Billig einkaufen, teurer verkaufen. Der britische Mode-Online-Händler Asos beherrscht die Maxime des Handels. Anfang des Jahres meldete der Mode-Händler Arcadia Group Insolvenz an. In den Geschäften lief es schon vor Corona nicht zum Besten. Der Lockdown gab der Firma den Rest. Das nutzt der britische Mode-Online-Händler ASOS und kaufte für 334 Millionen Euro vom Insolvenzverwalter die vier Marken Topshop, Topman, Miss Selfridge und HIIT. Ein gelungener Auftakt ins neue Geschäftsjahr. Vor der COVID-19-Pandemie erwirtschafteten die zugekauften Marken über alle Kanäle einen Umsatz von rund einer Milliarde Britische Pfund.

Die Marken haben einen hohen Bekanntheitsgrad, gerade unter der jungen Kundschaft die ASOS bedient. Das bedeutet niedrige Integrationskosten,dafür ein höheres Angebot. Die Anzahl der SKUs, damit sind die auf Lager befindlichen Waren gemeint, wird sich auf der Plattform von ASOS auf einen Schlag verdreifachen. Mit der internationalen Infrastruktur die ASOS aufgebaut hat, können Produkte schnell und günstig auch an den internationalen Kundenstamm geliefert werden. In den USA beispielsweise bietet ASOS bereits einen Premium-Dienst. Die Logistik ist dort so effizient, dass an vielen Standorten bereits ein Tag nach der Bestellung geliefert werden kann. Auch das beschleunigt das Wachstum.

Für die Analysten von Berenberg ist ASOS ein Top-Pick im Sektor Online-Handel. Mit dem Zukauf steige die Wahrscheinlichkeit, dass ASOS seine Umsatzprognose bald anheben werde. ASOS generiert aus dem laufenden Geschäft hohe Cash-Flows. So konnte der Kauf der Marken locker aus der Barreserve bezahlt werden und es sind noch lange nicht alle Mittel aufgebraucht. Sollte sich also wieder eine Chance für einen Schnäppchenkauf ergeben, wird ASOS zuschlagen.

Wie der gesamte Online-Handel profitiert auch ASOS von den Einschränkungen der Pandemie sowie dem globalen Trend zum Online-Kauf. Im Trading-Update für den Zeitraum von September bis Ende Dezember 2020 meldeten die Briten ein Umsatzwachstum von 23 Prozent. Die Zahl aktiver Kunden wuchs um 1,1 Millionen auf 24,5 Millionen.

Die Aktie wird mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 gehandelt, dem niedrigsten seit 2011. Die Kursziele der Analysten reichen bis 68 Britische Pfund, was rund 77 Euro entspricht. Ein Kurspotenzial von rund 20 Prozent.

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Kursziel: 77 Euro
Stopp: 37 Euro