Der Pharmakonzern Bayer verkauft seinen Geschäftsbereich mit Schädlingsbekämpfungs-Produkten. Der Bereich geht an den Finanzinvestor Cinven für 2,4 Milliarden Euro. Wie der Pharmariese am Donnerstag mitteilte, soll der Verkauf noch im zweiten Halbjahr vom laufenden Jahr abgeschlossen werden. Die Einnahmen sollen zur Verringerung der Nettofinanzverschuldung genutzt werden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag schrieb, streiche Bayer mit dem Verkauf überraschend viel ein. So hätte die die Bewertung des Geschäfts zuletzt bei rund zwei Milliarden Euro gelegen.

"Durch diese Veräußerung können wir uns auf unser landwirtschaftliches Kerngeschäft und die erfolgreiche Umsetzung unserer Wachstumsstrategie in der Division Crop Science konzentrieren. Zugleich haben wir einen sehr attraktiven Kaufpreis für das zu veräußernde Geschäft erzielt", sagte Rodrigo Santos, Mitglied des Vorstands der Bayer AG und Leiter der Division Crop Science. Nach anfänglichen Kursverlusten reagierte die Aktie im schwachen Marktumfeld mit einem leichten Plus von rund 0,1 Prozent.

Bei dem Pharmariesen überschlagen sich die Neuigkeiten


Erst am vergangenen Mittwoch hat es Nachrichten bezüglich einer Zulassungserweiterung des Krebsmedikaments Nubeqa gegeben. So hatte der Pharmakonzern die Erweiterung der Zulassung bei der amerikanischen Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA sowie bei der europäischen Arzneimittel-Agentur EMA eingereicht, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Wirkstoff für Prostatakrebs-Patienten (nmCRPC) mit einem hohen Risiko für die Entstehung von Metastasen ist bereits in mehr als 60 Märkten weltweit zugelassen. Dazu gehört auch die USA und die Europäische Union (EU). Positive Studienergebnisse stützen den Antrag.

Einschätzung zur Bayer-Aktie


Bayer hat im vergangenen vierten Quartal die Erwartungen der Analysten mit dem Umsatz und dem Gewinn je Aktie geschlagen. Der Pharmariese erwirtschaftete zum Jahresende einen Erlös von 11,1 Milliarden Euro. Damit lag das Ergebnis leicht über den erwarteten 10,6 Milliarden Euro. Auch für das laufende Jahr bleiben die Leverkusener optimistisch. So erwartet Bayer einen Umsatz von rund 46 Milliarden Euro. Das würde ebenfalls über den Schätzungen der Experten liegen. Auch im Bereich der Rechtsstreitigkeiten um das umstrittene Glyphosat erwartet das Management Fortschritte.

Zwar könnten die Mitarbeiter der "Bayer Offices" in Russland auch vom Ukraine-Krieg betroffen sein. Doch der Pharmariese unterhält dort keine Produktionsstätten. Außerdem beläuft sich der Anteil vom Russlandgeschäft am Gesamtumsatz lediglich auf zwei Prozent.

Wir sind für die Bayer-Aktie aufgrund der positiven Nachrichtenlage und der guten Ergebnisse aus dem vergangenen Quartal zuversichtlich. Daher empfehlen wir das Papier weiterhin zum Kauf.

lb/rtr