Das alles befeuert die Diskussion um die Disruption im Automobilbereich massiv. Und es kommt noch dicker: Von Öffentlichkeit und Politik nahezu nicht wahrgenommen, hat kürzlich das amerikanische Repräsentantenhaus den "Self Drive Act" verabschiedet. Innerhalb der nächsten beiden Jahre wird die amerikanische nationale Verkehrssicherheitsadministration der Autobahnbehörde verbindliche Regeln für das Design und die Konstruktion selbstfahrender Autos niederschreiben.

Während sich Medien, Börsen und Politik nur auf die schlagzeilenträchtigen Player wie Tesla und den Fahrdienst Uber konzentrieren, werkeln im Windschatten zwei Giganten am Durchbruch selbstfahrender Autos: der Chiphersteller Intel und der Google-Mutterkonzern Alphabet. Zwar hat Intel lange Zeit neue Wachstumsbranchen wie das Cloud-Computing verschlafen, ist jetzt aber dabei, sein "Intel Inside" in die lukrative Autobranche zu transformieren.

Mit der 15 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Mobileye, einem führenden Kamerasensorik-Hersteller, ist das Unternehmen dafür bestens positioniert. Intel-Mitarbeiter machten vergangene Woche mit einem neuen Forschungspapier auf sich aufmerksam. Mit mathematischen Formeln wollen sie belegen, dass keine Unfälle mehr passieren, wenn die Roboter das Steuer übernehmen. Zusammen mit dem Google-Fahrdienst Waymo, dessen Autos allein 2016 rund 2,5 Milliarden virtuelle und drei Millionen echte Meilen zurückgelegt haben, entsteht ein neues Powerduo.