Erneut schlechte Nachrichten für Bayer: die Siegesserie des Konzerns in den Roundup-Prozessen ist vorbei. Das müssen Anleger jetzt wissen und so geht es mit der Aktie weiter:

Der DAX-Konzern Bayer hat weiterhin mit den Folgen der Monsanto-Übernahme zu kämpfen und nun den nächsten Tiefschlag erlitten. Diese Nachrichten belasten jetzt die Aktie des Chemie- und Pharmakonzerns:

Die Siegesserie bei Bayer ist beendet

Bayer ist in den USA verurteilt worden 1,25 Millionen US-Dollar an Kläger John Durnell zu zahlen. Durnell wirft dem Agrar- und Pharmakonzern vor, durch den Kontakt mit dem Unkrautvernichter Roundup an Krebs erkrankt zu sein. Das Urteil fällte am Freitag ein Geschworenengericht in St. Louis im US-Staat Missouri. 

"Der Mandant und die Anwälte des Klägers sind äußerst zufrieden und dankbar für das Urteil nach einem hart umkämpften dreiwöchigen Prozess", sagte Durnells Anwalt Wylie Blair. 

Das Urteil beende eine Siegesserie des Unternehmens, bei denen der Konzern in den vorangegangenen neun Roundup-Prozessen gewonnen hat. Der Prozess sei der erste, in dem bewiesen wurde, dass neben dem Hauptbestandteil Glyphosat weitere Chemikalien Krebs verursachen könnten, sagte Blair.

Bayer will sich nicht mit der Niederlage abfinden

Bayer kündigte in einer Stellungnahme an, in Berufung zu gehen. "Wir sind weiterhin von der Sicherheit von Roundup überzeugt und werden die Sicherheit unserer Produkte und unsers Handelns in gutem Glauben in allen zukünftigen Rechtsstreitigkeiten verteidigen", erklärte das Unternehmen.

Klagen im Zusammenhang mit Roundup beschäftigen Bayer, seit das Unternehmen die Marke im Rahmen einer 63 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Saatgut- und Herbizidherstellers Monsanto Co. im Jahr 2018 erworben hat. Der deutsche Konzern behauptet, jahrzehntelange Studien hätten gezeigt, dass Roundup und sein Wirkstoff Glyphosat keine Gefahr für den Menschen stellten.

Bayer hat die meisten Roundup-Klagen gegen das Unternehmen im Jahr 2020 gegen eine Zahlung von bis zu 10,9 Milliarden US-Dollar beigelegt, sieht sich aber immer noch mit fast 40.000 Klagen im Zusammenhang mit Roundup konfrontiert.

Wie geht es mit der Bayer-Aktie weiter?

Das belastet auch die Aktie des Konzerns weiterhin. Vor allem die nun gerissene Siegesserie des Konzerns könnte Anlegern noch mal vor Augen führen, dass die Probleme des Unternehmens rund um die Monsanto-Tochter noch lange nicht gelöst sind.

Dementsprechend dürfte die Aktie bald die Tiefs aus dem Jahr 2020 bei unter 40 Euro testen. Wie es von hier aus weitergeht, hängt vor allem von den am 8. November anstehenden Quartalszahlen ab.

Bayer (WKN: BAY001)

Mit Material von Reuters

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