Mit einem Ebit von 1,1 Milliarden Euro übertraf BASF die Erwartungen. Analysten hatten im Mittel mit einem Rückgang auf 1,06 Milliarden Euro gerechnet, wie Daten des Wirtschaftsdiensts Bloomberg zeigen. Auch beim Umsatz im dritten Quartal konnte der DAX-Konzern die Erwartungen der Experten übertreffen - trotz eines Rückgangs um zwei Prozent. So verzeichnete BASF einen Q3-Umsatz von 15,23 Milliarden Euro, während Analysten im Mittel mit 14,90 Milliarden Euro rechneten.

Gründe für den Gewinnrückgang waren Handelskonflikte, niedrigere Preise und eine sinkende Nachfrage der Kunden aufgrund der schwächelnden Weltkonjunktur. "Besonders der Handelskonflikt zwischen den USA und China belastet unser Geschäft. Hinzu kommen die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit", so Vorstandschef Martin Brudermüller. Außerdem sank die Produktion in der Autoindustrie - die größte Kundengruppe von BASF. Positiv ausgewirkt hat sich hingegen die acht Milliarden Euro schwere Übernahme der Agrochemie- und Saatgut-Aktivitäten von Bayer.

BASF bestätigt Prognose


Der BASF-Chef bekräftigte die erst im Sommer gesenkte Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Demnach rechnet er weiter mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns um bis zu 30 Prozent. Beim Umsatz erwartet er ebenfalls einen leichten Rückgang. Ursprünglich war BASF von einer leichten Erholung der Autoindustrie, einer Entspannung des Handelskonflikts zwischen den USA und China sowie einem Brexit ohne größere Verwerfungen ausgegangen. Als sich diese Hoffnungen nicht erfüllt, sondern sich die Situation eher verschärft hatte, hatte BASF die Prognose senken müssen.

Im dritten Quartal litt BASF vor allem unter deutlich niedrigeren Preisen bei den Kunststoffvorprodukten TDI und MDI. Belastend wirkten sich zudem rückläufige Margen bei Crackprodukten sowie die geplante Wartungsabstellungen der petrochemischen Großanlagen (Steamcracker) aus. In den Anlagen wird Rohbenzin zu Rohstoffen wie Ethylen und Propylen verarbeitet. Sie sind unter anderem Vorprodukte für Kunststoffe, Lacke, Lösemittel, Pflanzenschutzmittel und Vitamine. Rund lief es dagegen etwa im Geschäft mit Katalysatoren. Zudem erholte sich das Agrargeschäft dank eines guten Saisonstarts in Südamerika wieder, das in der ersten Jahreshälfte noch unter den Überschwemmungen in den Farmstaaten im Mittleren Westen der USA gelitten hatte.

"An den ungünstigen Rahmenbedingungen können wir nichts ändern", erklärte Brudermüller. BASF arbeite deshalb mit Hochdruck weiter an seinem Konzernumbau, der auch den Abbau von weltweit 6.000 Stellen vorsieht. Bis Ende September wurden rund 1.800 Positionen gestrichen. Sein Sparprogramm hat BASF beschleunigt und erwartet daraus in diesem Jahr erste positive Beiträge zum Betriebsgewinn (Ebitda) von rund 500 Millionen Euro. Dem stünden jedoch auch Einmalkosten der beschleunigten Umsetzung in ähnlicher Größenordnung entgegen.

Unsere Einschätzung:


Als Risikofaktoren bleiben weiterhin die ungünstigen Rahmenbedingungen wie Handelskonflikte, der Brexit und die schwächelnde Autoindustrie bestehen. Dass die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt werden konnte, ist hingegen positiv zu werten. Ebenfalls positiv ist, dass der Umsatzrückgang den Erwartungen entsprach. Außerdem lockt eine attraktive Dividendenrendite von fast fünf Prozent die Anleger. Die Ergebnisse des dritten Quartals haben den Aktienkurs um mehr als drei Prozent angeschoben. Für spekulative Anleger bietet sich damit eine gute Einstiegsmöglichkeit. Wir stufen die Aktie deshalb mit "Kaufen" ein.