Neue Bewegung im Dieselstreit: Wie die Wirtschaftszeitschrift Capital berichtet, will der Prozesskostenfinanzierer Profin den Vergleich zwischen Volkswagen und dem Verbraucherzentrale Bundesverband torpedieren. Um VW-Besitzer von einer Zustimmung zum Vergleich abzuhalten, verspricht Profin den Klägern eine Sofortentschädigung in Höhe von bis zu 5000 Euro - plus weitere Entschädigungszahlungen falls die Klage erfolgreich sein sollte.

Der Profikläger Profin finanziert Gerichtsprozesse und erhält je nach Erfolg eine Provision von 20 oder 30 Prozent der Entschädigungssumme. Die Firma spekuliert darauf, dass der Bundesgerichtshof in einem ersten Urteil Anfang Mai ein deutlich verbraucherfreundlicheres Urteil spricht. Das hätte dann Ausstrahlungswirkung auf viele noch ausstehende Verfahren. Und könnte für VW dann erst richtig teuer werden.

Dabei schien der Streit eigentlich beendet. Erst Ende Februar hatte sich der Autohersteller Volkswagen (VW) mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband nach zähen Verhandlungen auf Entschädigungszahlungen für Hundertausende Kunden geeinigt. VW bietet seine Kunden Entschädigungen für manipulierte Dieselautos. Die Zahlungen variieren je nach Alter und Fahrzeugtyp zwischen 1350 und 6257 Euro. Im Schnitt liegen sie bei 2000 Euro je Halter. Wenn die Kunden den Vergleich annehmen, treten sie im Gegenzug alle weiteren rechtlichen Ansprüche auf Entschädigung gegen VW ab.