Der Ausgabepreis, der Aston Martin mit 4,3 Milliarden Pfund bewertet, hatte in der unteren Hälfte der Angebotsspanne gelegen.

Experten sehen vor allem die ehrgeizigen Wachstumspläne der Kultmarke skeptisch. Aston Martin will jedes Jahr ein neues Modell auf den Markt bringen und die Produktion deutlich steigern. 2019 sollen bis zu 7300 Fahrzeuge gebaut werden, mittelfristig soll sich die Zahl verdoppeln. Um das möglich zu machen, braucht der Börsenneuling seine kompletten Einnahmen aus dem laufenden Geschäft, für Dividenden oder Schuldenabbau bleibt nichts übrig. "Das sind sehr aggressive Wachstumspläne. Die Umsetzung muss reibungslos funktionieren - nichts frisst Geld schneller als ein Autobauer, wenn der Zyklus runtergeht", sagte James Congdon vom Beratungshaus Canaccord.

Aston-Martin-Chef Andy Palmer sieht darin keine Gefahr: "Ich bin Ingenieur - wir minimieren Risiken", sagte er Reuters. "Das habe ich schon mein ganzes Berufsleben lang gemacht." Auch ein harter Brexit, der Zölle für die Autobranche bedeuten würde, schreckt Palmer nicht. "Natürlich bevorzugen wir alle keine Zölle, kein Zweifel, aber die Branche muss lernen, sich anzupassen und hat sich immer an Veränderungen angepasst."

Nach sechs verlustreichen Jahren hatte Aston Martin 2017 wieder Gewinne verbucht. Der Autobauer war in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte sieben Mal insolvent und gehörte bis 2007 zum US-Konzern Ford. Zuletzt war das Unternehmen in der Hand von Investoren aus Kuwait und Italien. Der Stuttgarter Autobauer Daimler hielt 4,9 Prozent und wollte davon beim Börsengang nichts verkaufen. Nach dem Ausverkauf von Jaguar, Bentley und Rolls-Royce ist Aston Martin nach Jahren wieder der erste britische Autobauer an der Londoner Börse.

rtr