Mit 324,03 Punkten notierte er so niedrig wie nie zuvor. Damit sei die Talsohle erreicht, betonte Takis Zamanis, Chef-Händler des Brokerhauses Beta Securities. Er rechne im Tagesverlauf mit ersten Käufen bei Finanzwerten. Im Rest Europas drückten eine Reihe enttäuschender Firmenbilanzen auf die Stimmung. Der Dax verlor 0,1 Prozent auf 11.426 Punkte und der EuroStoxx50 0,5 Prozent auf 3616 Zähler.

Wegen der drohenden Staatspleite hatte Griechenland die Börse Ende Juni geschlossen und strenge Vorschriften für den Geldverkehr erlassen. Dennoch stehen die heimischen Banken vor dem Ruin, weil die Griechen aus Angst vor dem "Grexit" - einem Ausscheiden ihres Landes aus der Euro-Zone - ihre Konten leerräumen. Derzeit verhandelt die Athener Regierung mit ihren Gläubigern über ein drittes Hilfspaket. Sie benötigt zusätzliches Geld, um anstehende milliardenschwere Kreditraten zahlen zu können.

ÖLPREIS ZIEHT WIEDER AN - US-ZINSSPEKULATION AM DEVISENMARKT



Für Diskussionen sorgten außerdem die Turbulenzen am Ölmarkt. Der Preis für die richtungweisende Sorte Brent aus der Nordsee stieg nach seinem gut fünfprozentigen Absturz am Vortag um 1,3 Prozent auf 50,13 Dollar je Barrel (159 Liter). Den Experten des Research-Hauses BMI zufolge wird Brent mittelfristig auf bis zu 45 Dollar fallen. Gründe seien das weltweite Überangebot, die schwächelnde China-Konjunktur und der starke Dollar. Letzteres verteuert Öl und andere Rohstoffe für Investoren außerhalb der USA.

Am Devisenmarkt drehte sich erneut alles um den Zeitpunkt der US-Zinswende. Volkswirt Emile Cardon von der Rabobank tippte auf Dezember. Seine Vorhersage basiere auf den enttäuschenden US-Konjunkturdaten des Vortages und auf dem jüngsten Ölpreis-Verfall. Schließlich dämpfe dieser die Inflation und verringere damit den Druck auf die US-Notenbank Fed, an der Zinsschraube zu drehen. Der Euro kostete am Dienstag mit 1,0972 Dollar ungefähr so viel wie am Vorabend.

CONTI ERFREUT MIT ZAHLEN - BMW UND EVONIK ENTTÄUSCHEN



Bei den deutschen Aktienwerten glänzte Continental mit einem Kursplus von 4,5 Prozent. Der Autozulieferer hob nach einem starken Quartalsergebnis seine Gesamtjahresziele an.

Gleiches tat auch der Chemiekonzern Evonik, dessen Aktien dennoch 1,8 Prozent verloren. "Die Zahlen waren zwar stark, lagen aber nur im Rahmen der Erwartungen", sagte ein Börsianer. "Das gleiche gilt für den neuen Ausblick."

BMW stellte dagegen wegen trüber Aussichten für das China-Geschäft ein Fragezeichen hinter seine Ergebnisziele. Außerdem verbuchte der Autobauer einen überraschend starken Gewinnrückgang. Seine Aktien gaben 1,8 Prozent nach.