Vor rund einem Jahr ist der Covid-19 Impfstoff vom britisch-schwedischen Pharamunternehmen Astrazeneca zugelassen worden. Millionen von Menschen haben sich mit dem sogenannten Vaxzevria impfen lassen. Inzwischen ist es in Deutschland still um den Wirkstoff geworden.

Im Rahmen der Veröffentlichung der Quartalszahlen am Donnerstag erklärten auch die Briten, dass sie weniger Unterstützung durch den Covid-Impfstoff erwarten würden. So rechnet der Konzern in dem Bereich mit einem Rückgang im geringen bis mittleren zwanziger Prozentbereich. Teilweise werde dies durch ein Wachstum beim Corona-Medikament Evusheld kompensiert, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Das Medikament sei dem Unternehmen zufolge eine langwirksame Antikörperkombination zur Vorbeugung vor einem schweren Covid-19 Verlauf. Ende vergangenen Jahres hat die amerikanische Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA dem Mittel eine Notfallzulassung erteilt. Wie die Behörde mitteilte, sei das Produkt nur für Personen zugelassen, die momentan nicht mit dem Coronavirus infiziert sind.

Zwar dürfte der Schub durch das Geschäft mit dem Covid-Impstoff nachlassen, dennoch will das Unternehmen deutlich wachsen. So erwartet der Pharmakonzern ein Umsatzwachstum in einem hohen zehn Prozentbereich für das laufende Jahr. Auch in 2021 liefen die Geschäfte gut. So kletterten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 41 Prozent auf 37,4 Milliarden Dollar nach oben. In 2021 habe das Unternehmen seinen starken Wachstumskurs fortgesetzt, kommentierte Astrazeneca-Chef Pascal Soriot die Zahlen. Es stiegen jedoch die Kosten etwa im Bereich Forschung und Entwicklung um 62 Prozent, sowie die Vertriebsgemeinkosten um 35 Prozent. So schrumpfte der Gewinn je Aktie um 97 Prozent auf 0,08 Dollar. Im vierten Quartal stand unterm Strich ein Verlust pro Aktie in Höhe von 0,22 Dollar.

Einschätzung der Astra-Aktie


Hinsichtlich des Umsatzes ist Astrazeneca deutlich gewachsen. Das Geschäft mit dem Covid-Impfstoff Vaxzevria hat rund vier Milliarden Dollar zum Umsatz beigetragen, ist aber rückläufig. Mit seinem neuen Antikörper-Medikament könnte der Konzern einen Teil der sinkenden Einnahmen ausgleichen. Insgesamt hat der Konzern 177 Projekte in der Pipeline, also in Entwicklung. Insbesondere im Bereich Onkologie befinden sich davon diverse Produkte in einer Phase-3-Studie. Wichtige "Blockbuster"-Medikamente sind derzeit die Krebsmedikamente Lynparza oder Tagrisso.

Die Astrazeneca-Aktie befand sich in den vergangenen sechs Monaten eher in einer Seitwärtsbewegung. Auf die Veröffentlichung der Zahlen am Donnerstag reagierte das Papier positiv und notiert derzeit über drei Prozent im Plus. Wir sehen das Unternehmen für weiteres Wachstum gut aufgestellt und empfehlen die Aktie unverändert zum Kauf.

lb