Der Konzern mit Sitz im steirischen Premstätten, der im Dezember eine Mehrheit an Osram übernommen hat, liefert die Sensorik für iPhone-Displays und die 3D-Gesichtserkennung.

Für das erste Quartal dämpfte AMS-Chef Alexander Everke die Erwartungen. Da die Nachfrage zu Jahresbeginn üblicherweise schwächer sei, werde der Umsatz zwischen 480 bis 520 Millionen Dollar gesehen - was deutlich niedriger ist als im vierten Quartal, wo Erlöse von 655,3 Millionen Euro verbucht wurden. Die operative Marge dürfte auf 19 bis 21 Prozent sinken. Im Schlussquartal lag sie bei 28 Prozent. In der Prognose seien keine negativen Auswirkungen des Coronavirus in China berücksichtigt.

Zu den Folgen des Virus hielt sich Everke bedeckt. AMS hat in China selbst keine Produktion, das Geschäft könnte aber von Lieferunterbrechungen beeinträchtigt werden. Apple hatte bis zum 9. Februar alle Geschäfte und Firmenbüros auf dem chinesischen Festland geschlossen. Der iPhone-Hersteller ist beim Verkauf von Smartphones als auch bei der Lieferkette und der Fertigung stark von China abhängig. Einige Firmen fahren ihre Fabriken nach den verlängerten Werksferien nun wieder hoch.

AMS steigerte das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) im vierten Quartal auf 184,3 (Vorjahr: 60,1) Millionen Dollar. Unter dem Strich sprang der bereinigte Gewinn auf 158,9 (1,6) Millionen Dollar. Im Schlussquartal 2018 hatte AMS wegen einer schwachen Nachfrage nach iPhones einen Gewinneinbruch erlitten. Die Aktionäre - AMS ist zur Gänze im Streubesitz - müssen erneut leer ausgehen. Auch für Osram lief es zuletzt besser. Im Auftaktquartal 2019/20 kehrte der Münchner Konzern unter dem Strich wieder in die schwarzen Zahlen zurück.

AMS: OSRAM-ÜBERNAHME VERLÄUFT NACH PLAN


Die Kauf von Osram, die größte Übernahme eines österreichischen Konzerns, macht laut AMS gute Fortschritte. "Ermutigt durch die konstruktive Beziehung mit Osram und das überwältigend positive Feedback zu den strategischen Vorzügen der Transaktion erwartet AMS den erfolgreichen Abschluss der Transaktion wie angenommen", hieß es. Für das kombinierte Unternehmen strebt das Management ein zweistelliges Wachstum sowie eine operative Marge von über 25 Prozent an.

AMS versucht sich von Apple unabhängiger zu machen und sein Geschäft auf breitere Beine zu stellen. Einerseits mit Sensoren für Autos und Industrieanwendungen, andererseits bei Android-Smartphones. Analysten zufolge macht der Osram-Kauf strategisch Sinn, da sich die Produkte ergänzen. Die Münchner stellen LED-Beleuchtung her, AMS optische Sensoren.

Die an der Züricher Börse gelistete AMS hat nach zähen Ringen rund 60 Prozent der Osram-Aktien eingesammelt und rechnet mit einem Abschluss des Deals bis zum Sommer. So lange könnten sich die Genehmigungen der Kartellbehörden hinziehen. Um die volle Kontrolle zu erhalten, soll mit Osram ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag vereinbart werden. Osram-Aktionäre müssen aber auf einer außerordentlichen Hauptversammlung mit einer Mehrheit von mindestens 75 Prozent grünes Licht geben.

rtr