Das bringt Börse Online dazu, das Trio unter Einbeziehung von Nachrichtenlage, Bewertungen und Chartbilder einer umfassenden Analyse zu unterziehen und diese Erkenntnisse noch um Analystenstimmen zu ergänzen.

Am 17. November markierte der DAX bei 16251,13 Punkten ein neues Schlussrekordhoch, wobei es im Handelsverlauf sogar 16283,52 Zähler waren. Doch seitdem ging es wieder etwas abwärts und zur Wochenmitte beendete der deutsche Leitindex den Handel bei 15.878,39 Punkten. Geschuldet ist das den Sorgen rund um das sich wieder rasant ausbreitende Coronavirus sowie die damit verbundene Gefahr verschärfter Restriktionen im Alltagsleben.

Trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen und massiver Lieferkettenprobleme blickt das DZ BANK Research zuversichtlich auf das kommende Jahr. Die Analysten erwarten ab dem zweiten Quartal 2022 eine kräftige wirtschaftliche Erholung, die von Nachholeffekten getrieben wird. Eine zunehmende Impfquote ermöglicht eine Normalisierung des Alltags- und Wirtschaftslebens, heißt es in dem von dem Institut am Mittwoch vorgelegten Ausblick auf das kommende Jahr.

Für das weltweite Wirtschaftswachstum prognostizieren die Experten 4,4 Prozent, in Deutschland legt das BIP gemäß der Vorhersage um 4,8 Prozent zu. Die weiterhin niedrigen Zinsen und die aufgestauten Produktionsaufträge treiben die großen Aktienindizes zu Rekorden, lautet eine weitere Annahme. Für den DAX sagt die DZ Bank zum Ende des kommenden Jahres 18.000 Punkte voraus. Die Inflation lasse im Verlauf des Jahres nach, heißt es außerdem.

Damit die Rechnung aufgeht, müssen aber natürlich auch die Unternehmen mitspielen, indem sie überzeugende Geschäftszahlen vorlegen. Angaben zu ihren Ergebnissen haben unlängst auch BASF, Siemens Healthineers und Thyssenkrupp gemacht und damit drei Gesellschaft, die zuletzt bei den BÖRSE ONLINE-LeserInnen rege gefragt waren. Grund genug, um nachfolgend deren Geschäftsgang inklusive Bewertungen und Chartbilder unter die Lupe zu nehmen und einige Analystenstimmen zu dem Trio zu zitieren.

Siemens Healthineers-Aktie



Zuerst beschäftigen wir uns mit Siemens Healthineers. Das heißt, wir werfen einen Blick auf ein global führendes Unternehmen im Bereich der Medizintechnik. Das Angebotsspektrum erstreckt sich laut Independent Research von Produkten zur Bildgebung für Diagnostik und Therapie, über Labordiagnostik bis hin zur molekularen Medizin. Darüber hinaus umfasst das Portfolio auch Angebote im Bereich digitale Gesundheitsservices und Krankenhausmanagement. Mehrheitsaktionär ist die Siemens AG (75 Prozent).

Geschäftliche Nachrichtenlage: Im Rahmen des Kapitalmarkttags am 17. November hat Siemens Healthineers den Mittelfristausblick angehoben und strebt in den Geschäftsjahren 2022/23 bis 2024/25 ein organisches Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent (zuvor: mehr als fünf Prozent) p.a. an. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll sich im gleichen Zeitraum um zwölf bis 15 Prozent (zuvor: rund zehn Prozent p.a. verbessern, wie die Analysten von Independent Research im Anschluss an die Veranstaltung berichteten. Die Aktie reagierte in einer ersten Reaktion mit einem deutlichen Kursaufschlag.

Für das Mitte April 2021 übernommene Unternehmen Varian sieht Siemens Healthineers ein überdurchschnittliches organisches Umsatzwachstum von neun bis zwölf Prozent p.a. sowie ein höheres Synergieziel bis 2025 von mehr als 350 (zuvor: mindestens 300) Millionen Euro vor, was wir positiv werten. Die Dividendenpolitik sieht weiterhin eine Ausschüttung von 50 Prozent bis 60 Prozent des Nettogewinns vor. Darüber hinaus hat das Unternehmen Ende Juni 2021 angekündigt, im Zeitraum vom 28.06.2021 bis 28.01.2022 eigene Aktien mit einem Volumen von bis zu 170 Millionen Euro zurückzukaufen.

Analystenstimmen: Aus der Sicht der Berenberg Bank bestätigte der Kapitalmarkttag eine bereits früher geäußerte Ansicht, dass die Übernahme von Varian dazu beitägt, den Konzern auf ein dynamischeres Umsatzwachstumsprofil mit Aussichten auf ein robustes Gewinnwachstum im unteren bis mittleren Zehner-Bereich auszurichten.

Man ist der Meinung, dass Siemens Healthineers ein Unternehmen von Weltrang ist, mit hohen Eintrittsbarrieren, bedeutenden Produkteinführungen und Innovationspotenzial, um weitere Marktanteile zu gewinnen. Die Aktie sei attraktiv und das Kursziel erhöhten die Analysten auf 75,00 Euro.

Zufrieden mit dem Kapitalmarkttag zeigte sich auch die Deutsche Bank. Das bestätigte die Entscheidung der dortigen Analysten, das Kursziel von 68,00 Euro auf 75,00 Euro zu erhöhen. Wie es dazu erläuternd hieß, dürfte das Unternehmen seine Position als weltweite Nummer eins bei medizinischer Bildgebung und Radiotherapie weiter ausbauen können. Zugleich sei der Bereich Diagnostik auf Kurs, zu Marktwachstumsraten zurückzufinden. Die große Akquisition von Varian bringe mehr Synergien mit sich als zunächst erwartet.

Die Bank Julius Bär wiederum sieht Stärken in der marktführenden Position in defensiven, nicht zyklischen Geschäftsbereichen, langfristigen Kundenbeziehungen, die den Marktanteil erhöhen und einer starken Cash-Generierung. Als Schwächen bezeichnet man dagegen die relativ reifen Endmärkte in den Industrieländern, den Umstand, dass der größte Endverbraucher letztlich der öffentliche Sektor ist und die Schwierigkeit, die Erwartungen an ein über dem Markt liegendes Wachstum in der Division Imaging zu erfüllen.

Bewertung: Die Umsätze sehen Analysten im Schnitt bei Siemens Healthineers deutlich steigen. Aus 17.840 Milliarden Euro sollen bis 2026 25.392 Milliarden Euro werden. Mit dem Ergebnis je Aktie soll es gleichzeitig von 2,03 Euro auf 3,29 Euro nach oben gehen.

Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 19,3. Optisch nicht unbedingt niedrig, aber angesichts der guten Aussichten auch nicht unangemessen hoch. Bei der Dividende geht der Analystenkonsens im genannten Zeitraum von einer Erhöhung von 0,87 Euro auf 2,22 Euro aus.

Charttechnik: Die Aktien von Siemens Healthineers sind erst seit Mitte März 2018 börsennotiert. Das Schlussrekordtief von 30,20 Euro hat dieser Wert kurz nach dem IPO am 16. März 2018 aufgestellt. Exakt zwei Jahre später wurde dieses Tief einem Test unterzogen, als der Wert mit 31,00 Euro aus dem Handel ging.

Doch anschließend kratzte der Titel die Kurve nach oben, wobei es am 19. November 2021 mit 66,38 Euro zu einem weiteren Schlussrekordhoch reichte. Die neue Bestmarke ist somit taufrisch und auch wenn sich die Schlussnotiz am Mittwoch mit 63,46 Euro wieder etwas tiefer bewegte, so ist der charttechnische Aufwärtstrend doch weiterhin uneingeschränkt intakt. Folglich ergibt sich in dieser Hinsicht eine gute Ausgangslage. Und auch zusammengefasst stehen die Chancen für diesen Wert nicht schlecht, den Aufwärtstrend mittel- bis langfristig gesehen weiter fortzuschreiben.



Thyssenkrupp-Aktie



Als zweiten Titel nehmen wir Thyssenkrupp unter die Lupe. Es geht somit um einen diversifizierten Industriekonzern, der laut DZ Bank traditionell über eine hohe Werkstoffkompetenz verfügt und sich laut den Analysten in einem tiefgreifenden Umbauprozess befindet.

Das Portfolio umfasst Materials Services (Stahl-/Werkstoffhandel), Industrial Components (Großwälzlager, Schmiedegeschäft) und Automotive Technology (Automobilzulieferung). Am Ende des Geschäftsjahres 2020/21 beschäftigte das Unternehmen rund 101.000 Mitarbeiter in rund 56 Ländern und rund 890 Standorten und erzielte einen Umsatz von rund 34 Milliarden Euro.

Geschäftliche Nachrichtenlage: Thyssenkrupp avisiert für 2021/22 unter anderem ein angepasstes EBIT von 1,5 bis 1,8 (Vorjahr: 0,8) Milliarden Euro. Hinter der erwarteten Verbesserung steht laut Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) Steel Europe als wesentlicher Treiber. Der Jahresüberschuss soll mindestens eine Milliarde Euro erreichen.

Bei weiterhin hohen Investitionen von rund 1,6 Milliarden Euro und Auszahlungen für Restrukturierungen von unter 250 Millionen Euro strebt man einen ausgeglichenen (Vorjahr: -1,3 Milliarden Euro) freien Cashflow vor M&A an.

Für das Wasserelektrolyse-Geschäft favorisiert der Vortand unter Beibehaltung der Mehrheit ein IPO. Für Steel Europe verfolgt man dagegen eine Standalone-Lösung (Spinn-off). Bereits gemeldete Verkäufe innerhalb Multi Tracks sollen sich bei Closing 2021/22 mit einem hohen dreistelligen Millionen Eurp-Betrag positiv auf die Nettofinanzposition und die Pensionsrückstellungen auswirken, so die LBBW.

Für 2020/21 wird keine Dividende gezahlt. Zu erwähnen ist noch, dass sich Großaktionär Cevian gerade von einem Anteil von 6,9 Prozent an Thyssenkrupp getrennt hat

Analystenstimmen: Aus der Sicht der DZ Bank hat Thyssenkrupp einen überraschend guten Ergebnisausblick auf 2021/22 abgegeben. Im Rahmen der Neuausrichtung prüfe die Gesellschaft auch eine Abspaltung von Steel Europe, wobei die favorisierte Option ein Spin-Off zu sein scheine. Des Weiteren erwäge Thyssenkrupp auch einen Börsengang des Elektrolysegeschäfts. Auf Basis aktualisierter Annahmen hat die DZ Bank im Rahmen einer Analyse der Summe der Einzelteile einen neuen fairen Wert von 15,00 (bisher: 10,50) Euro ermittelt. Aufgrund des positiven Ausblicks und des etwaigen Börsengangs und Spin-Offs rät man zum Kaufen.

Die Bank of America hält sogar 16,00 Euro für angemessen. Laut den Analysten handelt der MDAX-Vertreter derzeit mit einem deutlichen Abschlag gegenüber der Summe der Einzelteile. In der Vergangenheit sei die Gesellschaft nicht bereit gewesen, potenzielle Portfolioveränderungen vorzunehmen, um den Abschlag aufzuheben. Der Druck der Aktionäre, die unterdurchschnittliche Entwicklung des Aktienkurses und der Wechsel des Managements haben aber dazu beigetragen, dass man nun eine Strategie zur Umstrukturierung des Unternehmens mit einem vereinfachten Portfolio und einer Konzentration auf die Wertschöpfung verfolge.

Die Analysten bei der Bank Metzler wiederum sehen sich durch die jüngsten Nachrichten in ihrer optimistischen Haltung Thyssenkrupp gegenüber dank eines besser als erwartet ausgefallenen Quartalsausweises bestätigt. Zudem sei die Prognose überraschend zuversichtlich ausgefallen. Die Analysten halten an ihren verglichen mit dem Markt sehr optimistischen Schätzungen für 2022 weitgehend fest, wie die Nachrichtenagentur Dow Jones berichtete. Der Umstrukturierungsprozess stimme zuversichtlich für die Jahre danach. Zu den von Thyssenkrupp angekündigten Portfoliomaßnahmen heißt es, diese wirkten sich positiv auf die Bewertung aus. Das Kursziel erhöhte Metzler unlängst von 12,50 Euro auf 14,80 Euro.

Bewertung: Für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 (30.09.) sind die Analysten bei Thyssenkrupp sehr zuversichtlich. Dann man geht davon aus, dass es gelingt, ein kleines Minus in ein deutliches Plus zu verwandeln. Denn die Prognose zum Gewinn je Aktie bewegt sich da bei 1,50 Euro.

Das wäre gleichbedeutend mit einem einstelligen KGV und das wiederum wäre als moderat einzustufen. Das Manko ist jedoch, das sich die Schätzungen für 2022/23 und 2023/24 bei wieder tieferen 1,27 EURO bzw. bei 1,24 Euro bewegen. Stimmen diese Prognosen, fehlt es an Gewinndynamik, was sicherlich ein Manko ist, falls es dabei bleiben sollte. Und auch die Dividendenrendite sollte selbst bei einer Wiederaufnahme der Zahlungen eher überschaubar ausfallen.

Charttechnik: Was beim Blick auf den Langfrist-Chart von Thyssenkrupp vor allem ins Auge sticht, sind die immer wieder auftretenden sehr volatilen Kursausschläge. Wobei das aber auch zum zyklischen Charakter des betriebenen Geschäfts passt.

Vom 19. Mai 2008 bis zum 19. März 2020 hatte sich ein Abwärtstrend breit gemacht, denn in dieser Zeit fiel der Kurs von 46,63 Euro auf 3,55 Euro. Vom letztgenannten Tief hat sich die Notiz zwar klar abgesetzt, jüngst konnte der mittelfristige Aufwärtstrend aber nicht mehr weiter ausgebaut werden.

Damit das wieder der Fall ist, kommt es auf ein Überwinden des am 08. März bei 11,95 Euro aufgestellten Schlussrekordhoch von 11,95 Euro an, denn erst dann wäre ein neues prozyklisches Kaufsignal generiert. Dieser Aufgabe steht eine Schlussnotiz am Mittwoch von 10,66 Euro gegenüber.



BASF-Aktie



Beim dritten und letzten zu analysierenden Wert geht es um BASF. Dahinter steckt laut LBBW bei einem 2020er-Umsatz von rund 59 Milliarden Euro eines der weltweit führenden Chemieunternehmen. Die Aktivitäten des Konzerns sind seit 2019 in die Segmente Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care sowie Agricultural Solutions aufgeteilt.

Die Produktpalette reicht von Basischemikalien über Kunststoffe bis hin zu Spezialchemikalien. Mit dem Segment Agricultural Solutions gehört BASF zu den größten Herstellern von Pflanzenschutzmitteln und ist auch im Saatgutgeschäft aktiv. Das Öl- und Gassegment wurde in ein Joint Venture mit DEA eingebracht.

Geschäftliche Nachrichtenlage: Kräftige Preiserhöhungen und eine weiterhin solide Nachfrage führten auch bei BASF auch im dritten Quartal 2021 zu erheblichen Umsatz- und Ergebnissteigerungen. Obwohl sich die Margen im Upstream-Geschäft im dritten Quartal etwas abschwächten, liegen sie nach Einschätzung der LBBW weiterhin auf einem sehr guten Niveau. In den nächsten Quartalen dürfte sich die Margennormalisierung laut den dortigen Analysten fortsetzen.

Der Ausblick für das angepasste EBIT im laufenden Geschäftsjahr hob das Unternehmen angesichts der guten Entwicklung nochmals von 7,0-7,5 Milliarden Euro auf 7,5-8,0 Milliarden Euro an. Der ursprünglich für das zweite Halbjahr geplante Börsengang von Wintershall Dea liegt weiterhin auf Eis, dafür könnten dem Unternehmen aus dem im Juli angekündigten Verkauf des Solenis-Anteils allerdings noch rund eine Milliarden Euro zufließen, so die LBBW.

Analystenstimmen: Trotz der erwarteten Margennormalisierung hält die LBBW die Aktie nach der zuletzt schwächeren Kursentwicklung für relativ günstig bewertet. Auch vor dem Hintergrund der attraktiven Dividendenrendite haben die dortigen Analysten den Titel unlängst auf Kaufen heraufgestuft. Das an den angewandten Bewertungsmodellen (abgezinster Cashflow, Summe der Einzelteile) orientierte Kursziel von 74,00 Euro blieb aber unverändert. Einschränkend heißt es aber, aufgrund der dynamischen Entwicklung (Coronavirus, Rohstoff- und Energiepreise, Lieferketten etc.) seien Prognosen und Kursziele aktuell mit hohen Unsicherheiten behaftet.

Nach dem Urteil der Berenberg Bank scheinen die wirtschaftlichen Aussichten für BASF robust zu sein. Der Analystenkonsens habe jedoch inzwischen mit den Schätzungen aufgeholt, und die Bewertung sei nicht weit von den historischen Niveaus in einer ähnlichen Phase des Konjunkturzyklus entfernt. Deswegen stuft die deutsche Privatbank den Titel nur mit Halten ein.

Die DZ Bank hat den Wert gerade erst sogar als Kaufempfehlung aus den so genannten DZ BANK Equity Ideas gestrichen, obwohl man den fairen Wert aber weiterhin auf 79,00 Euro beziffert. Die Erholung nach dem Höhepunkt der COVID-19-Krise neige sich dem Ende zu, schreibt man zur Begründung. Kurzfristig gebe es keine größeren Auslöser für den Aktienkurs. Die Bewertung sei aber günstig, was zu einer attraktiven Dividendenrendite führe.

Jefferies hat das Kursziel von 89,00 Euro auf 85,00 Euro gesenkt, ist aber bei einer Kaufempfehlung geblieben. Ohne einen Börsengang von Wintershall sollte BASF zu einer Strategie des Dividendenwachstums zurückkehren. Dies schaffe bei Aktionären zumindest einiges Vertrauen hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Gewinne und der Cashflows und stützte die Bewertung, argumentiert die US-Investmentbank.

Operativ generiere BASF weiterhin gute Gewinne im vorgelagerten Bereich. Die Prognosen der Analysten für den Bereich liegen nach 2022 hinein etwa zehn Prozent über den Konsenserwartungen, wobei die neuen Kapazitäten am Markt sich weitgehend mit der Nachfrage deckten, zitiert Dow Jones aus einer Studie.

Ergänzt sei noch, dass Alster Research Chancen bei BASF über Rückenwind durch sich erholende Endmärkte/Bruttoinlandsprodukt wittert sowie Wachstumschancen in der Elektromobilität und in Asien, insbesondere in China sieht. Hinzu komme ein aktives Portfoliomanagement, welches das Geschäft straffe und die Zyklizität reduziere.

Risiken sieht man dagegen in der Abhängigkeit von volatilen Rohstofflieferungen (zum Beispiel Erdgas) und in kostengünstigen asiatischen Wettbewerbern. Außerdem könnte ein wachsendes Engagement in China durch Handelskriege gefährdet sein.

Bewertung: Analysten sagen bei BASF zwar für 2022 einen von 77,148 Milliarden Euro auf 74,793 Milliarden Euro sinkenden Umsatz aus. Bis 2025 sollen sich die Umsätze dann aber bis auf 95,858 Milliarden Euro verbessern.

Auch beim Ergebnis je Aktie rechnet man für das kommende Jahr mit einer Delle, doch ausgehend von den für 2022 veranschlagten 5,74 Euro sollen es hier dann bis 2025 bis auf 8,36 Euro nach oben gehen. Das heißt, auf letztgenannter Basis sprechen wir von einem einstelligen KGV. Stimmen diese Annahmen, würde das der starken Stellung des Unternehmens sicherlich nicht gerecht werden.

Zumal auch noch hinzukommt, dass die Dividenden als ein Pluspunkt einzustufen sind. Die Schätzreihe geht jedenfalls für die Jahre 2021 bis 2025 von Zahlungen von 3,40, 3,47, 3,54, 3,70 und 3,80 Euro aus. Das heißt, wir sprechen über Renditen in einer Spanne von immerhin 5,49 Prozent bis 6,14 Prozent. Das klingt lukrativ.

Charttechnik: Der Aktienkurs von BASF notiert aktuell nicht höher als Ende 2010, was als sehr ernüchternd zu bezeichnen ist. Ausgehend von diesem Zeitpunkt handelte der Titel bis heute in einer Spanne von 39,035 Euro (16. März 2020) bis 97,67 Euro (19. Januar 2018).

Ein seit Mitte März 2020 innerhalb der zuvor genannten Spanne aufgebauter Aufwärtstrend ist inzwischen leider wieder verloren gegangen. Vielmehr hat sich ausgehend von einem am 08. März 2021 aufgestellten Jahreshoch von 72,61 Euro wieder ein Abwärtstrend breit gemacht, wobei der DAX-Vertreter den Handel am Mittwoch bei 61,89 Euro beendete. Solange es bei der skizzierten Konstellation bleibt, kommt von der Charttechnik kein grünes Licht für einen Einstieg.