Die Aktionäre des skandinavischen Krebsspezialisten haben nun bis zum 24. Februar um 9.00 Uhr Zeit, das Angebot von 362 Kronen je Aktie (rund 43,40 Euro) in bar anzunehmen. Der Pharma- und Chemiekonzern veröffentlichte am Montag die Angebotsunterlagen. Die norwegische Aufsichtsbehörde hatte den Prospekt zuvor genehmigt. Der Firmenkauf kostet Bayer insgesamt 2,1 Milliarden Euro - der Unternehmenswert beträgt 1,9 Milliarden Euro. Bayer stellt das Angebot unter den Vorbehalt, dass mindestens 90 Prozent der Algeta-Aktien angedient werden. Zusagen für 14 Prozent hat Bayer bereits in der Tasche.

Anleger gehen zurZeit nicht davon aus, dass die Offerte noch einmal aufgestockt wird. Dies lässt sich an der Kursentwicklung der Algeta-Aktie ablesen, die am Montag leicht im Plus lag bei 359,8 Kronen. Bayer hatte das Angebot bereits im Dezember auf 362 Kronen von zuvor 336 Kronen je Aktie erhöht. Der Angebotspreis liegt 37 Prozent über dem Schlusskurs vom 25. November, dem Tag bevor Algeta die Offerte von Bayer erhalten hatte. Die im Dax notierten Bayer-Papiere büßten am Montag leicht ein.

Das Bundeskartellamt hatte Bayer bereits grünes Licht für die Übernahme gegeben. Deutschlands größter Arzneimittelhersteller will den Zukauf noch im Verlauf des ersten Quartals unter Dach und Fach bringen.

Bayer kennt die Norweger gut: Die Unternehmen arbeiten seit 2009 bei dem Prostatakrebsmittel Xofigo zusammen. Das Präparat zählt zu den fünf wichtigsten neuen Arzneien von Bayer. Konzernchef Marijn Dekkers traut Xofigo - alle Therapiefelder zusammengenommen - mehr als eine Milliarde Euro Umsatz im Jahr zu. Die Arznei gibt radioaktive Alphastrahlung ab und soll so gezielt gegen Krebszellen in den Knochen wirken. Erst unlängst wurde das Medikament in Europa zur Behandlung von Prostatakrebs-Patienten mit Knochenmetastasen zugelassen. Algeta arbeitet darüber hinaus an Krebspräparaten, die auf der radioaktiven Substanz Thorium 227 basieren. Dabei kooperieren die Norweger unter anderem mit dem französischen Sanofi -Konzern und mit der belgischen Biotechfirma Ablynx.

Reuters