Beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re haben im Wonnemonat Mai gleich zwei Führungskräfte aus der Vorstandsetage bzw. deren Familienangehörige Aktien des DAX-Unternehmens erworben. So hat zum Beispiel die Ehefrau des Chief Investment Officer Nicholas Gartside am vergangenen Donnerstag 250 Aktien im Gegenwert von fast 59.000 Euro erworben. Wenige Tage zuvor kaufte Vorstandsmitglied Achim Kassow 210 Anteilsscheine und bezahlte hierfür über 50.000 Euro. Seit dem Jahreswechsel wurden damit insgesamt vier Insiderkäufe mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 340.000 Euro gemeldet. Übrigens: Die Aktie der Münchener Rück gilt als besonders dividendenstark und weist gegenwärtig eine Dividendenrendite von über vier Prozent aus.

Charttechnik Munich Re


Aus charttechnischer Sicht vollzog die Aktie von Munich Re im Bereich von 240 Euro eine erfolgreiche Bodenbildung und verteidigte damit die langfristige 200-Tage-Linie. Sollte die Durchschnittslinie verletzt werden, droht allerdings chartinduzierter Verkaufsdruck. Leichte Unterstützungszonen verlaufen dann bei 230, 220 sowie 200 Euro. Beim Blick nach oben kann man bei 250 Euro und oberhalb von 260 Euro charttechnische Hürden ausmachen. Das vor dem Corona-Crash markierte 18-Jahreshoch bei 282,60 Euro dürfte auf kurze Sicht eher nicht erreicht werden.

Lanxess: Kaufwelle unter Führungskräften


Beim MDAX-Unternehmen Lanxess gab es in den ersten Mai-Wochen eine regelrechte Kaufwelle zu beobachten. Alle fünf Vorstandsmitglieder sowie das Aufsichtsratsmitglied Theo H. Walthie haben im Mai bislang insgesamt 11.295 Lanxess-Aktien mit einem Transaktionsvolumen von fast 700.000 Euro gekauft. Zwei Manager haben besonders kräftig investiert. So kaufte zum Beispiel Vorstandschef Matthias Zachert für über 200.000 Euro 3.300 Aktien und Aufsichtsratsmitglied Walthie kam auf ein Investitionsvolumen von mehr als 185.000 Euro (3.000 Aktien). An der Börse überzeugte das Unternehmen im Mai durch ein Anheben der bisherigen Geschäftsprognose. Mittlerweile erwartet der Spezialchemie-Konzern ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 950 Millionen und einer Milliarde Euro. Zuvor war das Unternehmen von einem Ergebnis zwischen 900 Millionen und einer Milliarde Euro ausgegangen.

Charttechnik Lanxess


Seit Dezember vollzieht die Lanxess-Aktie zwischen 60 und 67 Euro eine Seitwärtsbewegung, nachdem sie Ende Oktober noch für 43 Euro zu haben war. Damals wurde mit dem Überwinden der 200-Tage-Linie ein starkes Kaufsignal generiert. Da sich die langfristige Durchschnittslinie seither in einem gesunden Aufwärtstrend bewegt, kann man dies als positiven Begleitumstand interpretieren. Aktuell verläuft sie oberhalb von 57 Euro und sollte möglichst nicht unterschritten werden. Chartinduzierter Verkaufsdruck könnte aufkommen falls die untere Begrenzung des Seitwärtstrends signifikant verletzt wird. Auf der anderen Seite dürfte ein Überwinden der oberen Trendbegrenzung Kaufinteresse aufkommen lassen. Massive Widerstände würden dann aber im Bereich von 70 Euro warten. In den Jahren 2017 und 2018 scheiterte der Titel mehrfach an dieser Hürde. Ihr Überwinden dürfte sich daher als relativ schwierig erweisen.

Hellofresh: Starker Vertrauensbeweis


Am vergangenen Donnerstag investierte Hellofresh-Aufsichtsratsmitglied John Rittenhouse mehr als 100.000 Dollar (1.245 Aktien) in den Kochboxen-Versender und folgte damit dem Finanzchef des Unternehmens Christian Gärtner. Er kaufte nämlich wenige Tage zuvor 400 Hellofresh-Aktien und bezahlte hierfür fast 25.000 Euro. Seit dem Jahreswechsel hat er damit insgesamt 2.300 Papiere erworben. Zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft TWG Ventures wanderten allein in diesem Jahr insgesamt mehr als 20.000 Hellofresh-Aktien in den Besitz diverser Führungskräfte, was man durchaus als starken Vertrauensbeweis interpretieren kann.

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