Die Aktie des kanadischen Marihuana-Herstellers Aurora Cannabis ist förmlich explodiert. Grund: Das Unternehmen mit Sitz in Edmonton bekommt mit Nelson Peltz einen strategischen Partner. Peltz ist einer der Gründer des in New York beheimateten Hedgefonds Trian Management. Der 76 Jahre alte US-Milliardär gilt als Geschäftsmann mit Expertise, er sitzt unter anderen in den Verwaltungsräten des Finanzinstituts Legg Mason, des Süßwaren-Giganten Mondelez und des Technologiekonzerns Ingersoll Rand. Peltz soll dem Unternehmen dabei helfen, Partner für den Einstieg in neue Marktsegmente zu finden. Konkret dürfte das wohl bedeuten, so spekuliert die Börsenzeitung, "dass Peltz für Aurora einen ähnlichen Deal wie den 3,8 Milliarden Dollar schweren Einstieg des Bierbrauers Constellation Brands bei dem kanadischen Marktführer Canopy Growth aus dem vergangenen Jahr einfädeln soll". Peltz hat sich als Gegenleistung unter anderem die Option einräumen lassen, in den nächsten vier Jahren bis zu 20 Millionen Aurora-Aktien zu einem Preis von 7,75 Dollar kaufen zu können.

"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Nelson, um unsere weltweite Führung in der Cannabisbranche weiter auszubauen, indem wir Aurora auf alle großen Marktsegmente ausrichten, für die Cannabis relevant sein wird", sagte Aurora-Chef Terry Both anlässlich des Peltz-Einstiegs. Dabei dürfte Both auch den Getränkemarkt im Visier haben, im vergangenen Jahr soll es bereist Verhandlungen mit dem Brausegiganten Coca-Cola gegeben haben.

Allerdings hat der starke Kurssprung der Aktie auch Leerverkäufer auf den Plan gerufen. "Short-Seller sind auf die überhitzte Aktie gesprungen und hoffen auf eine kurzfristige Kursumkehr", urteilt Ihor Dusaniwsky, Geschäftsführer der Finanzanalyse-Firma S3 Partners. Gemäß Daten des Wirtschaftsdienstes Bloomberg belaufen sich die Short-Positionen bei Aurora Cannabis mittlerweile auf rund eine Milliarde US-Dollar, was etwa 13 Prozent des gesamten Streubesitzes entspricht. Short-Seller verkaufen eine Aktie und spekulieren darauf, dass die Aktie fällt. Dann können sie günstiger die Aktie zurückkaufen, den Preisunterschied streichen sie als Gewinn ein. Steigt die Aktie, machen sie allerdings einen Verlust. Allein der jüngste Kursanstieg hat den Short-Spekulanten einen Verlust von 133 Millionen Dollar eingebracht.