In den vergangenen drei Jahren verlor die Aktie des Modekonzerns Hugo Boss stets an Wert. Corona-bedingt fiel der Verlust im vergangenen Jahr mit minus 37 Prozent besonders heftig aus. Kein Wunder, schließlich stimulieren Lockdowns, das Arbeiten im Home-Office und die Sorgen um die berufliche Zukunft nicht gerade zum Kauf relativ teurer Mode. Heiko Schäfer, der COO der Hugo Boss AG, nutzte dennoch den markanten Rückschlag der Aktie zum Kauf. Am 21. Dezember erwarb er für 26 Euro 2.500 Aktien und investierte somit insgesamt 65.000 Euro. Wichtig: Dabei handelte es sich weder um ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm noch um ein vertraglich festgeschriebenes Pflichtinvestment. Anleger sollte dies als positives Zeichen interpretieren und den MDAX-Wert zumindest auf die "Beobachtungsliste" setzen.

Charttechnik Hugo Boss


Noch hat die Hugo-Boss-Aktie das "Tal der Tränen" nicht nachhaltig verlassen, aber die Chance auf einen charttechnischen Trendwechsel nach oben stehen nicht schlecht. Hierfür gibt es zwei Gründe. Erstens: Die langfristige 200-Tage-Linie wurde überwunden und scheint nun nach oben zu drehen, was als langfristiges Trendwechselsignal zu sehen wäre. Zweitens: Aktuell befindet sich der Titel auf Tuchfühlung mit der oberen Begrenzung des Abwärtstrends. Ein deutliches Überwinden gilt in der Chartlehre als Trendausbruch und somit als Kaufsignal. Gegenwärtig befindet sich die Aktie in einer ausgesprochen spannenden Phase. Eines sollte aber unbedingt unterbleiben: das Verletzen des 2020er-Jahrestiefs bei 20 Euro. Dann könnte nämlich erhebliches Ungemach in Form von chartinduziertem Verkaufsdruck drohen.

Progress-Werk Oberkirch: Großaktionär kauft zu


Am letzten Handelstag des Jahres hat Georg Hengstberger, der stv. Aufsichtsratsvorsitzende des Progress-Werk Oberkirch AG, über seine Consult Invest Beteiligungsberatungs-GmbH über 1.500 Aktien im Gegenwert von fast 29.000 Euro erworben. Das Investitionsvolumen mag etwas gering erscheinen, auf Jahressicht belief sich das Gesamtvolumen aber auf fast 3.400 Aktien (67.835 Euro). Dies zeigt auf, dass der Großaktionär des Unternehmens trotz des 2020 erlittenen massiven Einbruchs der Unternehmensgewinne und des stark rückläufigen Aktienkurses offensichtlich weiter an die Firma glaubt. Aktuell beläuft sich seine Aktienquote auf fast 47 Prozent.

Charttechnik Progress-Werk Oberkirch


Die Aktie des Nebenwerts begrüßte das neue Handelsjahr mit einer ausgesprochen freundlichen Tendenz. Bereits im November überwand der Titel die 200-Tage-Linie, die mittlerweile vom Abwärts- in den Aufwärtsmodus gewechselt ist. Zudem gelang der Ausbruch aus dem seit drei Jahren intakten Abwärtstrend, was in der Chartlehre als klares Kaufsignal gilt. Durch die jüngste Kursrally zeigt der Timingindikator Relative-Stärke-Index aktuell allerdings eine überkaufte Lage an. Dieser Umstand mahnt eher zur Vorsicht als zum Einstieg.

7C Solarparken: Verkäufe verpuffen


Einen massiven Insiderverkauf gab es am gestrigen Dienstag bei der Aktie von 7C Solarparken zu vermelden. Aufsichtsrat Paul Decraemer trennte sich nämlich von über 50.000 Aktien des Solarunternehmens im Gegenwert von mehr als 233.000 Euro. Allein im Dezember haben insgesamt drei Manager im großen Stil Aktien ihres Arbeitgebers veräußert. Die kumulierten Verkaufserlöse beliefen sich auf über 3,7 Millionen Euro. An der Börse wurden diese Meldungen aber komplett ausgeblendet. Mit 4,74 Euro markierte die Aktie zum Jahresstart sogar ein neues Allzeithoch. Wer hier noch einsteigen möchte, benötigt angesichts der Verkaufslaune der Insider allerdings eine gehörige Portion Mut.

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