Beim Branchenprimus Deutsche Bank zeigte sich die US-Amerikanerin Mayree Carroll Clark in Kauflaune. Sie gehört dem 20-köpfigen Aufsichtsrat der einzig im DAX verbliebenen Bank an. Im Februar hat sie auf eigenes Risiko Aktien ihres Arbeitgebers erworben. Mitte des Monats kaufte sie 10.000 Anteilsscheine zum Preis von 10,72 Dollar. Im Mai vergangenen Jahres war sie schon einmal als Käufer in Erscheinung getreten. Zum damaligen Kurs von 7,47 Dollar investierte sie über 236.000 Dollar. Angesichts der Tatsache, dass das Finanzinstitut insgesamt über zehn Vorstände- und 20 Aufsichtsräte verfügt, kann die Kaufbereitschaft sämtlicher Führungspersonen jedoch als bescheiden eingeordnet werden. Kleinanleger sollten den Insiderkauf daher eher ignorieren, schließlich sind die geschäftlichen Risiken derzeit nicht von der Hand zu weisen und Banken grundsätzlich als schwer bewertbare "Black-Box" einzustufen.

Charttechnik Deutsche Bank


Vor genau einem Jahr hat sich der Wert der Deutschen Bank innerhalb weniger Wochen in der Spitze mehr als halbiert und mit 4,75 Euro den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten markiert. Bislang wurde das Vor-Corona-Niveau nicht wieder erreicht. Auf starke Rebounds folgten häufig markante Rückschläge. Hoffnung kann man aus dem Umstand schöpfen, dass die langfristige 200-Tage-Linie im Frühsommer 2020 wieder nach oben gedreht und dadurch zusammen mit dem Überwinden der Durchschnittslinie ein charttechnisches Kaufsignal ausgelöst hat. Signifikante charttechnische Hürden warten nun im Bereich von zehn Euro. Deren nachhaltiges Überwinden dürfte relativ schwierig werden.

Commerzbank: Aufsichtsratschef kauft


Erstmals seit Mai 2018 hat eine Führungsperson der Commerzbank Aktien des maroden Finanzinstituts erworben, welches bei der jüngsten Vorlage der Geschäftszahlen für 2020 die Rückkehr in die Verlustzone und einen massiven Filial- und Stellenabbau melden musste. Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter scheint von den Perspektiven der Bank dennoch überzeugt zu sein. Am vergangenen Donnerstag erwarb er nämlich fast 40.000 Aktien und bezahlte hierfür 209.000 Euro. Übrigens: Letztmals investierte vor fast drei Jahren der damalige Finanzchef Stephan Engels zum Kurs von 11 Euro rund 44.000 Euro in den Banktitel. Er wechselte im vergangenen Jahr als CFO zur Danske Bank und dürfte den Insiderdeal höchstwahrscheinlich nicht in guter Erinnerung haben, schließlich hat die Commerzbank diese psychologisch wichtige Marke seither nicht mehr wiedergesehen.

Charttechnik Commerzbank


Noch vor drei Jahren kostete die Commerzbank-Aktie mehr als 13 Euro. Danach nahm das Unheil seinen Lauf. Während des Corona-Crashs im vergangenen Jahr verlor die Aktie innerhalb kurzer Zeit mehr als die Hälfte ihres Werts. Mittlerweile scheint allerdings das Schlimmste überstanden zu sein. Unter charttechnischer Sicht keimte im vergangenen Jahr zudem Hoffnung auf. Nach der in Q2 zu beobachtenden Bodenbildung im Bereich von drei Euro, erfolgte nach einem starken Rebound die nächste Bodenbildungsphase im Bereich von vier Euro. Aktuell behauptet sich der Banktitel oberhalb der massiven Unterstützungszone von fünf Euro. Diese sollte in den kommenden Wochen unbedingt verteidigt werden, ansonsten droht chartinduzierter Verkaufsdruck. Grund zu vorsichtigem Optimismus liefert aber auch der Blick auf die 200-Tage-Linie, die Ende 2020 ziemlich dynamisch nach oben gedreht hat.

Baader Bank: Vorstand beweist Mut


Oliver Riedel, der für Brokerage, Banking Services, Asset Management Services, Research und Corporate Brokerage verantwortliche Vorstand der Baader Bank, hat im Februar im Zuge von sechs Transaktionen insgesamt 7.000 Aktien seines Arbeitgebers erworben und hierfür insgesamt mehr als 64.000 Euro bezahlt. Damit beweist der Manager ein hohes Maß an Zuversicht, schließlich notiert der Nebenwert aktuell nur knapp unter seinem Rekordniveau. Außerdem hat er sich seit Herbst 2019 bereits mehr als verzehnfacht, wodurch sich naturgemäß erhebliches Korrekturpotenzial aufgebaut hat.

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