Die Bayer-Aktie wurde in den vergangenen Tagen und Wochen stark gesucht. Schaut man sich den Chart an, ist das gar nicht so verwunderlich: Denn der Kurs des angeschlagenen Papiers zieht seit Anfang Dezember wieder deutlich nach oben und notiert so hoch wie zuletzt im Juli 2021. Was könnte dahinterstecken?

Positive Meldungen häufen sich


Die positiven Meldungen rund um den angeschlagenen DAX-Konzern häufen sich. So verkaufen sich neue Krebs- und Nierenmedikamente äußerst gut. Stefan Oelrich, Chef der Pharmasparte von Bayer, erklärte kürzlich auf einer Pharmabranchenkonferenz, dass sich Nubeqa - ein Medikament zur Behandlung von Prostatakrebs - im ersten durchgehenden Jahr am Markt deutlich besser schlug als erwartet. Der Umsatz betrug rund 220 Millionen Euro.

Das seit Mitte 2021 in den USA zugelassene Kerendia zur Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes habe zudem einen starken Start hingelegt. Für beide Medikamente könnte der Konzern die mittelfristigen Umsatzprognosen wohl schon bald anheben. Oelrich traut Kerendia einen Spitzenumsatz von fast zwei Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 zu.

Und dieser Umsatz dürfte nötig sein. Denn in den kommenden Jahren laufen einige Patente von umsatzstarken Medikamenten aus wie beispielweise dem Gerinnungshemmer Xarelto. Kerendia und Nubeqa dürften das abfedern.

Gentherapieforschung mit Kooperation in den USA


Daneben möchte Bayer sein noch junges Geschäft rund um Gen- und Zelltherapien durch eine Zusammenarbeit mit dem US-Spezialisten für Genveränderung Mammoth Biosciences stärken. Das gab der DAX-Konzern vor rund zehn Tagen bekannt. Die Leverkusener erhoffen sich aus dieser Kooperation, Therapien schneller entwickeln zu können.

Bayer sowie andere Pharmakonzerne wie Pfizer setzen in jüngster Vergangenheit verstärkt auf das Geschäft mit Gen- und Zelltherapien. Denn mit diesen Technologien könnten künftig bislang nicht behandelbare Krankheiten angegangen werden. Auf diese Nachricht reagierte die Bayer-Aktie in einem schwächeren Markt mit zwei Prozent Plus.

Unsere Einschätzung zur Bayer-Aktie


Seit dem Tief Anfang Dezember 2021 bei 44,26 Euro erholte sich die Bayer-Aktie um mehr als 18 Prozent und notiert derzeit bei mehr als 52 Euro. Das bedeutet: Der Kurs steht derzeit so hoch wie zuletzt im Juli 2021.

Der Kurs des Bayer-Papiers leidet seit dem Glyphosat-Rechtsstreit in den USA enorm. Seit dem ersten Glyphosat-Urteil gegen Bayer im August 2018 - die Aktie stand damals bei gut 95 Euro - beläuft sich das Kursminus immer noch auf 45 Prozent. Von dem im Frühjahr 2015 erreichten Rekordhoch von 146,45 Euro aus gerechnet ging es sogar um mehr als 64 Prozent abwärts.

Charttechnisch betrachtet befindet sich die Bayer-Aktie aber wieder in einem Aufwärtstrend. Mit der aussichtsreichen Kooperation sowie den umsatzbringenden neuen Medikamenten stellt sich der Pharmariese aber attraktiv für die Zukunft auf. Wir gehen davon aus, dass der Kurs weiter steigt und empfehlen die Aktie zum Kauf.

ak / Mit Material von dpa-AFX