Obwohl 2021 für die meisten Aktionäre ein gutes Börsenjahr war, gab es doch einige Anleger, die viel Geld verloren haben. Wer etwa den SDAX-Titel der Biotechfirma Morphosys im Depot hatte, dürfte wenig erfreut sein. Um mehr als 60 Prozent hat der einstige Börsen- Highflyer nachgegeben.

Die Anleger verloren zunehmend das Vertrauen in den Wert, weil sie mit immer neuen negativen Nachrichten konfrontiert wurden. Für den Einbruch gibt es zwei Gründe: Der Vertrieb des Eigenmedikaments Monjuvi und die Übernahme der US-Biotechfirma Constellation Pharmaceuticals.

Monjuvi ist gegen viele Krebsarten anwendbar. Um es vermarkten zu können, ging Morphosys eine Partnerschaft mit der US-Biotechfirma Incyte ein. Die beiden Unternehmen vermarkten das Mittel in den USA gemeinsam, im Rest der Welt hat Incyte eine Vertriebslizenz. Der Erfolg stellte sich aber nicht im erhofften Tempo ein.

Hinzu kam die Übernahme von Constellation Pharmaceuticals für 1,4 Milliarden Euro. Die Pipeline dieser auf Gentech- Krebspräparate spezialisierten Gesellschaft ist im Frühstadium klinischer Testphasen. Zur Finanzierung des Deals gab Morphosys einen Teil der Lizenzeinnahmen ab. Es wurden also stabile Einnahmen gegen Verluste getauscht. Das gefiel Investoren nicht, und sie verkauften.

Aktuell wenig Fantasie

Nach der Baisse ist Morphosys niedrig bewertet. Zudem sind die Chancen langfristig gut. Geht die Strategie des Unternehmens auf, könnten ab 2025 hohe Umsätze erzielt werden. Für Börsianer eine lange Zeit, daher steckt in dem Titel aktuell wenig Fantasie. Jedoch scheint sich der Großteil der Leerverkäufer inzwischen zurückgezogen zu haben. Daher hat die Aktie zuletzt auch zugelegt. Charttechnisch hat die starke Unterstützung bei 32 Euro mehrfach gut gehalten.

Attraktiv ist das Bonuspapier (ISIN: DE 000 HB1 WNS 6) der Unicredit auf den Biotechwert. Fällt dieser von derzeit gut 33 Euro bis zur Fälligkeit Mitte Juni nie tiefer als die Barriere von 24 Euro, erhalten Anleger den Cap von 35 Euro. Das entspricht 14 Prozent Maximalertrag, da das Papier mit 5,80 Prozent Abgeld gehandelt wird. Wird die Barriere nur einmal berührt, können hohe Verluste entstehen.

Im MDAX gehörte Teamviewer zu den großen Verlierern. Noch Anfang 2021 war die Softwarefirma mit ihren Produkten zur Fernwartung ein Pandemiegewinner. Mit zwei enttäuschenden Quartalen und der Rücknahme der Ziele für 2022 und 2023 verspielte die Firma das Anlegervertrauen. Zuletzt halfen Übernahmespekulationen, den Kurs zu stabilisieren.

Mit der geplanten Ausweitung des Firmenkundengeschäfts könnte Teamviewer in die Erfolgsspur zurückkehren. Selbst wenn die Aktie bis Mitte September nur seitwärts oder leicht abwärts läuft, können Anleger mit dem Discountpapier (ISIN: DE 000 LB2 7KD 6) der LBBW einen Maximalertrag von fast 25 Prozent bis zum Cap von zwölf Euro erzielen, da sie den Titel mit fast 19 Prozent Rabatt kaufen.