Am Montagvormittag waren mindestens zwei Mitarbeiter des Unternehmens getötet worden, als es nach einem Brand an einer Rohrleitung des Landeshafens Nord zu der Explosion gekommen war. Zwei Menschen wurden zuletzt noch vermisst, sechs weitere wurden außerdem schwer verletzt.

ANALYST SIEHT KEINE GRÖSSEREN BELASTUNGEN

Bei der Produktion gibt es infolge der Explosion Einschnitte. Da die Rohstoffversorgung noch unterbrochen sei, blieben die sogenannten Steamcracker heruntergefahren, teilte das Unternehmen mit. Rund 20 weitere Anlagen seien in der Folge ebenfalls heruntergefahren worden oder liefen im Teillastbetrieb.

Die wirtschaftlichen Folgen und die Schadenshöhe sind noch unklar. Analyst Thorsten Strauß von der Landesbank NordLB geht allerdings davon aus, dass die finanziellen Belastungen sich in Grenzen halten dürften. Die Schäden sollten größtenteils versichert sein, erklärte er.

Die Anleger am Aktienmarkt blieben denn auch gelassen: Der Aktienkurs von BASF machte am Dienstagvormittag sein Vortagesminus weitgehend wett. Zuletzt stieg der Kurs um mehr als 1 Prozent.

UNGLÜCKSURSACHE NOCH UNKLAR

In dem vom Unfall betroffenen Binnenhafen des Chemiekonzerns werden Flüssiggase, aber auch brennbare Flüssigkeiten verladen. Laut dem Unternehmen brannten unter anderem Rohrleitungen mit Ethylen und Propylen. Ethylen werde unter anderem bei der Produktion von Dämmstoffen und Lösemitteln eingesetzt. Propylen werde etwa zur Herstellung von Autolacken, Dispersionen und Klebstoffen verwendet.

Die Ursache des Unglücks ist noch unklar. Umweltmessungen in der Luft und am Boden blieben zunächst unauffällig. Eine Wolke aus Rauch und Ruß zog über Teile von Ludwigshafen und dem benachbarten Mannheim hinweg. Anwohner wurden deshalb aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben sowie Türen und Fenster geschlossen zu halten. Messungen außerhalb des Werksgeländes ergaben laut dem Unternehmen in der Luft und am Boden aber keine erhöhten Werte gefährlicher Stoffe.

Auf einer für den Dienstagmittag angesetzten Pressekonferenz wollen die Stadt Ludwigshafen und BASF sich zur aktuellen Situation äußern./hus/hdm/mis/das/stb