Für 2021 rechnet Auto1 nun mit Erlösen zwischen 4,5 und 4,6 Milliarden Euro (bisher 4,0 bis 4,4 Mrd Euro) nach rund 2,8 Milliarden Euro im Vorjahr. Von Juli bis September sprang der Umsatz um 64 Prozent auf bisher nie erreichte 1,26 Milliarden Euro. "Wir haben nun zum zweiten Mal in Folge die Schallmauer von einer Milliarde Euro Umsatz im Quartal durchbrochen", sagte Bertermann.

Am Aktienmarkt kamen die Quartalszahlen und der angehobene Ausblick gut an. Auto1 war der größte Gewinner in Nebenwerteindex MDax mit einem Plus von 5,5 Prozent auf 34,60 Euro - lag damit aber noch weit unter dem Ausgabepreis von 38 Euro. Das Berliner Unternehmen - für die Plattform "wirkaufendeinauto.de" bekannt - ist erst seit Februar börsennotiert.

"Die hohe Kundennachfrage ist der Motor hinter unseren Ergebnissen", sagte Bertermann. Auto1 lieferte im dritten Quartal 11.275 Fahrzeuge aus und damit 364 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem das Autohero-Geschäft - der Verkauf von Autos an Privatkunden - kurbelt das Wachstum an. Hier kletterte der Umsatz in den abgelaufenen drei Monaten um 414 Prozent auf 160 Millionen Euro. "Mit unseren Aufbereitungsstandorten - intern nennen wir sie Giga-Werkstätten - werden wir Fahrzeuge schneller und effizienter für den Wiederverkauf vorbereiten, um die riesige Nachfrage bedienen zu können", sagte Bertermann. Von aktuell 50.000 soll die Kapazität im kommenden Jahr auf bis zu 200.000 Fahrzeuge steigen.

Im dritten Quartal legte das Rohergebnis um 34 Prozent auf 116 Millionen Euro zu und soll nun 2021 zwischen 415 Millionen und 425 Millionen Euro (bisher 380 bis 410 Millionen Euro) liegen. "Unser höherer Ausblick spiegelt auch wider, dass wir mehr höherwertige Autos verkaufen, was direkt auf den Erfolg von AutoHero zurückzuführen ist", sagte Finanzchef Markus Boser. Unter dem Strich schreibt Auto1 angesichts der hohen Investitionen in Marketing und Personal Verluste. Im dritten Quartal fiel ein bereinigter Betriebsverlust (Ebitda) von 24,7 Millionen Euro nach einem Betriebsgewinn von 16 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum an, als das Unternehmen stark auf die Kosten geschaut hatte. Die Ebitda-Marge lag bei minus zwei Prozent und soll im Gesamtjahr bei rund minus 2,5 Prozent liegen.

rtr