Die beiden Parteien müssen Markenprodukte zur Behandlung von Ohrinfektionen und Parasiten bei Haus- und Nutztieren an Wettbewerber abgeben. Die Leverkusener hatten den 7,6 Milliarden Dollar schweren Deal vergangenen August gemeldet. Die Mittel sind ein wichtiger Baustein in der Refinanzierung der Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto. Zuletzt hatte der Konzern ein recht gutes Ergebnis zum ersten Quartal gemeldet, wozu alle drei Geschäftsbereiche Gewinnverbesserungen beisteuerten. Weil auch die Sonderbelastungen gegenüber dem Vorjahr deutlich abgenommen haben, stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern um rund 40 Prozent.

Natürlich tragen Investoren bei der Aktie immer noch das hohe Risiko, dass negative Schlagzeilen zu Glyphosat das Comeback ausbremsen. Glaubt man jedoch den Meldungen der vergangenen Wochen, hat die Wahrscheinlichkeit deutlich zugenommen, dass der Konzern bei den Vergleichen besser wegkommen könnte als zuvor befürchtet.

Die Aktie hat in den Wochen nach dem Einbruch Momentum aufgebaut. Weil Bayer von der Entwicklung der Konjunktur weniger abhängig ist, hat der Wert im aktuellen Umfeld auf jeden Fall das Potenzial, das 52-Wochen-Hoch bei knapp 80 Euro zurückzuerobern. Bei einem glimpflichen Ausgang der Glyphosat-Vergleiche könnten mittelfristig wieder dreistellige Kurse drin sein, zu denen die Aktie zuletzt 2017 gehandelt wurde. Mit deutlich zweistelligem Kurspotenzial wird Bayer neu mit "Kaufen" eingestuft.