Apple: Wenn der Erfolg zum Fluch wird

Der Kultkonzern wächst weiter rasant: Im vergangenen Quartal steigerte Apple seinen Nettogewinn um fast 40 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar. Für die Ansprüche der Börse aber war das zu wenig. Belastet haben die Aktie auch die spärlichen Informationen zum neuesten Produkt, der Apple Watch. Der Konzern weist deren Umsatz nur in der Sparte "andere Produkte" aus. Das nährt Bedenken, dass sich die Uhr nicht so gut verkauft wie erhofft. Damit bleibt der größte Erfolg von Apple die größte Gefahr: 63 Prozent ihres Umsatzes erzielen die Kalifornier mit dem iPhone. Entsprechend groß ist der Druck, jedes Jahr noch mehr Geräte zu verkaufen. Apple verweist darauf, dass erst 27 Prozent der iPhone-Besitzer auf das neue Modell mit größerem Bildschirm umgestiegen sind. Zudem sollte der Konzern in China noch deutlich zulegen können. Im vergangenen Quartal hat Apple den Umsatz dort mehr als verdoppelt. RED





Daimler: Starke Zahlen, moderate Bewertung

Der Stuttgarter Autokonzern hat die Kurve gekriegt. Wer Zweifel hatte, den müssten die aktuellen Geschäftszahlen überzeugen: Der operative Gewinn kletterte im Quartal um 54 Prozent, stärker als von Analysten erwartet. Die Marge, eine in der Autoindustrie stark beachtete Kennziffer, kletterte auf mehr als zehn Prozent. Einige Analysten halten künftig sogar zwölf Prozent für machbar. Daimler profitiert von vielen neuen Modellen und neuen Vertriebsstrukturen. Besonders eindrucksvoll ist die Dynamik in China. Dort kühlt sich das Umfeld für die Branche rasant ab. Daimlers Kernmarke Mercedes aber hält den Fuß auf dem Gas: Im vergangenen Quartal steigerten die Schwaben ihren Absatz in China um 34 Prozent. Trotz starker Resultate ist die Aktie recht moderat bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt auf Basis der von Analysten für 2016 erwarteten Gewinne unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. RED





W & W: Gewinnprognose angehoben

Die Aktie des Finanzdienstleisters Wüstenrot & Württembergische (W & W) hat nach Erreichen eines Jahreshöchstkurses bei 19 Euro deutlich an Wert verloren. Neben der Griechenland-Krise sorgte vor allem der Ausstieg des Großaktionärs Unicredit für Unsicherheit. Völlig gegensätzlich zu den Kursen entwickelt sich das operative Geschäft. Am 14. August wird der Finanzdienstleister Halbjahreszahlen vorlegen. Die werden sehr viel besser ausfallen als erwartet. Denn das in der Vergangenheit sehr konservative Management hat aufgrund der positiven Entwicklung im ersten Halbjahr die Gesamtjahresprognose deutlich angehoben. Bis zu 240 Millionen Euro Nettogewinn seien möglich. Bisher wurde mit rund 200 Millionen Euro kalkuliert. Die Aktie ist mit Abstand der günstigste Finanzwert an der deutschen Börse. Das KGV auf Basis der Gewinne für das laufende Jahr liegt unter sieben, der Kurs-Buchwert bei 0,4. LA





Roche GS: Innovationen bringen Umsatzwachstum

Die weltweite Nummer 1 bei Krebsmedikamenten leidet, wie viele Unternehmen aus der Schweiz, unter dem starken Franken. Roche trifft es hart, weil der Pharmakonzern viele Forscher in Schweizer Franken bezahlt und das Gros der Umsätze im Ausland anfällt. So gesehen fielen die Quartalszahlen gut aus: Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 23,6 Milliarden Franken, der operative Gewinn des Kerngeschäfts sank nur leicht auf 9,24 Milliarden. Analysten hatten mit 9,17 Milliarden Franken gerechnet. Die operative Marge lag trotz Währungsdruck bei knapp 40 Prozent. Die beste Nachricht: Die Innovationen laufen gut. Der Umsatz mit dem Brustkrebsmedikament Perjeta, einem potenziellen Blockbuster, stieg über 70 Prozent. Die Umsätze mit älteren Milliardensellern, deren Patentschutz in den kommenden Jahren ausläuft, sinken indes rascher als erwartet. Die Erneuerung der Pipeline ist aber im Gang. BAU





Morphosys: Klinische Pipeline ist prall gefüllt

Einige Anleger scheinen immer noch nicht begriffen zu haben, dass sich das Geschäftsmodell von Morphosys grund-legend geändert hat. Anders ist der Kursrutsch von fast sechs Prozent nach Vorlage der Quartalszahlen kaum zu erklären. Klar: Der Umsatz schrumpfte im zweiten Quartal um 17 Prozent auf 12,2 Millionen Euro. Zugleich hat sich der Verlust auf 4,3 Millionen Euro mehr als verachtfacht. Doch gehen die roten Zahlen auf planmäßig gestiegene Kosten für Forschung und Entwicklung zurück. Denn Morphosys will verstärkt selbst Wirkstoffe entwickeln, nicht nur mit Partnern aus der Pharmaindustrie. Am Ende des zweiten Quartals hatten die Münchner insgesamt 102 therapeutische Antikörper in der Pipeline, 24 davon in der klinischen Entwicklung. Drei verpartnerte Programme befinden sich in Phase III, der letzten Testphase. Das Umsatzpotenzial daraus ist im Kurs noch nicht eingepreist. CS





AMD: Großer Hebel durch Expressfunktion

Der Chipkonzern AMD ist im Umbruch. Das US-Unternehmen versucht sich mit neuen Produkten aus der Abhängigkeit vom PC-Geschäft zu lösen. Das gelingt recht gut. Allerdings sind die Verluste aus dem PC-Geschäft noch hoch. Deshalb hat die Aktie erheblich an Wert verloren. Wer nun auf einen Turnaround spekulieren will, sollte ein Expresszertifikat der -Société Générale als Alternative in Erwägung ziehen. Schon kleine Kurszuwächse reichen hier für eine Kursverdoppelung innerhalb von 18 Monaten. Das Expresszertifikat hat zurzeit ein Tilgungs-level von 4,20 US-Dollar. Das liegt deutlich über der aktuellen Notiz. Deshalb ist es aus heutiger Sicht unwahrscheinlich, dass eine vorzeitige Tilgung im Januar 2016 erfolgt. Ein Jahr später sinkt das Tilgungslevel allerdings auf 2,10 Dollar. Das ist ein Niveau, das erreichbar sein dürfte. Notiert die Aktie auf oder über diesem Niveau, erhalten Anleger insgesamt 122 Euro ausgezahlt. LA