Die derzeitige konjunkturelle Eintrübung schadet der Chemiebranche besonders. Sie gilt als zyklisch und hängt entsprechend stark am Tropf der wirtschaftlichen Entwicklung. In einer Studie zu den Perspektiven der europäischen Chemieindustrie ist Goldman Sachs skeptisch geworden und stuft den Ausblick für die gesamte Branche als "vorsichtig" ein. Besonderes Augenmerk schenkt die Bank dabei dem Ludwigshafener Chemieriesen BASF, weil sie prognostiziert hat, dass es bei ihm schon bald zu einer Gewinnwarnung kommen könnte. Solche Gewinnwarnungen belasten meist den Kurs einer Aktie. Genau so ist es nun auch gekommen; Der Umsatz dürfte 2019 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgehen, teilte das Unternehmen aktuell mit. Bisher waren die Ludwigshafener von einem Plus von ein bis fünf Prozent ausgegangen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie vor Sondereinflüssen wird demnach um bis zu 30 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen.

Der Hedgefonds Marshall Wace mit Sitz in London hat vor kurzem eine Short-Position in Höhe von 4,59 Millionen Papiere eröffnet, das entspricht rund 0,50 Prozent der gesamten BASF-Aktien. Mit solchen Short-Positionen leihen sich Investoren Aktien, um sie zu verkaufen und wetten darauf, dass der Kurs fällt. Dann kaufen sie die Aktien später zurück und streichen die Differenz als Gewinn ein.