Die Aktie von Zalando steht auch am Freitag arg unter Druck und gibt immer weiter nach. Doch was lässt das ehemalige Berliner Erfolgsunternehmen so stark abrauschen? Und ist jetzt mit einem Abstieg aus dem DAX zu rechnen?

Am Freitag ist die Aktie von Zalando erneut stark unter Druck gekommen und notiert jetzt auf dem niedrigsten Stand seit 2014 - dem Jahr des Börsengangs des Online-Modehändlers. Damit haben Anleger unter dem Strich mit dem Papier 2023 50 Prozent an Verlust erzielt. Aber woher kommt diese Underperformance?

DAX-Aktie setzt den Fall ins Bodenlose fort

Im vergangenen Jahr bekam Zalando, wie viele Unternehmen der Modebranche, die Kaufzurückhaltung der Kunden zu spüren. Die hohe Inflation, wirtschaftliche Unsicherheiten, hohe Lagerbestände und Verkäufe mit hohen Rabatten hinterließen Spuren. Dass Zalando gleichzeitig Fortschritte bei der Eindämmung der Kosten machte, half den Aktien nicht. Zum Vergleich: Mitte 2021 hatte Zalando noch eine Bestmarke von fast 106 Euro erreicht. Damals – mitten in der Corona-Pandemie – brummte der Online-Handel.

Die Vorzeichen auf eine Erholung 2024 sind schlecht. Bereits in den ersten Handelstagen des neuen Jahres verlor die Aktie 12,5 Prozent. Ein Grund für deren jüngsten Rücksetzer sind geschmälerte Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins schon bald und deutlich senken wird.

Kommt der Abstieg aus dem DAX für Zalando?

Aber für Zalando könnte es in den kommenden Monaten noch dicker kommen, denn ein Abstieg aus dem Leitindex DAX droht. Hintergrund: Wenn Aktien bei der Marktkapitalisierung des Streubesitzes nicht zumindest auf Platz 53 aller deutschen Werte sind, dann werden sie beim nächsten Rebalancing aus dem Index entfernt.

Ein kurzer Blick verrät: Für Zalando könnte es bald eng werden. Mit 5,5 Milliarden Marktkapitalisierung rückt man der Schwelle zur Abstufung immer näher. Aufstiegskandidaten aus dem MDAX wären dagegen die Lufthansa (9,2 Milliarden Euro Marktkapitalisierung), Fresenius Medical Care (11,1 Milliarden Euro Marktkapitalisierung), Puma (7,4 Milliarden Euro Marktkapitalisierung) und einige weitere.

Ein Abstieg würde für die Aktie des Modehändlers vermutlich weitere Verwerfungen zur Folge haben, da ETFs und indexnahe Fonds Papiere des Absteigers verkaufen müssten.

Wie geht es weiter mit der Zalando-Aktie?

Dementsprechend schlecht sieht es aus für die weitere Entwicklung der Zalando-Aktie und auch das Chartbild (stringenter und starker Abwärtstrend) spricht Bände. Folglich dürfte es für Anleger das Beste sein, die Finger von dem Papier zu lassen und eine Bodenbildung mit anschließender Gegenbewegung abwarten. Für letzteres Ereignis könnte es allerdings noch lange dauern.

Zalando (WKN: ZAL111)

Mit Material von dpa-afx

Mehr zur Zalando-Aktie erfahren Sie hier

Lesen Sie auch:

Bis zu 64 Prozent Kurspotenzial: Diese DAX-Aktien wie Bayer, Allianz, Volkswagen, SAP sollten Sie kaufen – und diese nicht

Oder:

Diese DAX-Aktien traf es während der jüngsten Abschwünge am stärksten – sollten Sie lieber verkaufen?