Das Orakel von Omaha war auf Einkaufstour: Für 11,6 Milliarden Dollar übernahm Warren Buffett ein spannendes Unternehmen. Es ist die größte Übernahme seit Jahren für Berkshire Hathaway. Von Jennifer Senninger

Es ist die größte Übernahme seit Jahren für Warren Buffetts Holding-Gesellschaft Berkshire Hathaway: Wie TheMarketWatch berichtete, schloss der Konzern den Kauf der Alleghany-Versicherungsgruppe ab. Kosten: Schlappe 11,6 Milliarden Dollar. Die Übernahme wurde bereits im März angekündigt. Der Kauf ist ein kluger Schachzug vom Orakel von Omaha: So kann Berkshire Hathaway sein ohnehin großes Versicherungsgeschäft weiter ausbauen. Der Konzern besitzt bereits Versicherer wie Geico, General Re und viele weitere. Alleghany-Aktionäre erhalten für die Übernahme 848,02 Dollar in bar je Aktie. Die letzte größere Übernahme von Berkshire Hathaway erfolgte bereits im Jahr 2016. Damals kaufte Buffett für rund 32,36 Milliarden Dollar den Flugzeugteilehersteller Precision Castparts.

Dieses Jahr scheint Buffett spendabel: Bereits 51 Milliarden Dollar hat der Börsen-Guru an der Börse investiert. Dazu zählen etwa auch Aktien des Öl-Konzerns Occidental Petroleum für zwölf Milliarden Dollar. Es hat sich gelohnt: Sie liegen seit Jahresanfang bereits 136 Prozent im Plus. Auch investierte er rund 20 Milliarden Dollar in Chevron-Aktien – 65 Prozent Plus seit Jahresanfang

Berkshire Hathaway: Cash ohne Ende

Besonders spannend: Trotz der vielen Investitionen saß Berkshire Hathaway am Ende des zweiten Quartals auf Barbeständen in Höhe von rund 105,4 Milliarden Dollar. Was könnte Buffett damit vorhaben? Weitere lohnende Investitionen? Aktienrückkäufe? Vieles ist denkbar. Hohe Cash-Level sprechen auch für Vorsicht, die in Anbetracht der unsicheren Marktlage 2022 sicherlich angebracht ist. Einen Teil seiner Barmittel wird Buffett nächstes Jahr jedenfalls dafür verwenden, um seinen Anteil an Pilot, dem größten Betreiber von Autohäfen und Reisezentren in den USA, zu erhöhen. 2017 kaufte er bereits einen Anteil von 38,6 Prozent mit der Vereinbarung, diesen im Jahr 2023 auf 80 Prozent zu erhöhen. Schätzungen zufolge könnte dieser Deal rund 3,5 Milliarden Dollar kosten, offizielle Angaben von Berkshire Hathaway gab es dazu aber nie. 

Die Berkshire Hathaway Aktie liegt seit Jahresanfang nur leicht im Minus. Vergleicht man das mit den minus 22 Prozent vom S&P 500, zeigt sich die Stabilität, die das Buffett-Unternehmen birgt. Seitdem Buffett in den 60er Jahren die Rolle als CEO übernahm, erzielt das Unternehmen beeindruckende Renditen. Berkshire verfügt über ein hervorragendes Portfolio, das auch zukünftig für solide Renditen und einen starken Cashflow sorgen sollte.