volatilität - Inline-Optionsscheine an. Unter Berücksichtigung der charttechnischen Marken weist die WKN SE4DF6 gute Konditionen auf. Bleibt Apple bis Mitte Dezember 2016 in der Spanne von 80 bis 125 Dollar, klettert der Schein um 28 Prozent oder 73 Prozent p.a. Sollte allerdings eine Grenze erreicht werden, verfällt das spekulative Papier wertlos.

Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. www.index-radar.de
Basiswert Apple
Kurs
Basiswert
97 USD
Produkt Inline-Optionsschein
WKN SE4DF6
Emittent Societe Generale
Bewertungstag 16.12.2016
Oberes
Limit
125 USD
Unteres Limit 80
USD
Maximalrendite 28%
Maximalrendite
p.a.
73%